Neil Young

Odeon Budokan

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 04.10.2023
Jahr: 2023
Stil: Roots Rock
Spiellänge: 44:36
Produzent: Neil Young & L.A. Johnson, with John Hanlon

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Plattenfirma: Warner Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
Side A:
01. The Old Laughing Lady
02. After The Goldrush
03. Too Far Gone
04. Old Man
05. Stringman
 
Side B:
01. Don't Cry No Tears
02. Cowgirl In The Sand
03. Lotta Love
04. Drive Back
05. Cortez The Killer
Musiker Instrument
Neil Young Guitar, Piano, Harmoncia, Vocals
Frank 'Poncho' Sampedro Guitar
Billy Talbot Bass, Vocals
Ralph Molina Drums, Vocals

Dass Neil Young über seine gesamte Karriere hinweg ungeheuer produktiv gewesen ist, das wissen mittlerweile nicht nur die eingeschworenen Fans, das dürfte auch der Gelegenheitshörer mitbekommen haben. Nicht nur anhand der opulenten Archives-Boxen, sondern auch durch die mehrmals im Jahr erscheinenden Anniversary-Editionen, Official Bootlegs, Archive Series, usw.

Dazu kommen noch regelmäßig neue Alben. Die 1970er Jahre nehmen da nochmals eine Sonderstellung ein, Einfach, weil Neil da ganz besonders aktiv war. Mittlerweile wissen wir, dass manche Alben gar nicht veröffentlicht wurden (oder eben erst Jahrzehnte später, wie Chrome Dreams), weil der Künstler schon wieder auf dem Weg zum nächsten Projekt war, dass seine Aufmerksamkeit benötigte.

Mitte des Jahrzehnts lichteten sich die Wolken, die sich nach dem Tod von Danny Whitten und Bruce Berry zusammengebraut hatten und auch die Trennung von Carrie Snodgress war so langsam überwunden. Mit Frank Sampedro hatten CRAZY HORSE den passenden Gitarristen gefunden um Neil wieder die beste Begleitband liefern zu können, die er haben konnte und es heißt, so gut wie auf Tournee 1976 wären THE HORSE frühestens zu Zeiten der “Don't Spook The Horse“-Tour in 90ern gewesen. Von dieser Frühjahrstour 1976 stammen diese Aufnahmen, die erstmals aus Vinyl erhältlich sind. Davor nur auf CD, als Bestandteil der “Archives Volume 2“-Box.

Die erste Seite liefert einen Auszug aus Neils Solo-Akustik-Teil, aufgenommen am 31. März 1976 im Hammersmith Odeon in London. Eher unüblich eröffnete Neil seinen Set mit The Old Laughing Lady, gleichwohl vom Publikum bestens aufgenommen. Zumindest auf diesem Mitschnitt zeigt sich Neil sehr konzentriert und verliert sich nicht in ausschweifenden Ansagen. Natürlich wird auch das wundervolle Picking von Old Man sofort identifiziert und begrüßt. Auch bekommt man hier den ersten bekannten Live-Vortrag von Stringman geboten. Es gibt so viele Konzertaufnahmen von Neil, dass es schwer fällt, das hier zum absoluten Highlight zu erklären, aber Sound und Vortrag gehören auf jeden Fall weit oben auf der Liste.

Dazu trägt in gehörigem Maße auch die zweite Seite dieser LP bei. Aufgenommen wenige Wochen zuvor auf Neils erster Japan-Tournee. Bis auf Cowgirl In The Sand alle am 10. März in der Nippon Budokan Hall in Tokyo. Don't Cry No Tears relativ kurz gehalten und längst nicht so brachial, wie CRAZY HORSE manchmal verschrien ist. Die konnten durchaus auch subtiler. Krachen tut's dann beim anschließenden Cowgirl In The Sand (vom 11. März in der gleichen Location). Fast scheint Neil mit dem Intro vom noch nicht existierenden Like A Hurricane zu spielen, bevor die Band dann mit der gewohnten Power einsteigt. Das ist einfach das Schöne, an Neil Young und dieser Truppe, dass es nie zwei Mal gleich klingt. Und auch hier unternehmen sie wieder wundervolle Exkursionen. Noch dazu hervorragend mitgeschnitten und hier auf Rille gepresst.

Bei Too Far Gone hört man fast nur Neil, der bei fast außergewöhnlich guter ((Live-) Stimme zeigt, während Drive Back und Cortez The Killer (beide vom damals aktuellen “Zuma“-Album) wieder echte Band-Werke sind, bei denen der bekannte “Klangteppich“ ausgerollt wird. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass eine zweite Band so dermaßen komplett miteinander harmoniert. Damals nicht und wohl auch heute nicht. Keith und Ronnie bei den STONES vielleicht, aber das kann man nicht als komplette Band zählen. Der Kritikpunkt hier muss natürlich sein, dass vom akustischen und – vor allem! - vom elektrischen Part viel zu wenig zu hören gibt. Da hätte ich gern mehr davon gehört.

 

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