Blackberry Smoke

Be Right Here

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.02.2024
Jahr: 2024
Stil: Southern Rock
Spiellänge: 40:22
Produzent: Dave Cobb

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Plattenfirma: Thirty Tigers

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Nachgehakt

Frank Ipach

Michael Masuch

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

The Allman Brothers Band

Lynyrd Skynyrd

Black Crowes

Humble Pie

The Georgia Satellites

Kid Rock

Titel
01. Dig A Hole
02. Hammer And The Nail
03. Like It Was Yesterday
04. Be So Lucky
05. Azalea
 
06. Don't Mind If I Do
07. Whatcha Know Good
08. Other Side Of The Light
09. Little Bit Crazy
10. Barefoot Angel
Musiker Instrument
Charlie Starr Vocals, Guitars
Paul Jackson Guitars, Backing Vocals
Richard Turner Bass, Backing Vocals
Brit Turner Drums
Brandon Still Keyboards
Guests:
The Black Bettys Vocals

Wer sein Album mit einem so griffigen und ass-kickin' Gitarren-Riff eröffnet wie BLACKBERRY SMOKE mit dem packenden Dig A Hole, dem fliegen direkt ohne Umschweife alle Southern-Rock Herzen zu. Da werden selbst die altersschwachen und ergrauten Southern Eminenzen wie LYNYRD SKYNYRD anerkennend ihren Stetson lüften.

BLACKBERRY SMOKE schwingen ja nun schon seit einigen Jahren das Zepter in Sachen hemdsärmeliger, geerdeter Rock mit gelegentlichen Country, Blues und Folk-Einflüssen. Kein Zweifel. Da kommen hinsichtlich Qualität und Beliebtheit in jüngster Zeit nur noch Robert Jon & The Wreck hinterher.

Die Jungs um Mastermind Charlie Starr legen direkt im Opener mit großem Spaß ihre Einflüsse auf den Tisch und zitieren unverwüstliche Klassiker-Truppen wie Led Zeppelin, Black Crowes und Humble Pie nur um dann im Boogie geschwängerten Hammer And The Nail ihre LYN SKYN Affinität aufblitzen zu lassen. So simpel wie effektiv. Das ist definitiv der Stoff, der bei Live-Gigs die Masse zum Schäumen bringt. Nicht spektakulär, aber saugeil.

Ähnliches gilt für Like It Was Yesterday. Nicht ganz so aufregend und mitreißend, aber aufgrund der starken Slide-Gitarren und top notch vintage Gitarren-Sounds ein Leckerbissen. Das harmonisch etwas anders aufgezäumte Be So Lucky hätte auch gut auf einem Tom Petty Album Platz finden können. Ein typischer Album-Song, der sich ganz artig einreiht, mit verhaltenem Ohrwurm-Potential kokettiert, aber nicht wirklich glänzt, jedoch wieder mit einem feisten Klampfen-Solo überzeugt. 

Ganz anders tönt da das bezaubernde Azalia. Ein wunderbares Country-Folk Kleinod, das an alte Stephen Stills meets Allman Brothers meet Doobie Brothers Tage erinnert und mit schwelgerischer Akustikgitarre und feiner Mandolinenbegleitung auftrumpft. Zweifellos einer der Höhepunkte des Albums.

Leider kommt Don't Mind If I Do als 08/15 Southern-Rocker nicht unbedingt als der große Aufreger über die Bühne. Die Midtempo-Nummer Watchu Know Good brilliert mit kleinen aber feinen Slide-Guitar Leuchtraketen à la Warren Haynes. Und endlich folgt mit Other Side Of The Light wieder ein Höhepunkt. Bei diesem Song stimmt einfach alles. Feine ALLMAN BROTHERS Gedächtnis-Harmonien, catchy Gesangslinien und superbe Slide-Linien, die soundtechnisch an Joey Landreth erinnern.

Der zünftige Rocker Little Bit Crazy haut im a capella Intro in die gleiche Kerbe wie seinerzeit HUMBLE PIE's 30 Days In The Hole und stampft in der Folge ziemlich ruppig durch wohlbekannte GEORGIA SATELLITES Gefilde. Hier tauchen zum wiederholten Male auch die stimmkräftigen Ladies der Black Bettys auf und veredeln den Song auf vorzügliche Weise mit ihren stilsicheren Backing Vocals.

Zum guten Schluss hat Erfolgsproduzent Dave Cobb den Jungs wohl noch geflüstert, man müsse dem Publikum unbedingt noch so eine schöne, sämige Country-Rock Ballade wie sie Chris Stapleton zuletzt gut hingekriegt hat, präsentieren und so beschließen BLACKBERRY SMOKE ihren neuen Longplayer "Be Right Here" auch recht überzeugend mit dem angenehm schunkelnden Barefoot Angel.

Stellt man nun die unvermeidbaren und nahe liegenden Vergleiche zum letzten, richtig guten Album "You Hear Georgia" in den Raum, bleibt am Ende die Erkenntnis, dass "Be Right Here" mit einem soliden bis guten Niveau daherkommt, aber unterm Strich den Kürzeren zieht.

(Text: Frank Ipach)


Das Georgia Quintett um Charlie Starr scheint unermüdlich um die Welt zu touren und etwas über zwei Jahre nach "You Hear Georgia" ebenso unermüdlich ihr mittlerweile 8. Album der immer größer werdenden Fanschar zu präsentieren und die (um es kurz zu machen) Erwartungshaltung der Fans und Medien  einmal mehr zu bedienen.

Da sitzt dann Nummer Sicher Produzent Dave Cobb einmal mehr an den Reglern und lenkt alles in die richtigen Southern-Country Rock Bahnen, so dass keine allzu großen Wünsche offen bleiben sollten.

Da starten die Jungs mit Dig A Hole und Hammer And A Nail gut gelaunt in den 10 Songs Reigen hinein und offenbaren damit auch ein wenig das Malheur, das einem (trotz aller Kopfnicker und konzerttauglichen Songqualitäten, die die Jungs seit Jahren an den Tag legen) alles etwas Deja -Vu- artig vorbei rauscht.

So wuseln sie wie immer in gehobener songwriterischer Qualität durch die Weizenfelder Georgias, halten folkig-akustisch mit Azalea kurz inne, legen mit Don't Mind If I Do ein ordentliches Honky Tonk Feeling (und nicht zu vergessen, einmal mehr mit den schmissigen Black Bettys als Background Chanteusen) auf die imaginären Bretter und haben mit Like It Was Yesterday einen Bühnenkracher in Petto, der dem Publikum zweifelsohne mit knarziger Gitarre einzuheizen vermag, um dann mit Little Bit Crazy vollends zu begeistern.

Und so macht es eigentlich nicht so viel aus, dass die Jungs etwas im Melancholie-Wust von Barefoot Angel  versinken und sich Other Side Of Light vielleicht etwas zu sehr im ALLMANN BROTHERS Dunstkreis herumtreibt.

Rundum ein sehr ordentliches  BLACKBERRY SMOKES Album, das den Fan durchaus zufriedenstellen sollte, aber im Southern Rock Kanon immer noch etwas Luft nach oben lässt. Das sollte allerdings durchaus verschmerzbar sein.

(Text: Michael Masuch)


In ihren besten Momenten sind BLACKBERY SMOKE tatsächlich die perfekte Mischung aus LYNYRD SKYNYRD und THE BLACK CROWES – melodisch-harter Southern Rock mit einer guten Prise Blues oder auch mal Country.

Davon gibt es auf Album Nummer acht, „Be Right Here“, zum Glück einige: der bluesige Opener Dig a Hole, der Floor-Stomper Don’t Mind If I Do oder der gefährlich anmutende Schleicher Watchu Know Good. Aber leider hat die Band auch eine andere, anbiedernde Seite, wenn sie eher klingen, wie eine zu spät gekommene Ausgabe von Kid Rock.

Hammer And The Nail ist ein einziges Klischee, Other Side Of The Light und Be So Lucky sind fast schon Soft-Rock. Aber dann kommt kurz vor Schluss doch tatsächlich ein kleiner Gospel-Chor ins Spiel, ein Chuck-Berry-Riff ertönt und Charlie Starr singt „Got to be a little crazy“ - und irgendwie ist die Rock’n-Roll-Welt plötzlich doch wieder in Ordnung.

(Text: Holger Müller)

 

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