Neil Young

Chrome Dreams

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.08.2023
Jahr: 2023
Stil: Roots/Folk Rock
Spiellänge: 50:14
Produzent: Neil Young & David Briggs with Tim Mulligan

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Plattenfirma: Warner Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Emmylou Harris

Titel
01. Pocahontas
02. Will To Love
03. Star Of Bethlehem
04. Like A Hurricane
05. Too Far Gone
06. Hold Back The Tears
 
07. Homegrown
08. Captain Kennedy
09. Stringman
10. Sedan Delivery
11. Powderfinger
12. Look Out For My Love
Musiker Instrument
Neil Young Guitars, Organ, Piano, Keyboard, Vibraphone, Drums, Percussion, Harmonica, Vocals
Ben Keith Dobro, Vocal
Frank 'Poncho' Sampedro Stringman, Guitar, Vocals
Billy Talbot Bass, Vocals
Tim Drummond Bass
Ralph Molina Drums, Vocals
Karl T. Himmel Drums
Emmylou Harris Vocal

Bei Neil Young gehen die Uhren einfach anders. Mal vorwärts, mal rückwärts, mal langsamer, mal schneller..., manchmal machen sie auch ein paar Sprünge. Ganz so, wie es dem Wahl-Kalifornier ein- und gefällt. Seine verschiedenen Rückblicke legen bereits seit Jahren Zeugnis davon ab. So kam es eben auch, dass Anno 2007 das Album “Chrome Dreams II“ erschien, obwohl niemand je etwas von “Chrome Dreams I“ gehört hatte. Aber auch, wenn jenes 2007er Album gut und gerne 30 Jahre nach seinem, bis vor kurzem, verschollenen Vorläufer aufgenommen wurde, liegen auch seine Wurzeln in der Mitte der 1970er Jahre. Wie man bereits beim Opener Beatiful Bluebird damals unschwer hören konnte, denn das hat doch massive Ähnlichkeit zu Sail Away. Welches widerum auf Neils großartigem “Rust Never Sleeps“ Album erschien.

 

Ihr merkt schon, die Wege des..., äh, Neils, sind nicht leicht ergründlich. Deswegen bewegen wir uns auch flotten Schrittes das nun endlich erschienene originale “Chrome Dreams“ Album zu. Das hat zwar einen gewissen Legendenstatus, aber verloren ging da so gut nix, wanderten die Songs doch zum größten Teil auf die Alben “Rust Never Sleeps“ und “American Stars'n'Bars“. In anderen Versionen selbstverständlich. Also.. überwiegend. Die-Hard-Fans erkennen es sofort, dass Pocahontas – bei der Gelegenheit: Einer von Neils schönsten Songs! - im Prinzip genauso auf “Rust Never Sleeps“ erklingt und nur die Overdubs fehlen. Auch – oder besonders – in dieser Ursprungsversion wunderschön. Wahrscheinlich hatte auch Neil gemerkt, dass er den besser nicht mehr hinkriegt. Am selben Tag wurde damals auch die früheste, akustische Fassung von Powderfinger aufgenommen und ist hier zu finden. Allein diese beiden Songs hätten “Rust Never Sleeps“ schon zu einem tollen Album gemacht.

 

Auch Sedan Delivery fand sich auf jenem Meisterwerk, hat in dieser 1975er Aufnahme noch nicht die wütende Punk-Attitüde, wie die spätere Fassung, aber einmal mehr ein herrliches Zusammenspiel von CRAZY HORSE. “American Stars'n'Bars“ hatte es damals – und auch später – als regulärer Nachfolger des fantastischen “Zuma“ nicht leicht und klang ja auch irgendwie zusammengestückelt. Aber es hatte einige Highlights, von denen zum Beispiel Star Of Bethlehem (mit der einzigartigen Emmylou Harris) ebenso hier zu finden ist, wie das epische Like A Hurricane. Auch fehlen zum Teil die späteren Overdubs, was ihnen in keinster Weise schadet.

 

Hawks & Doves“ gehört auch zu den Neil Young-Alben, die oft zwiespältig betrachtet werden. An Captain Kennedy kann es schwerlich gelegen haben, wie man an dem fesselnden Vortrag hier hören kann. “Freedom“ dagegen wurde immer gern als Pendant zu “Rust Never Sleeps“ betrachtet und die frühe Aufnahme von Too Far Gone, welches 1989 auf “Freedom“ dann das Tageslicht erblickte, zeugt von dessen Qualität. Auf seinem 1993er “Unplugged“ Album überraschte Neil die Fans mit dem bis dato unveröffentlichten Stringman. Die zarte Piano-Ballade, bereits 1976 eingespielt, kriegt man hier zu hören. Ihr seht, hier muss ich zeitlich etwas hin und her springen,

 

Beschlossen wird diese Rückschau mit Look Out For My Love und auch das, wenngleich nicht die elektrifizierte Version von “Comes A Time“, gehört zu den vielen hervorragenden Songs, die Neil Young in dieser unglaublich kreativen Phase geschrieben und – wie man hier hört – aufgenommen hat. Komplette neue (Chrome-) Träume ergeben sich hier also nicht, aber für den interessierten Fan, öffnet sich da doch die ein oder andere Türe. Und wer “Chrome Dreams II“ besitzt, wird den ersten Teil ohnehin nicht missen wollen.

 

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