Ellis Mano Band

Live: Access All Areas

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.03.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock, Blues
Spiellänge: 93:03
Produzent: Oli Boesch

Links:

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Plattenfirma: SPV


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Danny Bryant

Deep Purple

Titel
Disc 1:
01. Whiskey
02. Turtle
03. Goodbye My Love
04. Bad News Blues
05. Ambedo Mind
06. Forsaken
07. Blue Paranoia
 
Disc 2:
01. The Horrible Truth
02. Badwater
03. Keep It Simple
04. Long Road
05. A Lifetime
06. Only With You
07. Johnny & Susie
08. Luck Of The Draw
Musiker Instrument
Chris Ellis Vocals, Acoustic Guitar
Edis Mano Electric and Acoustic Guitar, Backing Vocals
Severin Graf Bass
Nico Looser Drums
Lukas Bosshardt Organ, Synths
Lesley Bogaert, Cathryn Lehmann Backing Vocals on' 'Whiskey', 'Long Road' & 'Bad News Blues

War ich am Ende meines Reviews zu Luck Of The Draw noch gespannt, wohin die (musikalische) Reise der ELLIS MANO BAND noch führen wird, ist aktuell zumindest klar, dass ihre Qualität die Schweizer bis ins Vorprogramm von DEEP PURPLE gespült hat, denn als deren Special Guest werden sie auf deren Festivals in diesem Jahr agieren. Da passt es natürlich perfekt, dass nun ein Doppel-Livealbum erscheint, damit man sich einen Eindruck verschaffen kann, was einen da auf der Bühne erwartet. Nach drei Studioalben ist für gewöhnlich auch der Zeitpunkt dafür perfekt.

 

Mit Whiskey hat man als Einstieg den Opener des Debütalbums ausgewählt und die Wahl ist, für eine Blues Rock-Band, durchaus die richtige. Da will man nicht gleich das Gaspedal auf den Wagenboden nageln, aber mit der gebotenen Kraft geht es dennoch zur Sache. Seit dem letzten Album hat man ja einen Keyboarder fest angestellt und der füllt nicht nur den Sound, sondern sorgt auch für reichlich Dynamik. Sänger Chris Ellis klingt ja öfter mal nach Danny Bryant und Lead-Gitarrero Edis Mano führt mit seinem stark rhythmisch geprägten Gitarrenspiel, die Band mal in die Gefilde der TEDESCHI TRUCKS BAND, mal zum funky Blues Rock der späten 60er und wenn man ihn an die lange Leine lässt, streut er gern mal nebenbei ein kleines Hendrix-Zitat ein. Und Lukas Bosshardt kann an seiner Hammond durchaus Erinnerungen an Jon Lord hervorrufen.

 

Die Bandbreite ihrer Studioalben reproduziert die ELLIS MANO BAND offensichtlich auch bei ihren Konzerten und das bedeutet, dass man den Rock-Pfad auch gern mal zugunsten eines jazzig angehauchten R&B verlässt und es einfach mal locker grooven lässt, wie in Ambedo Mind. Nicht unbedingt der Party-Titel, aber ein eindrucksvolles Zeichen, dass man auch mal Richtung STEELY DAN musizieren kann. Oder, wie bei Forsaken, progressiv abheben. Das zieht einen fast schon in einen hypnotischen Strudel. Oder, siehe Blue Paranoia, entführt einen in höhere, geheimnisvolle Sphären.

 

Präzision ist nichts neues bei den Schweizern, ist ihnen sozusagen in die Wiege gelegt, aber es ist trotzdem schön, zu hören, wie dieses Uhrwerk hier abläuft und die Zahnräder ineinandergreifen. Auch in den heftigeren Momenten, kommt dadurch ein durchsichtiger Sound zustande, dem man gerne lauscht. Zumal eigentlich immer was interessantes passiert. Bemerkenswert viele Songs stammen vom Debütalbum “Here And Now“. So auch Bad Water (auf dem Cover fälschlich Badwater geschrieben...), ein Heavy Blues, der irgendwo zwischen LED ZEP und GOV'T MULE pendelt und Chris Ellis kreischt sich hier auch in ordentliche Höhen. Danach ist das rollende Keep It Simple direkt eine Erholung und man wippt zufrieden zu diesem lockeren Beat, der mich ein bisschen an die Italiener CHEAP WINE denken lässt.

 

Da gibt es nichts, wenige können wohl so geschmackvoll ihre Songs inszenierten, wie die ELLIS MANO BAND. Ob man das immer braucht und man auch mal Fünfe gerade sein lassen und einfach losrocken sollte, das steht auf einem anderen Blatt. Spannend ist es jedenfalls, den Schweizern zuzuhören und sich von ihnen auf ihren musikalischen Trip mitnehmen zu lassen. Der führt einen mal auf melancholisch-südländische Wege, wie bei Only With You, entwickelt sich bretthart, wie in Johnny & Susie, und klingt mitunter softer aus, als erwartet. Luck Of The Draw ist ein wunderschöner Song, dennoch hätte ich mir als Finale etwas mit mehr Power gewünscht. Vor den DEEP PURPLE-Konzerten sieht's ja dann vielleicht anders aus.

 

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