Titel |
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01.Pretty Karma |
02. The Ghost Inside |
03. Starlight |
04. Supernova |
05. Let's Hear It For The King |
06. I See Angels |
07. Homegrown |
08. Stumble |
09. Just Might Get It |
10. Where's The Revolution |
11. Are You Ready |
12. Unfuck My World |
13. Last Day On Saturn |
Musiker | Instrument |
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Dan Reed | Gesang |
Brion James | Gitarre |
Rob Daiker | Keybords |
Melvin Brannon II | Bass |
Dan Pred | Schlagzeug |
Ich muss zugeben, diese Veröffentlichung hat mich überrascht. Sicher, ich hatte mitbekommen, dass DAN REED NETWORK das Jubiläum ihres größten Erfolges, “Slam“, nicht nur mit einer Neu-Auflage des Albums sondern auch einer Tour gefeiert hatte, aber mit einer kompletten neuen Scheibe hatte ich nicht gerechnet, zu lange lag die letzte vollwertige Platte, ich meine “Fight Another Day“, denn “Origins“ bestand ja zum Großteil aus Neu-Aufnahmen bereits bekannter Stücke, schon zurück. Aber ich muss sagen, solche Überraschungen lasse ich mir ja durchaus gerne gefallen.
Denn “Let’s Hear It For The King“ ist ein starkes Album geworden, dass Dan Reed und sein Netzwerk kraftvoll in die Gegenwart transportiert. Schon der Opener Pretty Karma zeigt die Band von ihrer besten Seite: ein mitreißender Song, der die Trademarks des DRN-Sounds aufweist, aber zugleich auch so wunderbar modern und zeitgemäß klingt, als ob es sich um eine neue, junge Band handeln würde. Schon nach dem ersten Durchlauf bekommt man die Hookline kaum aus dem Kopf.
The Ghost Inside und Starlight platzieren die Band dann ganz wunderbar zwischen AOR-Giganten wie TOTO und JOURNEY und zeigen die etwas straighter-rockende Seite der Band (und ehrlicherweise muss man sagen, so straight wie bei letzterem Song hat man DAN REED NETWORK eigentlich nie erlebt). Dass sie ihren Rock aber viel lieber mit einer extragroßen Portion Funk und Soul serviert, beweist die Band anschließend bei Supernova. Herausgekommen ist dabei eine fantastische Nummer (so als ob Prince dabei Pate gestanden hätte) und eines der Highlights der Scheibe.
Aber es solle bloß niemand glauben, dass DAN REED NETWORK damit das Pulver bereits verschossen hätten. Der Titelsong ist wohl musikalisch betrachtet das komplexeste Stück der Scheibe und erinnert am Ende im Crescendo ein wenig an die BEATLES. Mit I See Angels hat die Band zudem eine wundervolle Ballade im Angebot, die nicht schwülstig sondern gefühlvoll daherkommt.
Im Anschluss wird dann der Einfluss der „schwarzen Musik“ (so man sie denn in Farben aufteilen will und kann) bei solchen Songs wie Homegrown, Stumble, Just Might Get It oder das wieder sehr Prince-artige Where’s The Revolution einmal mehr sehr deutlich, der DAN REED NETWORK immer schon so einzigartig gemacht hat. Der Bass ist deutlich agiler als bei den meisten anderen Rock-Bands und deutet damit immer etwas den Funk an, der seit den Anfangstagen mit dem selbstbetitelten Debüt-Album das Fundament für den Rock der Band gelegt hat.
Nun gut, Are You Ready und Unfuck My World, fallen in meinen Ohren etwas gegenüber dem Rest der Scheibe ab, sind aber doch weit davon entfernt, Enttäuschungen zu sein, sondern eher solide Kost. Und auch Last Day On Saturn hätte aus meiner Sicht auch ruhig etwas mehr Drive vertragen können, damit das Album mit einem Highlight abgeschlossen wird. Aber auch den krönenden Abschluss bleibt “Let’s Hear It For The King“ ein tolles, modernes Rock-Album geworden, das einfach richtig viel gute Laune macht und neben dem die jüngsten Alben von Bands wie etwa BON JOVI (die DAN REED NETWORK damals 1989 auf der “New Jersey“-Tournee begleiteten und wo ich zum ersten Mal mit der Band in Kontakt kam) wie müder Alt-Herren-Rock wirken. Eine schöne Überraschung, die uns da Dan Reed & Co. präsentieren.