Titel |
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CD 1: 'Rebell Yell' |
01. Rebell Yell |
02. Daytime Drama |
03. Eyes Without A Face |
04. Blue Highway |
05. Flesh For Fantasy |
06. Catch My Fall |
07. Crank Call |
08. (Do Not ) Stand In The Shadows |
09. The Dead Next Door |
CD 2: Bonus Tracks |
01. Best Way Out Of Here |
02. Love don't Live Here Anymore |
03. Daytime Drama (Demo) |
04. Flesh For Fantasy (Demo) |
05. Catch My Fall (Early Version) |
06. Crank Call (Demo) |
07. (Do Not) Stand In The Shadows (Demo) |
08. Rebell Yell (Session Take) |
09. Blue Highway (Original Demo) |
10. Flesh For Fantasy (Session Take) |
11. Catch My Fall (Original Demo) |
12. Motorbikin' (Session Take) |
13. Eyes Without A Face (Poolside Remix) |
Musiker | Instrument |
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Billy Idol | Vocals, Guitar |
Steve Stevens | Guitar, Casio, Keyboards, Bass |
Judi Dozier | Keyboards |
Steve Webster | Bass |
Thommy Price | Drums |
Würde man auf dieses Album “Greatest Hits“ schreiben, es gäbe wenig Argumente, das zu widerlegen. Tatsächlich bergen die Zusammenstellungen der größten Erfolge der meisten Acts weniger Hochkaräter, als Billy Idols zweites Soloalbum. Ohnehin ist es ganz, ganz selten, dass einem fantastischen Debütalbum eine Steigerung folgt. Die wenigsten Künstler können das Level halten. Wenn sie denn schon eines erreicht hatten. Billy Idol hatte die Messlatte, mit seinem gleichnamigen Erstling richtig hoch gelegt, nur um sie, gerade 1 ¼ Jahr später mit “Rebell Yell“ locker zu überspringen. Zu Recht gibt es auch das jetzt in einer Expanded Edition mit nochmal aufpoliertem Sound.
Ebenso wichtig, wie der Sänger/Songschreiber Idol, war für diese Alben Steve Stevens, der immerhin auf der Cover-Rückseite abgebildet wurde. Dieses geniale Duo schrieb, bis auf einen, alle Songs auf “Rebell Yell“. Allen vorweg natürlich der Titelsong. Heute noch so ansteckend und packend, wie 1983. Keiner vollbrachte diese Vereinigung von Synthie-Wave und Riff-Rock so perfekt, wie Steve Stevens. Ich halte den für einen der besten Gitarristen jener Tage (und derer danach), auf einer Stufe mit Eddie Van Halen. Vielleicht sogar noch eine Spur songdienlicher, als die verstorbene Gitarren-Ikone. Wenn allerdings von der Leine gelassen, dann flogen die Funken. Wie zum Beispiel in Blue Highway.
Die Klangwelten, die Stevens beispielsweise in Flesh For Fantasy hinter Billys Gesang kreiert, sind für die Magie dieses Titels ebenso wichtig, wie der wandlungsfähige Gesang. Ja, es gibt hier eigentlich nur herausragende Arbeit hier. Songs wie Crank Call, The Dead Next Door und (Do Not) Stand In The Shadow – wie passend an dieser Stelle – stehen eigentlich zu Unrecht im Schatten dieser Hits und Daytime Drama wird auch viel zu oft übersehen.
Live Tracks gibt’s auf der Bonus-Disc nicht, aber sieben der dreizehn Aufnahmen waren bisher unervöffentlichte Demos oder Sessions-Mitschnitte. Oder, wie im Falle von Love Don't Live Here Anymore, das einst ein Hit für die R&B-Truppe ROSE ROYCE war, ein Song, der nur deshalb nicht aufs Originalalbum kam, weil man mitbekam, dass Madonna ebenfalls ein Cover davon für ihr “Like A Virgin“-Album aufnahm. Ganz ehrlich: Kann gegen Billy Idols Version nicht anstinken.
Ansonsten ist es durchaus interessant, wie die Songs in ihrer rohen Fassung klangen. Da ist Flesh For Fantasy noch deutlich näher am Punk dran und auch die anderen Titel funktionieren ohne die Soundeffekte genauso gut. Zugegeben, so etwas ist immer mehr was für die Die-Hard Fans, aber die Coverversion von Chris Speddings Motor Bikin' (hier zusammengeschrieben), die kommt mal so richtig gut: Drive, fetzende Rock'n'Roll-Gitarre von Stevens und Billy in stimmlicher Bestform. Hätte eine Single sein müssen! Für die Experimental-Freunde gibt’s am Schluss noch einen “Poolside Remix“ von Eyes Without A Face. POOLSIDE sind eine Discogruppe aus L.A., damit ihr wisst, was euch erwartet. Tut dem Gesamtpaket aber keinen Abbruch. Billy Idols bestes Album, eines der besten der 80er Jahre und wird mit Sicherheit auch im nächsten Jahrhundert noch gehört werden. Sofern noch jemand da ist, der oder die das tun kann.