Work Of Art In Progress, Frontiers Records, 2011 |
Lars Säfsund | Gesang | |||
Robert Sall | Gitarre & Keyboards | |||
Herman Furin | Schlagzeug | |||
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01. The Rain | 07. The Great Fall | |||
02. Nature Of The Game | 08. Call On Me | |||
03. Once Again | 09. Emelie | |||
04. Never Love Again | 10. Fall Down | |||
05. Eye Of The Storm | 11. Castaway | |||
06.Until You Believe | 12. Step Away | |||
Das Debüt-Album von WORK OF ART “Artwork“ sorgte 2008 für eine Menge Aufsehen in der AOR-Szene und mancher Rezensent sah die Skandinavier schon als legitime Nachfolger von Größen wie TOTO oder JOURNEY. Ich muss gestehen, so beeindruckt war ich persönlich nicht, denn obwohl die Musik durchgängig gutklassig war, fehlten mir die echten Highlights sowohl beim Songwriting als auch in individueller Hinsicht. Aber für ein Debüt schon recht beachtlich.
Nun liegt das Zweitwerk “In Progress“ vor und rotiert schon seit einigen Wochen regelmäßig in meinem CD-Player. Und ich muss sagen: das hier kommt den Lobpreisungen für das Debüt schon näher als das Erstwerk selber. Die Band hat einen weiteren qualitativen Quanten-Sprung nach vorne gemacht. Die Songs sind überwiegend stark bis sehr stark und die Melodien fräsen sich noch schneller und anhaltender ins Gedächtnis und den Gehörgang. Auch einige der Keyboard- und Gitarren-Soli sind einfach wunderbar.
Natürlich können WORK OF ART ihre Einflüsse nicht verleugnen. Man hört an jeder Ecke JOURNEY oder vor allen Dingen TOTO (im speziellen aus deren Phase zwischen “Isolation“ und “The Seventh One“) durchschimmern, aber das wird angesichts der Qualität der Stücke zur Nebensache. Denn es macht einfach Spaß, “In Progress“ zu hören. Songs wie The Rain, Nature Of The Game, Emelie, Fall Down, Castaway oder One Step Away (hier sind die TOTO-Einflüsse für Fans der Band wirklich nicht mehr zu überhören) werden jedem AOR-Fan gefallen. Wie sagten die Borg bei Raumschiff Enterprise immer so schön? Resistance is futile - Widerstand ist zwecklos.
Aber wer die Aufzählung liest, der merkt auch, dass kein Song aus der Mitte des Albums es auf die Liste geschafft hat. Das liegt daran, dass dort die einzige Schwäche des Albums liegt. Die Lieder 4 bis 7 sind leider die schwächsten auf “In Progress“. Einschränkend will ich aber hinzufügen, dass sie beileibe keine Lückenfüller sind, es nur nicht mit den Knallern davor und danach aufnehmen können. Insofern bleibt es für mich ein Rätsel, warum ausgerechnet einer dieser Tracks, The Great Fall, als Single und für ein Video ausgewählt wurde. Nun gut, schlecht ist der Song nicht und er hat auch eine nette Hookline, aber da sind andere Songs einfach stärker – meiner Meinung nach.
So bleibt unter dem Strich ein verdammt gutes AOR-Album. Nicht ganz so stark wie die neue JOURNEY, weil eben nicht ganz stringent auf diesem absoluten Top-Niveau wie es die Amerikaner auf “Eclipse“ bieten, aber WORK OF ART sind deutlich besser als 95 Prozent aller anderen Veröffentlichungen in diesem Bereich. Gerade Freunde der oben erwähnten TOTO-Platten werden an “In Progress“ ihre große Freude haben. Versprochen.