Wishbone Ash

Live Dates Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.10.2023
Jahr: 2023
Stil: Rock
Spiellänge: 79:00
Produzent: Andy Powell

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Plattenfirma: Steamhammer/SPV


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. The King Will Come
02. Warrior
03. Throw Down The Sword
04. Rock'n'Roll Widow
05. Ballad Of The Beacon
 
06. Baby What You Want Me To Do
07. The Pilgrim
08. Blowin' Free
09. Jailbait
10. Lady Whiskey
Musiker Instrument
Andy Powell Guitar, Vocals
Mark Abrahams Guitar
Bob Skeat Bass, Background Vocals
Mike Truscott Drums

Satte 50 Jahre – oder, sagen wir ein halbes Jahrhundert, das klingt noch eindrucksvoller – sind vergangen, seit WISHBONE ASH mit “Live Dates“ eines der besten Live-Alben der 1970er Jahre veröffentlichten. Einem Jahrzehnt, nicht eben arm an hochkarätigen Konzertmitschnitten: Stones, Frampton, Deep Purple, Judas Priest, Queen, Quo... , you name it. Und so hat auch “Live Dates“ bis heute einen Legenden-Status. Die Versuche, mit “Live Dates 2“ (1980) und “Live Dates 3“ daran anzuknüpfen, waren von Vorneherein zum scheitern verurteilt. Die Band hatte sich mit ihren ersten vier, durchgehend hervorragenden, Alben ein Polster geschaffen, aus denen sie für ihr erstes Live-Album aus dem Vollen schöpfen konnten.

Außerdem waren die vier Engländer, jung, bestens eingespielt und brannten vor Spielfreude. Von damals ist natürlich längst nur noch Andy Powell dabei, aber Bob Skeat ist immerhin auch schon über 25 Jahre der Mann am Bass. Deutlich länger also, als ein Martin Turner, der zur damaligen Originalbesetzung gehörte (und der, das soll nicht verschwiegen werden, seinerseits die 50 Jahre “Live Dates“ mit einer Tour feiert). Womit wir schon beim Thema wären, denn aus Anlass dieses Jubiläums hat sich die aktuelle WISHBONE ASH-Formation entschieden, das damalige, mit genau der gleichen Songreihenfolge, neu einzuspielen. Und genau das haben sie diesen Sommer getan. Location war Daryl's House Club in Pawling im US-Bundesstaat New York. Bekanntlich geführt von Daryl Hall, der ja schon mit seinen “Live From Daryl's House“-Shows seit Jahren für Furore sorgt.

Bei solchen Projekten kann es sich auszahlen, wenn man ein bisschen frisches Blut in der Band hat, sofern dieses die richtige Blutgruppe mitbringt. Und das ist bei Mark Abrahams zweifellos der Fall. Der Gitarrist ist seit 2017 dabei und war, lauf eigener Aussage, schon jahrzehntelang ein Fan der Band, der sich mit den Alben und Songs auseinandergesetzt hat. Wer die Band schon live erlebt hat, wird bestätigen, dass er nach Ted Turner wohl der Gitarrist ist, der am besten zu Andy Powell und in die Band passt. Einziges Manko: So wie die meisten seiner Vorgänger, trägt er keinen Gesang bei. Der lastet nun fast komplett auf den Schultern von Powell. Ein klarer Fall, dass das nicht mehr so klingen kann, wie vor 50 Jahren.

Instrumental allerdings ist das richtig, richtig gut, was das Quartett da abliefert. Seinen Anteil daran hat auch Mike Truscott, der seit 2022 am Schlagzeug sitzt. Warrior kommt ebenso gut, wie damals und auch das Intro zu Throw Down The Sword lässt einem wohlige Schauer über den Rücken gleiten. Dicht an der Original-Vorlage, aber doch mit Raum und Gefühl für die “eigene Note“. Schön wieder einmal das folkige Ballad Of the Beacon, mit seinen betörenden Melodien zu hören, dass ja sonst im Konzertprogramm von ASH eher selten noch auftaucht. Den Blues-Evergreen Baby What You Want Me To Do zelebrieren die Vier ebenso gut, wie damals, aber eines der Highlights ist für mich auf jeden Fall The Pilgrim, das einmal mehr eine unbeschreibliche Atmosphäre verbreitet.

Die Stimmungsmacher sind aber natürlich Blowin' Free und Jailbait, die die Stimmung hörbar nach oben treiben. Das leicht vertrackte Lady Whiskey fordert dann nochmal die Aufmerksamkeit, bevor Phoenix uns mit auf die Reise nimmt und sehr dynamisch die instrumentalen Fähigkeiten, vor allem des Gitarristen-Duos, demonstriert. Wie gesagt, gesanglich muss man ein paar Abstriche machen, aber an Sound und Spielfertigkeit kann man sich umso mehr erfreuen. Trotzdem darf man dann und wann das Original hervorziehen. Wie dieses gibt es die Neuauflage auch als Doppel-LP und sogar in drei verschiedenen Vinyl-Farben, jeweils auf 500 Stück limitiert.

 

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