Walter Trout

Survivor Blues

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.02.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 65:07
Produzent: Eric Corne

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Plattenfirma: Provogue/Mascot


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Canned Heat

John Mayall

Otis Rush

Titel
01. Me, My Guitar And The Blues
02. Be Careful How You Vote
03. Woman Don‘t Lie
04. Sadie
05. Please Love Me
06. Nature‘s Disappearing
 
07. Red Sun
08. Something Inside Of Me
09. It Takes Time
10. Out Of Bad Luck
11. Goin‘ Down To The River
12. God‘s Word
Musiker Instrument
Walter Trout Guitar, Vocals
Johnny Griparic Bass
Skip Edwards Keyboards
Michael Leasure Drums
Sugaray Rayford Vocals on Woman Don‘t Lie
Robby Krieger Guitar on Goin‘ Down To The River

Zwar hatten wir uns vor Jahren schon auf “No More Fish Jokes“ (Albumtitel) geeinigt, aber nachdem sich Walter Trout  seit seiner schweren Erkrankung, vor einigen Jahren, wieder wie ein Fischlein im Wasser fühlt, kann man das ja wieder einmal anbringen (Anm.: Trout ist englisch für Forelle).

Er singt und spielt  den “Survivor Blues“ also mit Fug und Recht und vor allem mit Können und Feeling. Dafür braucht es auf seinem neuesten Werk keine Riege von Gaststars – wie auf dem 2017 Album “We‘re All In This Together“ - , sondern der Gitarrist erinnert sich an Blues-Stücke, die nicht zu den üblichen Verdächtigen gehören, wenn es um Klassiker des Genres geht. Es sind eher die oft und leicht übersehenen Blues-Songs, denen sich Trout und Band hier annehmen. Natürlich auf ihre ganz eigene Art.

Mit Jimmy Dawkins‘ Me, My Guitar And The Blues beginnt der Reigen mit einer relativ jungen Nummer. Der 2013 verstorbene Dawkins veröffentlichte diese auf dem gleichnamigen Album 1997. Trout drückt diesem gefühlvollen Slow-Blues seinen typischen Stempel auf, der, wie gehabt, von bittersüß bis heftig aufschreiend reicht. Streckt sich gleich mal über sieben Minuten hinweg und steckt den Claim ab.

Sunnyland Slims Be Careful How You Vote mahnt zum einen zum überdachten Verhalten an der Wahlurne und sorgt zum anderen in bester Blues-Boogie-Manier für Drive. Ja, das kommt mir schon mehr entgegen.

Für Luther Johnsons Woman Don‘t Lie steht der Sänger Sugaray Rayford als Duett-Partner am Studiomikrofon und bringt hier eine Menge Black-Soul mit ins Spiel. Da lässt Trout dann auch an der Gitarre die Zügel mal los. Bisschen weniger wäre hier vielleicht nicht verkehrt gewesen.

Da gefällt mir Hound Dog Taylors locker groovendes Sadie eine ganze Ecke besser. Wohl auch, weil die Orgel von Skip Edwards hier eine tragendere Rolle übernimmt und Trout zwar wie immer dynamisch, aber auch zielgerichteter agiert.

Gegen so eine Boogie-Watschn, wie in Please Love Me hat man praktisch keinen Gegenwehr. Das erinnert an Trouts CANNED HEAT-Tage und hätte “The Bear“ mit Sicherheit so viel Freude bereitet, wie dem Hörer heutzutage.

Auch Nature‘s Disappearing verweist auf Walters musikalische Sozialisierung, als für John Mayall Gitarre spielte, aus dessen Fundus die leicht jazzige Nummer stammt.

Red Sun stampft tief im Blues Rock und kommt sehr heavy. Gelegenheit für Trout seine Strat ordentlich zu malträtieren. Und auch bei dem im Grunde sachter angelegten Something Inside Of Me blüht ihr ein ähnliches Schicksal. Dann doch besser gleich so einen dampfenden Blues-Shuffle, wie Otis Rushs It Takes Time. Da stieben die Funken, da zucken die Beine und der Kopf nicht freudig im Takt.

Ob seines ursprünglichen Charmes gehört Mississppi Fred McDowells Goin‘ Down To The River für mich zu den Highlights auf diesem Album. Seinen Anteil daran hat DOORS-Gitarrist Robbie Krieger, in dessen Studio dieses Album aufgenommen wurde und der hier einen gelungenen Gastauftritt an der Slide-Gitarre hinlegt. Richtig klasse, welches Feeling der noch hat.

Mit God‘s Word beschließt Trout das Album mit einer Blues-Predigt, die sich noch einmal sehr vielfältig gestaltet und die Fähigkeiten des Gitarristen eindrucksvoll präsentieren.

Also, wenn Walter Trout aktuell, wie er selbst sagt, die beste Zeit seine Lebens hat, hält er damit auch nicht hinter dem Berg. Er klingt jedenfalls ungeheuer vital und wenn man ein Faible für bluesige und teils ausufernde Gitarrensoli hat, ist man bei diesem kapitalen Fisch immer noch im richtigen Teich.

 

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