Walter Trout

Broken

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.02.2024
Jahr: 2024
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 53:40
Produzent: Eric Corne

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Plattenfirma: Mascot Label Group

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Beth Hart

Dee Snider

Twisted Sister

Neil Young

Gary Moore

Titel
01. Broken (feat. Beth Hart)
02. Turn And Walk Away
03. Courage In The Dark
04. Bleed (feat. Will Wilde)
05. Talkin' To Myself
06. No Magic (In The Street)
 
07. I've Had Enough (feat. Dee Snider)
08. Love Of My Life
09. Breathe
10. Heaven Or Hell
11. I Wanna Stay
12. Falls Apart
Musiker Instrument
Walter Trout Gesang, Gitarre & Mundharmonika
Skip Edwards Hammond Orgel
Thomas Ross Johansen Wurlitzer Piano, Fender Rhodes Piano & Harmonium
Jamie Hunting Bass
Michael Leasure Schlagzeug
Eric Corne Keyboards, Gitarre, Kuhglocke, Omnichord, Shaker & Gesang
Teddy Andreadis Hammond Orgel & Wurlitzer Piano
Will Wilde Mundharmonika
Steve Blacke Streicher
Vera Armbruster Hebelharfe
Jon Trout Gitarre
Beth Hart Gesang
Dee Snider Gesang

Nein, "gebrochen" ist Walter Trout auch mit Anfang 70 noch nicht. Das haben weder 50 Jahre im Musikgeschäft, noch sein durch Drogen geschundener Körper geschafft - und auch nicht eine Pandemie. Nein, der Titel seines neuesten Solo-Albums (Nummer 31, wenn ich micht irgendwo verzählt habe) bezieht sich auf den Zustand der Welt und der Gesellschaft, die durch Falschinformationen, Filterblasen und die allgemeine Weigerung, sich noch zivilisiert und faktenbasiert auszutauschen, immer weiter auseinanderdriftet. Das Resultat sind Dispute, Konflikte und Kriege, das Ergebnis Not, Leid und Elend.

In dieser Situation kann Musik immer wieder ein verbindendes Element sein, dass Menschen aus unterschiedlichen politischen oder weltanschaulichen Lagern zusammenbringt und das Gemeinsame erkennen lässt. Und diese Botschaft kommt auf "Broken" dann in sehr leidenschaftlicher Form rüber. Das bedeutet nicht, dass Trout hier heftig rockt, sondern dass er intensive Songs präsentiert, die seine Botschaft "rüberbringen", wie etwa der Opener und Titelsong, bei dem er sich zudem noch Unterstützung von Beth Hart geholt hat, die mit ihrer sehr eindringlichen Art des Vortrags über die inneren Dämonen das Lied noch packender macht, als es ohnehin schon ist.

Auch wenn die meisten Songs auf "Broken" von inneren Kämpfen und Problemen handeln, so betrachten doch zumindest Courage In The Dark, No Magic (On The Street), das interessanterweise auf der Rückseite In The Street heißt, I've Had Enough (bei dem Ex-TWISTED SISTER-Frontmann Dee Snider beim Gesang behilflich ist) und Heaven Or Hell eine allgemeinere Schieflage und bringen Trouts Unzufriedenheit damit zum Ausdruck. Dabei hat insbesondere letzteres einen gewissen Neil Young-Flair und erinnert sowohl musikalisch als auch vom Storytelling her ein wenig an Rockin' In The Free World.

Photo-Credit: Leland Hayward

Aber auch musikalisch gibt es hier wieder die richtige Vollbedienung in Sachen Blues-Rock. Trout und sein langjähriger Produzent Eric Corne wissen, was zu dem Mann passt: eine eher leicht angezerrte Gitarre, die noch Raum für die anderen Instrumente lässt; dazu etwas Südstaaten-Atmosphäre mit Rhodes- und Hammond-Sounds unterlegt, an den richtigen Stellen eine rau gespielte Mundharmonika und ein Gesang, der mehr Wert auf Authenzizität und Feeling legt als auf "Schönheit" (diese liegt ja ohnehin im Auge des Betrachters - oder hier eher im Ohr des Hörers).

Aber eine Überraschung hat Trout dann doch noch zu bieten, denn mit Love Of My Life präsentiert er uns ein wunderbar einfühlsames Instrumental, das vom Sound und stellenweise auch vom Spiel her an großartige Gary Moore-Momente erinnert. Hier zeigt Trout sowohl seine gefühlvolle Seite als auch den Grund, warum man ihn in die Kategorie "Gitarrenhelden" einsortieren kann (wie es unter anderem Dee Snider und der britische DJ "Whispering" Bob Harris getan haben).

Walter Trout und seine Mitstreiter machen auf "Broken" einmal mehr alles richtig und liefern eine Blues-Rock-Scheibe, die runtergeht wie ein guter Bourbon auf der Veranda bei einem malerischen Sonnenuntergang. Und so gibt auch Trout die Hoffnung weder für sich noch für die Gesellschaft auf: "Der Idealismus der Sechzigerjahre brennt immer noch in mir, und ich möchte Musik machen, die etwas bedeutet oder jemandem hilft. Ich bin vielleicht naiv, aber das ist in Ordnung. Angesichts dessen, was in der Welt passiert, werde ich hartnäckig an meinem Idealismus und meiner Hoffnung festhalten. Ich möchte Musik machen, die etwas bedeutet." Und angesichts einer solchen Scheibe kann man nur hoffen, dass er davon noch einige mehr wird. Denn in diesem Blues liegt auch eine heilende Kraft.

 

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