VOIVOD – jeder, der in den frühen 80ern groß geworden ist und dem aufkeimenden Thrash- und Power Metal zugetan war, der wird neben KREATOR, DESTRUCTION, SODOM, HELLOWEEN auf jeden Fall auch die Franko-Kanadier auf dem Zettel gehabt haben.

Den neuen anarchischen Klängen, die damals insbesondere durch das Noise Records- Label in die Welt publiziert wurden, konnte man sich schlichtweg nicht entziehen.

Wenn man so eine lange Historie mit sich schleppt und heute immer noch aktiv ist, bleibt es nicht aus, dass runde Jubiläen zu begehen sind. Bei VOIVOD sind es mit dem Jahr 2023 inzwischen 40 Jahre und 15 Studioalben, die es zu feiern gilt.

Zum Teil hat das Quartett dies in Europa und Nordamerika auch bereits getan. Der erste Teil der 40th-Anniversary-Tour , die auch durch Deutschland führte, hat landauf landab für viel Begeisterung gesorgt. Bevor die Tour demnächst ihre Fortsetzung findet, veröffentlichen VOIVOD zum Jubiläum nun eine Retrospektive auf ihr künstlerisches Wirken.

Die Best-Of-Platte hört auf den Namen „Morgöth Tales“ und ist ein bisschen anders gestrickt als übliche Hit-Zusammenstellungen. Zum einen hat man sich hier die Mühe gemacht, die alten Songs noch einmal komplett neu einzuspielen. Zum anderen gibt es mit dem Track Morgöth Tales auch einen neuen Song zu hören und auf der CD belohnen VOIVOD ihre Fans auch noch mit einer Cover-Version des PUBLIC IMAGE LTD.-Songs Home.

Was mich am meisten freut, ist die Tatsache, dass die Band die CD mit dem Track startet, mit dem alles begann: Condemned To The Gallows, welches VOIVODs Beitrag zum  Metal Massacre V-Sampler war. Von dem Song existieren bisher eher klanglich unterdurchschnittliche Aufnahmen und so macht diese Neuaufnahme doppelt Sinn. Dasselbe gilt für die weiteren Songs bis zur „Dimension Hatröss“-Ära.
Großartig finde ich auch, dass VOIVOD sowohl Songs von „Angel Rat“ und „Outer Limits“ berücksichtigt haben. Die beiden Alben standen – bei einem Major veröffentlicht – leider unter keinen guten Stern, aber „Outer Limits“ ist bis dato eines meiner Lieblingsalben der Band. Außerdem sind mit Eric Forrest und Jason Newsted auch zwei ehemalige Mitglieder mit an Bord, die beide mehrere Jahre der Band mitgestaltet haben und eine Teilnahme an dieser Band-Retrospektive wahrlich verdient haben.

Soll man sich also dieses Album zulegen? Auf jeden Fall!!! Wer die Band live gesehen hat, der weiß, dass die vier Musiker aus Quebec immer noch genug Benzin im Tank  haben, um die Metal-Massen zu berauschen. Die neun Songs der Vergangenheit wissen in ihrem neuen Kleid durchweg zu überzeugen und der neue Song klingt so schrecklich schön schräg, dass er auch auf einem regulären Album hätte Einzug finden können. Dazu die brillante Cover-Version von Home, die VOIVOD in ganz andere musikalische Gebiete führt.

Happy Birthday, VOIVOD!!! Auf das das halbe Jahrhundert noch mindestens voll wird.