3 Peso Cigar, Volco Records, 2008 | ||||
Victor Camozzi | Lead Vocals | |||
Matt Downs | Guitar, Drums, Banjo, Bass | |||
Chris Gage | Electric Piano | |||
Marty Muse | Pedal Steel | |||
Bill Small | Harmony Vocals | |||
Danny Wilde | Harmony Vocals | |||
John Greenberg | Guitar, Harmony Vocals | |||
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01. Drunken Breeze | 07. Fistful Of Nails | |||
02. Normal People | 08. Pretty Sunshine | |||
03. California Time | 09. I'm Gold | |||
04. Don Juan De Suburbia | 10. Light It Up | |||
05. Stupid Tonight | 11. Down In The Valley | |||
06. Doug Saldana | 12. Goodnight Shino | |||
Besser eine schlechte Kritik als gar keine? Hauptsache, es wird über einen geredet?
Gut, reden wir also über Victor Camozzi und sein Album "3 Peso Cigar". Oder besser schreiben, denn hier handelt es sich schließlich um ein Online-Magazin.
Mr. Camozzi hat uns freundlicherweise ein Exemplar zur Rezension überlassen. Also soll es auch besprochen werden. Oder beschrieben, denn hier...
Es gibt sie, die Dinge, welche auch nach mehrfachem Konsumieren nicht besser werden. Gut Ding will Weile haben, ich weiß, aber so manches Mal kann soooo viel Zeit gar nicht aufwendet werden, als das ein Hoffnungsschimmer am Horizont erscheinen würde.
Wühlen wir mal ein wenig in Camozzis Vergangenheit. Geboren im texanischen Waco, welches nicht gerade für den Nabel der Glitzer- und Glamourwelt steht, verschlug es den jungen Victor später nach Idaho. Dort, wo sich Hase und Igel eine gute Nacht wünschen, wuchs der Bengel inmitten Pferdeweiden und Bewässerungsgräben auf. Vater als Psychologe im Knast seine Dollars verdienend, Mutter geistig Zurückgebliebene betreuend.
Nach der Schule gings dann auf die Uni von Moscow in Iowa. Nach vier Jahren Studium der Philosophie und lokaler Mädchenschaft begab sich unser Musikus gen Kalifornien. Irgendwann war der Mann dann wieder in seiner texanischen Heimat angekommen und jetzt haben wir's mit seinem aktuellen Werk "3 Peso Cigar" zu tun.
Victor Camozzis Musik (Country/Outlaw-Country) ist einfach langweilig. Für Fans von Rockmusik jedenfalls. Denke ich mal. Ob er das selber ebenfalls ist, weiß ich nicht. Aber darum geht's hier auch gar nicht. Als Anspieltipp kann ich lediglich Light It Up empfehlen, welches gewisse Tendenzen in Richtung Tom Petty aufweist. Allerdings ist der Song auch so was von tranig dahingenölt, das es einem schnell öde wird. Lediglich das Solo weiß aus den Socken zu hauen. Das hat ein gewisser John Greenberg eingespielt.
Anhaltspunkte. Drunken Breeze und I'm Gold mit hier 'n bisschen Akkordeon und da ein wenig Banjo mag Fans von Bruce Springsteen zu dessen frühester Phase gefallen. Ab und an 'ne Pedal Steel oder 'ne Fiddle bei dem an Tom Waits erinnerndem Fistful Of Nails, das haut alles nicht vom Hocker. Es geht eher zu wie bei einer Beerdigung. Die Bläser im Hintergrund von Fistful... vermitteln den Eindruck eines Live-Mitschnitts des Trauermarsches für einen New Yorker Kleingangster.
Wer also Alben wie "Hemingways Cats" (Steven Jaymes) oder "Just Us Kids" (James McMurtry) in der x-fach öderen Variante etwas abgewinnen kann möge zugreifen.
Für den Rest dürfte es sich bei dieser Veröffentlichung um einen mittelschweren Fall von Rohstoff-Verschwendung halten.