Vangough Game On!, EIgenvertrieb, 2010 |
Clay Withrow | Gitarre, Bass & Keyboards | |||
Brandon Lopez | Schlagzeug | |||
Corey Mast | Keyboards | |||
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01. Wily's Castle | 06. Green Hill Terror | |||
02. Marine Fortress | 07. Corneria | |||
03. Simon's Revenge | 08. The Killer Instinct | |||
04. Your Darkest Hour | 09. Torvus Bog | |||
05. The Turtle King's Lair | 10. Coral Capers | |||
Das erste VANGOUGH-Album “Manikin Parade“ hatte mich 2009 so begeistert, dass ich sofort „Hier“ rief, als das zweite Album der Progger aus Oklahoma bei uns eintraf. Beim Debüt hatte mich vor allem die relativ große Eigenständigkeit in der großen Masse an Klon-Bands im Bereich des Prog begeistert. Diese Qualität wird auf dem zweiten Werk “Game On!“ sogar noch weiter ausgebaut.
Schon auf dem Debüt hatte VANGOUGH-Mastermind Clay Withrow als Einflüsse auch alte Videospiele angegeben. Diese Einflüsse hat er nun auf “Game On“ ausgiebig verarbeitet. Dabei bieten die bekannten Melodien aus Videospielen aber nur die Plattform für die drei Musiker, um ihrer Inspiration und Musikalität freien Lauf zu lassen. Limitierungen kennen sie dabei keine, so verwenden VANGOUGH auf “Game On!“ auch erstmals Blast-Beats (bei Turtle King), um dann später zu fast klassizistischen Elementen überzugehen. Das nenne ich mal eine recht große Bandbreite.
Dabei muss man konstatieren, dass die Musiker keine Frickler und Shredder sind, sondern sich bei ihren ausschweifenden Solo-Parts immer auf die Melodien konzentrieren, diese ausarbeiten, neu entwickeln, konterkarieren und wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren. Selbst Songs wie Simon’s Revenge, in dem fünf verschiedene Stücke verarbeitet werden, klingen nie zusammengesetzt, sondern homogen und stimmig.
Kritiker werde vielleicht monieren, mit dem Fokus auf Melodien aus Videospielen würden vor allem Spiele-„Nerds“ angesprochen, aber hätten VANGOUGH nicht so überdeutlich gemacht, dass hier Melodien aus Spielen verwendet würden, wäre es wohl kaum jemandem aufgefallen. So originell und eigenständig klingt das, was Clay Withrow (Gitarre, Bass & Keyboards), Brandon Lopez (Schlagzeug) und Corey Mast (Keyboards) hier abliefern.
VANGOUGH ist erneut ein Album gelungen, das im positiven Sinne überrascht. Es wäre der sichere Weg gewesen, ein weiteres Werk wie “Manikin Parade“ vorzulegen und sich die Experimente für später aufzusparen. Aber bei VANGOUGH geht es eben auch um darum, der eigenen Kreativität keine Grenzen zu setzen und sich selber nicht zu limitieren. Und wenn man dann seine Grenzen auf so spannende, interessante und originelle Weise auslotet, wie das Withrow, Lopez und Mast hier tun dann gebührt ihnen dafür äußerstes Lob.