Van Der Graaf Generator A Grounding In Numbers, Cherry Red Records/Esoteric Recordings, 2011 |
Peter Hammill | Vocals, Piano, Guitar, Bass, Ashbory Bass on Track 07 | |||
Hugh Banton | Organ, Bass Pedals, Cembalo & Hapsichord, Glockenspiel, Bass, 10-String Bass, Guitar on Track 11 | |||
Guy Evans | Drums, Percussion, Guitar on Track 12 | |||
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01. Your Time Starts Now | 08. Embarrassing Kid | |||
02. Mathematics | 09. Medusa | |||
03. Highly Strung | 10. Mr. Sands | |||
04. Red Baron | 11. Smoke | |||
05. Bunsho | 12. 5533 | |||
06. Snake Oil | 13. All Over The Place | |||
07. Splink | ||||
Die britische Band VAN DER GRAAF GENERATOR und ebenso ihr Sänger, Gitarrist und Songschreiber Peter Hammill genießen längst Legendenstatus im nahezu grenzenlosen Universum des Progressive Rock. Vor einigen Monaten erschien nun ein neues Studiowerk dieser, wegen wiederholt als chaotisch und schwer zugänglich eingestufter Outputs, nicht gerade unumstrittenen Musikergemeinschaft. “A Grounding In Numbers“, so sein Name, soll hier eine Bewertung erfahren.
Beim Studium der Besetzungsliste fällt sofort auf, dass Saxofonist David Jackson, wie schon auf “Trisector“ von 2008, erneut fehlt. Wir haben es hier demnach wieder mit dem Trio Hammill, Banton und Evans zu tun.
“A Grounding In Numbers“ lebt vorrangig von, für VAN DER GRAAF’SCHE Verhältnisse, kurzen Nummern, von denen die längste (All Over The Place, ein dramatischer Prog Rocker) gerade eben so die Sechs-Minuten-Marke überspringt. Das ist aber noch längst kein negatives Indiz für das Album. Schließlich sind beileibe nicht alle Prog Klassiker mit Monsterlänge gesegnet. Von den dreizehn Stücken bleiben, und das ist dann doch nicht unbedingt positiv zu sehen, einige eher verhalten. Das heißt, es passiert irgendwie nicht viel, auch wenn man immer wieder glaubt, jetzt müsse doch etwas mehr Rock kommen. Dem stehen solch durchgehend kantige und ungeschliffene Fetzer wie Highly Strung und Embarrassing Kid gegenüber. Das ist dann doch etwas wenig. Vertrackte und irgendwie seltsam, sprich wirr, anmutende Tracks sind dagegen in größerer Zahl zu finden. Das wirkt stellenweise wie eine Rückbesinnung auf frühere Zeiten. Dahingehend bleiben sich Hammill & Co. treu.
Außer typischem Progressive Rock, werden diesmal Jazziges, Funkiges, Punkiges, Psychedelisches, Folkiges und, wohl am ehesten, mit Ambient zu bezeichnende Klänge, aufgefahren.
VAN DER GRAAF GENERATOR haben mit “A Grounding In Numbers“ mit Sicherheit kein wirkliches Ass im Ärmel. Und das trotz typisch anspruchsvoller Hammill-Texte (Mathematics). Einerseits kommt es kaum jemals an die Bandklassiker heran, andererseits lässt es den Zuhörer immer wieder im Regen stehen, weil die erzeugte Erwartungshaltung auf einen wirklichen Knalleffekt am Ende leider enttäuscht wird. Mag sein, dass der Longplayer mit jedem weiteren Hördurchgang gewinnt, aber das muss er erst noch unter Beweis stellen.
Für Fans der Band sicher ein Muss. Alle anderen sollten sich lieber mit ein wenig Vorsicht an “A Grounding In Numbers“ herantasten.