Truth

Machine

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.01.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Machine, Grooveyard Records, 2008
Sven Cirnski Guitar, Backing Vocals
David Fremberg Vocals
Jens Lundahl Bass
Jaime Salazar Drums
Produziert von: Jonas Reingold & Sven Cirnski Länge: 60 Min 08 Sek Medium: CD
1. Freedom9. Can I Be Forgiven
2. Respect10. Big Al
3. Over And Over11. Self Control
4. Generation Stupid12. Out Of Control
5. Machine13. High And Low
6. Hold Out14. Tormented
7. Stand In Line15. Heavy Rain
8. Angel

"Machine" ist das Debut-Album der schwedischen Gitarren-Rocker TRUTH. Die Band um den Gitarristen Sven Cirnski (u.a. MOUNTAIN OF POWER, BAD HABIT) und Sänger David Fremberg (ANDROMEDIA) bietet bluesigen, rifflastigen Hardrock in der Tradition von Guitar-Heroes á la Robin Trower, Frank Marino oder Joe Bonamassa, ohne jedoch ganz deren virtuose Genialität zu erreichen. Dieses kleine Manko (?) wird jedoch durchweg mit überzeugendem, straightem Songmaterial überspielt, welches der Band sicherlich einige Aufmerksamkeit bescheren dürfte.

THE TRUTH, das Projekt (?), zielt auf die Abteilung "Powerhouse". Projekt? Der Eindruck entsteht beim Blick aufs Booklet, denn ein Pic von Sven Cirnski und ein weiteres mit dem Sechssaiter plus Shouter David Fremberg läßt den Gruppencharakter vermissen.
Fremberg sorgt mit seinem mächtigen, souligen Organ für jene entscheidenden Pluspunkte, die aus einem typischen Gitarren-Album etwas Besonderes machen können. Die Rhythm-Section Jens Lundahl/Jaime Salazar sorgt relativ unspektakulär für ein solides Fundament. Die Gäste sprich Produzent Jonas Reingold (u.a. FLOWER KINGS) hier und da als Keyboarder sowie Inger Ohlen Reingold (seine bessere Hälfte?) bei Heavy Rain setzen keine erwähnenswerten Akzente.
Mr. "Stratocaster" Cirnski, der alleinverantwortlich fürs Songmaterial zeichnet, legt zu einem transparenten Sound eine ordentliche Vorstellung hin, welche das Debut von TRUTH zu einem absoluten Hör-Tipp werden lassen.
So weit in etwa ein Fazit aus dem Info des Labels und der Zusammenfassung von Höreindrücken zweier Beteiligter. Die folgenden Einzelkritiken mögen einen differenzierteren Eindruck vermitteln...

(Jürgen): Mit Freedom und Respect beginnt "Machine" relativ unspektakulär. Die gute Produktion läßt da über manche Schwächen im Songwriting hinweg sehen. Leider wiederholt sich das Strickmuster der beiden ersten Tracks während der beachtlichen Spieldauer von rund einer Stunde noch mehrfach. Interessant wird es immer dann, wenn man sich jenseits der eingeschlagenen Pfade bewegt.
Over And Over läßt aufgrund des coolen Riffings Vergleiche mit Roy Z.'s TRIBE OF GYPSIES aufkommen. Generation Stupid mit der heftigen Stakkato-Gitarre killt ebenso wie das Wah-Wah-geprägte Hold Out.
TRUTH überzeugen mich bei den heftigen Passagen. Das heavy-funkige Stand In Line ragt trotz seines glatten Chorusses wie auch das treibende Can I Be Forgiven heraus.
Anhänger des Siebziger-Hardrocks dürften mit Self Control voll auf ihre Kosten kommen. Der in einen Funk-Part mündende Track führt die Zeitreise fort mit Out Of Control, ins gleiche Jahrzehnt. Das furiose Instrumental Tormented und die abschließende Halb-Ballade Heavy Rain mit den melodiösen Backing-Vocals von Frau Reingold schließen ein Album ab, welches schlichtweg zu lang ausgefallen ist. Nicht nur Killer, leider auch einige Filler. Trotzdem, Daumen hoch für "Machine"!
Hör-Tipp: Big Al. Catchy, funky, cool! (Cool, betreffendes Adjektiv, ist Begleiter dieser Reviews)

(Bea): Insgesamt ist das Album wohl ein wirklich nettes Stück harte Rockmusik. Allerdings ist es kein Überflieger, dazu hat es noch zu viele kleine Schwächen. Für mich als "unprofessionelle" reine Rockmusikhörerin bleiben da, trotz real empfundenem Hörgenuß, noch Wünsche offen.
Handwerklich gibt's absolut nichts zu meckern. Die Hooklines der Tracks sind heavy und eingängig. Dass sie sich jeweils durch die gesamten Songs unvermindert fortsetzen, hat allerdings auch den Nachteil, dass das Gesamtbild ein bisschen eintönig wird und wenig Akzente gesetzt werden. Ein gutes Gitarrenriff z. B. braucht ein wenig Raum zur Wirkung. Dazu kommt, dass fast durchgängig die Rhythmusgitarre zu weit in den Vordergrund gemixt wurde, so dass sie teilweise sogar die Vocals überlagert. Die Rhythm-Sektion überhaupt ist mir zu "rabottig", da wird jeder gute Solo-Ansatz untergepflügt.
Die Stimme des Sängers ist wirklich ein ganz großes Plus dieser Produktion. Mit dieser Stimme könnte er allerdings noch wesentlich mehr erreichen, wenn er sich mehr in die Songs hereinlegen würde. Das klingt mir oft zu cool und abgeklärt, wie eine Auftragsarbeit. Die Sologitarre ist schon cool genug. Da wäre ein Kontrast zwischen der coolen Gitarre und ambitionierten, gefühlvolleren Vocals um einiges reizvoller.
Die Sologitarre ist famos und erinnert mich phasenweise an Joe Satriani, speziell bei dem Titel Tormented. Ganz im Gegenteil zu Jürgen finde ich allerdings, dass für richtig gute Rockballaden (Heavy Rain) einfach nicht genug Substanz vorhanden ist. Das mag auch am Songwriting liegen, das ist mir insgesamt zu dünn. Da ist wenig Spektakuläres, was sich im Ohr festsetzt, zu hören. Etwas mehr Charakter erhöht den Wiedererkennungswert, das ist gerade für Newcomer wichtig.
Bekanntermaßen bin ich ja ein bisschen allergisch gegen Wiederholungen als Tonträgerfüllung. An einigen wenigen Stellen ist mir das auch hier aufgefallen. Komisch, aber fast alle neuen Gruppen machen diesen Fehler. Vielleicht braucht man Mut, um auch mal die Stille zu nutzen und musikalische Elemente für sich stehen und wirken zu lassen. Statt dessen wiederholt man irgendwas oder bemüht Schlagzeug und Rhythmusgitarre übermäßig, um den Raum zu füllen. Schade!

Jürgen & Bea Ruland, 27.01.2008

 

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