Titel |
---|
01. X |
02. In The Court Of The Dragon |
03. Like A Sword Over Damocles |
04. Feast Of Fire |
05. A Crisis Of Revelation |
06. The Shadow Of The Abattoir |
07. No Way Back Just Through |
08. Fall Into Your Hands |
09. From Dawn To Decadence |
10. The Phalanx |
Musiker | Instrument |
---|---|
Matt Heafy | Gesang & Gitarre |
Corey Beaulieu | Gitarre |
Paolo Gregoletto | Bass |
Alex Bent | Schlagzeug |
TRIVIUM haben noch nie wirklich lange gebraucht, um ein neues Album zu komponieren und einzuspielen. Die musikalischen Ideen scheinen der Band um Frontmann Matt Heafy einfach immerzu zuzufliegen. Und die pandemiebedingte Pause für sämtliche weltweite Tourneeaktivitäten hat auch nicht gerade dazu beigetragen, dass sich die Band ihre Zeit anderweitig vertreiben konnte. Insofern darf es nicht allzu sehr verwundern, dass knapp 16 Monate nach dem famosen “What The Dead Men Say“ (das immerhin Platz 4 in den deutschen Charts erreichte) nun schon der Nachfolger “In The Court Of The Dragon“ vorliegt.
Schon alleine der Blick auf das Cover genügt und man weiß, dass hier Episches auf den Hörer wartet. Das Bild des des französischen Künstlers Mathieu Nozieres ist ein eigens für das Album erschaffene Ölgemälde, das perfekt zu dem Feeling der Musik passt: erhaben, bombastisch und packend. Matt Heafy erklärt, wie es dazu kam: „Als die Musik von “In The Court Of The Dragon“ Gestalt annahm, wussten wir, dass wir ein episches Artwork brauchten, wie man es etwa an den Wänden eines wichtigen Museums von einem längst verstorbenen Renaissance-Meister vorfinden würde. Nach ausgiebiger Recherche fanden wir einen der wenigen lebenden Künstler, der in der Lage ist, Kunstwerke wie Caravaggio und Gentileschi zu erschaffen – den Maler Mathieu Nozieres. Auf der Grundlage unseres Songtitels schuf Mathieu ein Ölgemälde auf Leinwand, das unsere kühnsten Vorstellungen übertraf. Es ist auf geradezu umwerfende Weise atemberaubend und episch und sieht aus wie die visuelle Entsprechung zum Song und dem Album.“
Die akustische Entsprechung des Bildes beginnt schon beim Intro X, das von niemand Geringerem als der Black Metal-Legende Ihsahn (EMPEROR) komponiert und orchestriert wurde. Der anschließende explosive Titeltrack In The Court Of The Dragon zeigt TRIVIUM als wahre Meister des Spiels mit unterschiedlichen Dynamiken, denn kaum jemand verbindet knallende Blast Beats dermaßen gekonnt und stimmig mit klarem, hymnenhaften Gesang. Heraus kommt dabei eine Nummer, die man schlichtweg einfach nur als episch bezeichnen kann. Und kaum jemand spielt diese Musik mit solcher Härte und gleichzeitig Finesse wie es TRIVIUM tun. Dafür finden sich auf dem neuen Album gleich zahlreiche Beispiele, wie etwa Like A Sword Over Damocles oder A Crisis Of Revelation.
Zudem zeigen sich Heaffy, Corey Beaulieu, Paolo Gregoletto und Alex Bent stellenweise aber auch noch melodiöser als bislang in ihrer Karriere. Etwa bei Fall Into Your Hands, The Shadow Of The Abattoir oder Feast Of Fire. Dabei war insbesondere letzteres zuerst gar kein eigenes Stück, sondern nur ein Teil eines Demos, wie Gregoletto erklärt:„Wenn man sich an das Schreiben eines neuen Albums begibt, gibt es immer diesen einen Song, den du nicht hast kommen sehen. Wir befanden uns bereits mitten in der Vorproduktion ..., als wir alle übereinkamen, dass etwas an dem Demo, das wir aufgenommen hatten, gut war – aber noch besser sein könnte. Unser Produzent Josh Wilbur hatte dazu sogar einige Worte in seinen Notizen festgehalten: ‚Bridge is special, maybe so special it needs its own song‘. Daher rissen wir den Track kurzerhand in Stücke und begannen an Ort und Stelle von vorn.“Herausgekommen ist eines der Highlights der Scheibe, ebenso wie The Shadow Of The Abattoir.
Aber an Höhepunkten ist dieses Album ohnehin sehr reich. Jeder Song hat zumindest Elemente, an denen man sich kaum satthören kann. Heaffy & Co. zeigen sowohl bei den harten als auch den melodiösen Parts wirklich ihre besten Seiten. Dabei sind die Stücke oft so abwechslungs- und facettenreich gestrickt, dass sie fast schon in den Bereich Progressive Metal gesteckt werden könnten. Mit “In The Court Of The Dragon“ iefern TRIVIUM einmal mehr ein absolutes Metal-Highlight des Jahres ab. Ein Album, so episch, detailverliebt, stilistisch makellos und mitreißend wie es das Cover verspricht.