Titel |
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01. Mayday |
02. Take The Wheel |
03. Dark Skull |
04. The Law |
05. Rebels Of Earth |
06. Heavy Hearts |
07. No Fate |
08. Vagrants Of Time |
09. Prequel To Madness |
Musiker | Instrument |
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JP Abboud | Gesang |
Matt Ries | Gitarre |
Toryin Schadlich | Gitarre |
Dave Arnold & Jake Wendt | Bass |
Chad Valier & Nolan Benedetti | Schlagzeug |
Seit 2017 mischt in der kanadischen Metal-Szene eine weitere Band mit, auf die auch die hiesigen Fans des Schwermetalls einen genauen und prüfenden Blick werfen sollten. Und das sind TRAVELER aus Calgary. Die Band um Frontmann JP Abboud hat uns jüngst - und damit knapp vier Jahre nach ihrem bislang jüngsten Album "Termination Shock" - ihr drittes Studio-Album, "Prequel To Madness", präsentiert haben.
Okay, der erste Eindruck ist nun eher etwas verwirrend, wenn man die Scheibe in die Hand nimmt. Das Cover wirkt ein wenig so, als sei es bei den Landsmännern von VOIVOD entliehen worden. Auch die Farbgestaltung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber auch der Kanadier weiß: "Never judge a book by it's cover". Daher wird die Scheibe dann auch direkt in den Player befördert. Und dann geht sie ab die wilde Fahrt, tief hinein in die Hochphase dessen, was als New Wave of British Heavy Metal seinen Siegeszug rund um den Globus antrat.
Mayday eröffnet die Scheibe mit einem Instrumental, das auch ein ganzes Stück MEGADETH-Feeling (man denke nur an die Anfangstage etwa bis "So Far... So Good... So What") transportiert. Das anschließende Take The Wheel hingegen ist musikalisch mit seinen Twin-Gitarren eher eine Verbeugung vor IRON MAIDEN aus der Paul Di'Anno-Ära, allerdings mit deutlich mehr Speed vorgetragen. Dark Skull rifft in bester ACCEPT-Manier daher und sorgt dafür, dass die Schädel keine Pause beim Headbangen einlegen können.
Diesem Kurs klassischer Einflüsse bleiben die Kanadier auch in der Folge stets treu. Sei das sie dabei mal etwas flotter vorgehen (wie etwa in The Law und Heavy Hearts) oder die Riffs an anderer Stelle mit dem typisch Stakkato-Rhythmus (Rebels Of Earth) präsentieren. Aber sie können auch episch und rasant wie beim abschließenden Titeltrack, was alles dazu führt, dass die Scheibe sehr abwechslungsreich ausgefallen ist und nicht langweilig wird.
Neben der starken Gitarren-Arbeit muss man auch die phantastische Leistung von JP Abboud hervorheben, der hier wie eine Mischung aus Todd La Torre (QUEENSRYCHE), Midnight (früher CRIMSON GLORY), Warrel Dane (SANCTUARY und NEVERMORE) und Rob Halford (JUDAS PRIEST) wirkt und einige wunderbare und extrem hohe Gesangsmelodien präsentiert (Dark Skull, Rebels Of Earth mit tollen Doppel-Passagen, Heavy Hearts).
Wenn man an der Scheibe - mal abgesehen vom Cover - noch irgendetwas kritisieren will, dann kann das eigentlich nur die kurze Spielzeit von gerade mal etwas mehr als 38 Minuten sein. Denn auch die sehr auf Old-School-Feeling getrimmte Produktion, die etwas mehr Akzent auf die Höhen legt, passt hervorragend zu dem klassischen Songwriting der Band. Das rundet das Bild der Platte ab, die für jeden Fan des klassischen Heavy Metal wirklich eine Wohltat ist und die TRAVELER als eine weitere sehr spannende noch recht neue kanadische Metal-Band neben CAULDRON, KOBRA AND THE LOTUS, SKULL FIST und STRIKER etablieren sollte.