Trailhead Leave Me To Learn, Timezone Records, 2014 |
Tobias Panwitz | Vocals, Guitars, Piano, Mandolin, Harmonica | |||
Paul B. Keeves | Bass, Harmony Vocals, Electric Guitar | |||
Henry Grant | Drums, Harmony Vocals | |||
Matt DeHarp | Mandolin | |||
Juan Duran | Electric Guitar | |||
Anya Tukh | Violin | |||
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01. Another Mile | 08. Church Bells | |||
02. Changing Seasons | 09. Nothing But Well | |||
03. On A Train | 10. Out In The Open | |||
04. Leave Me To Learn | 11. Wouldn't Wanna Miss It | |||
05. My Mother's Father | 12. Red On Black | |||
06. This Old Song | 13. When I Come Home Again | |||
07. Sing Your Song | ||||
Tobias Panwitz, Singer-Songwriter aus Berlin, ist gerne unterwegs. Auf seinem Debut "The Road To Salamanca" (2009) reflektierte er seine jahrelangen Reisen durch die Welt. Ein aufmerksamer Folk-Troubadour sammelt seine Ideen üblicherweise auf der Straße, findet Inspiration an jeder zweiten Ecke. Falls die eine oder andere gute Geschichte manchmal etwas verschämt aus dem Hintergrund winkt, braucht man lediglich diese gewisse Sensibilität, die sich viele Singer-Songwriter im Laufe der Jahre aneignen, um sie zu entdecken.
Wieder zu Hause angekommen verarbeitet Panwitz auf seinem zweiter Longplayer ("Bodies In The Basement") seine Erfahrungen, versucht sich in Sachen Selbsterkenntnis und beerdigt all seine "Leichen im Keller". Friedvoll und doch mit heiterer Note. Folk und Singer-Songwriter Feinfühligkeit vermischen sich mit Pop. Den Roots-Charakter seiner Songs stets im Auge behaltend.
Da sich Tobias Panwitz seit seinem Debut unter dem treffenden Namen TRAILHEAD präsentiert und so genau den Punkt beschreibt, an dem ein Wanderweg seinen Ursprung nimmt, verwundert es kaum, dass der umtriebige Troubadour auf seinem dritten Longplayer nun wieder die Straße für sich entdeckt und die Weite der Landschaften auslotet, sozusagen den Staub unter seinen Stiefeln untersucht, um neue Erkenntnisse zu sammeln.
"Leave Me To Learn" kündet also vom Aufbruch zu neuen Ufern. Abschied kursiert als beherrschendes Thema. Bloß raus hier, denn alles wird zu eng.
TRAILHEAD beruft sich abermals auf seine amerikanischen 70's Singer-Songwriter Wurzeln, zeigt sich inspiriert von den Großen wie Neil Young, Gram Parsons und Jackson Browne, lässt mitunter auch ein wenig britische Songwriter-Mentalität durchscheinen, wenn er an Kollegen wie Iain Matthews erinnert. Natürlich spielen Panwitz' akustischen und elektrischen Gitarren wieder die dominierende Rolle, gleichwohl er auch mit seinen eher introspektiven Songs wie dem nachdenklichen Titelsong am Piano zu überzeugen weiß und mit stimmigen Harmony Vocals wehmütige Stimmungsbilder kreiert. Nicht nur beim romantischen Church Bells erinnert seine Stimme an das brüchige Timbre von JAYHAWKS' Mark Olson.
Insgesamt tönt "Leave Me To Learn" entspannter, sanfter und ruhiger als der Vorgänger, setzt der bisweilen fröhlichen und aufgemunterten Stimmung von "Bodies In The Basement" eine melancholische Grundstimmung entgegen. Ganz so als blicke Panwitz doch etwas beklommen in seinen Rückspiegel, um die blinkenden Lichter der Stadt allmählich verblassen zu sehen.