Ton Van Bergeyk

Famous Ragtime Guitar Solos

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.05.2010
Jahr: 2010
Stil: Ragtime

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Ton Van Bergeyk Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ton Van Bergeyk
Famous Ragtime Guitar Solos, Acoustic Music, 2010 (1973)
Ton Van BergeykGuitar
Produziert von: Stefan Grossman Länge: 37 Min 43 Sek Medium: CD
01. Buffalo Rag08. King Porter Stomp
02. Atlanta Rag09. Pineapple Rag
03. Felicity10. Smokey Mokes
04. Blake's Breakdown11. Powder Rag
05. Grizzyly Bear12. Original Rag
06. King Porter Stomp13. Harlem Rag
07. Ragtime Nightmare14. American Beauty Rag

Zeit unseren Horizont wieder einmal etwas zu erweitern. In den 1970ern verschaffte Stefan Grossman all jenen Akustikgitarristen, die ja zwangsläufig aus der Folkmusik der späten 60er kommen mussten, endlich eine musikalische Heimat: das "Kicking Mule" Label.
Und weil man mit Liebe zum Detail heranging, wurde den LPs Noten-, bzw. Tabulaturhefte beigelegt. Das war noch lange vor Internet und auch mit Songbüchern sah es nicht so toll aus. Wenn man mal von den "schönsten Wander- und Seemannsliedern" absieht.
Das Osnabrücker Label "Acoustic Music" hat sich daran gemacht, diese Schätzchen von damals wieder zu veröffentlichen und da findet sich so mancher Saitenkünstler, der heutzutage vergessen oder nur noch Insidern bekannt ist. Das nette "Beiwerk" der Tabulaturen hat man beibehalten und findet sich als pdf-Dateien auf der CD. Das könnte ruhig Schule machen!
Auf dieser CD geht es um Ton Van Bergeyk und, natürlich, Ragtime. Der 1953 geborene Holländer nahm den nahezu üblichen Weg und über Bob Dylan landete er beim Blues und dass der wiederum eine hohe Verwandtschaft mit Jazz und eben auch Ragtime hat, wissen wir ja. Also nur noch ein kleiner Schritt bis dahin. So findet man u.a. bei Robert Johnson Ragtime-Elemente und das setzt sich in einem Eric Clapton dann natürlich fort. Hierzulande ist Ragtime natürlich sehr bekannt geworden, durch den Film "Der Clou" ("The Sting", mit Robert Redford und Paul Newman) und dem zugehörigen Soundtrack von Marvin Hamlisch. Entsprechend assoziieren wir Ragtime in erster Linie mit Pianospiel, aber natürlich hat diese Musik auch ihren Niederschlag auf die Gitarristen gefunden.

Ton Van Bergeyk griff sich für dieses Album also einen Schwung mehr oder weniger bekannter Ragtime-Stücke und arrangierte sie meist neu. Erstaunlich genug, dass das fast alles in regulärem Tuning möglich war. Selten muss mal zur "Dropped D" oder "Dropped G" Stimmung gewechselt werden. Oberflächlich betrachtet, klingt natürlich alles sehr nach "The Entertainer" - da braucht man nur den Felicity Rag anzuhören - aber es macht nahezu durchgehend Spaß diesen Klängen zu lauschen. Zumal die Stücke selten lang sind und so unterhaltsam bleiben.
Wer einen Fredl Fesl kennt (völlig unzutreffend oft als "bayrischer Blödel-Barde" vermarktet), der wird hier an manches Stück von diesem denken müssen, denn auch der Fredl war dem Ragtime nicht abgeneigt.
Hier und da wird’s auch mal mehr jazzig oder nahezu mittelalterlich, wie in Silver Swan aber eigentlich zieht sich immer eine nachzuvollziehende Melodie durch die Tracks und dem kann man sich schwer entziehen. Oft genug klingt es auch nicht so schwierig und die ausdruckbaren Tabulaturen stimmen schnell hoffnungsvoll, jedoch muss man als unerfahrener Gitarrist schon eine gewisse Zeit investieren, damit man auch nur annähernd diese Musik gemeistert bekommt. Da sind schon ein paar hübsche "Fingerbrecher" dabei.
Aber man kann sich "Famous Ragtime Guitar Solos" auch einfach "nur" anhören und wer ein bisschen ein Faible für diese Art oder Zeit der Musik hat, hat da auch seine Freude dran.
Ich finde es jedenfalls absolut erfrischend, Ton Van Bergeyk zuzuhören, auch wenn die Aufnahmen bald 40 Jahre her sind. Da bekommt man doch richtig Lust, auf einen Besuch bei der Pferderennbahn oder eine kleine Pokerrunde mit Henry Gondorff...

Epi Schmidt, 08.05.2010

 

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