Threshold For The Journey, Nuclear Blast, 2014 |
Damian Wilson | Gesang | |||
Karl Groom | Gitarre | |||
Pete Morten | Gitarre | |||
Steve Anderson | Bass | |||
Richard West | Keyboards | |||
Johanne James | Schlagzeug | |||
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01. Watchtower Of The Moon | 05. Lost In Your Memory | |||
02. Unforgiven | 06. Autumn Red | |||
03. The Box | 07. The Mystery Show | |||
04. Turned To Dust | 08. Siren Sky | |||
THRESHOLD gehören zu den Bands im Bereich hart-rockender Musik mit einem dezenten progressiven Anstrich, die seit ihrer Gründung 1989 eigentlich immer starke Platten veröffentlicht haben. Dabei liegt die hohe Kunst der Briten aber nicht in den wilden musikalischen Ritten mit Konzentration auf instrumentalen Eskapaden, wie es bei vielen anderen Prog-Bands häufig der Fall ist. Vielmehr gelang es THRESHOLD in den mittlerweile 25 Jahren ihrer Existenz immer, das Lied und die dazugehörige Melodie in den Mittelpunkt ihrer Kompositionen zu stellen. Damit kommt man nicht unbedingt in die verschiedenen Fachblätter wie „Gitarre & Bass“, „Keys“ oder „Sticks“ – aber in die Herzen der Fans.
Diese werden mit dem neuen Output der Band – “For The Journey“ – wohl wieder mehr als nur zufrieden sein. Zwei Jahre nach dem letzten Meisterwerk “March Of Progress“ bieten Richard West, Karl Groom, Damian Wilson und Co. wieder diese erhabenen Kompositionen, die sich durch ihre Fülle an eingängigen Melodien aber auch durch ihre interessanten Wendungen und Aufbauten auszeichnen – so wie es eben typisch ist für THRESHOLD. Das schafft die Band nicht nur in den epischen Songs, wie dem zwölfminütigen The Box sondern auch in den restlichen, deutlich kürzeren Stücken. Die besten Beispiele dafür sind die beiden ersten Tracks Watchtower Of The Moon und Unforgiven (wobei der erste Song noch ein kleines bisschen großartiger ist als der letztgenannte). Aber auch The Mystery Show brilliert mit wechselnden Stimmungen und dem herrlichen Gesang von Wilson, der ideal zum Band-Sound passt.
Vielleicht tut man der Band ja wirklich keinen Gefallen, wenn man sie immer wieder in die Ecke „Progressive Rock/-Metal“ steckt, denn die Band spricht mit ihrer Musik eigentlich jeden an, der auf gut gemachte Rock- oder Metal-Musik steht und bei dem Gedanken an Melodien, die auch über längere Zeit im Ohr hängen bleiben, nicht gerade Reißaus nimmt. “For The Journey“ ist wieder eines dieser Alben, die man mit auf die einsame Insel nehmen sollte, denn es vereint einfach alle Stärken der Band: tolle Songs, hervorragend vorgetragen von sehr guten Musikern, die das eben aber nicht ständig herausstellen müssen, sondern ihre individuellen Fähigkeiten – vielleicht einmal abgesehen von Wilson – immer in den Dienst des Songs stellen. Denn wie sagt schon Keyboarder West so treffend: “Der Schlüssel zu THRESHOLD Songs ist, dass wir alle Extra-Zutaten haben, aber ohne den Song haben wir nichts.“ Und hier haben sie acht Mal alles richtig gemacht.