The Tea Party

Seven Circles

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.11.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


The Tea Party
Seven Circles, EMI Music Canada, 2004
Jeff Martin Guitars, Vocals
Stuart Chatwood Bass, Keyboards
Jeff Burrows Drums
Produziert von: Gavin Brown, Jeff Martin, Bob Rock Länge: 44 Min 50 Sek Medium: CD
1. Writing's On The Wall (The Tea Party)7. Coming Back Again (The Tea Party, Bob Rock)
2. Stargazer8. The Watcher (The Tea Party, Bob Rock)
3. One Step Closer Away9. Empty Glass
4. Oceans10. Wishing You Would Stay
5. Luxuria11. Seven Circles
6. Overload (The Tea Party, Bob Rock)

"THANK YOU! On behalf of the creators of this recording, we thank you for making this investment and hope you enjoy this music for years to come!
Your decision to buy this recording is appreciated by more than 40,000 Canadians who work hard producing and supporting music. Many people - including ARTISTS, writers, musicians, producers and engineers were involved in the creation of this recording. Music creators are supported by retailers and music distributors, music publishers, manufacturing, record companies, video producers, promoters, and concert touring groups - ALL have a passion for music and a desire to continue to create and deliver the music that you'll want to hear and love tomorrow ... Thanks again!"

Diese Danksagung mittels eines kleinen grünen Kärtchens erhält der Käufer von "Seven Circles", dem aktuellen Album der Kanadier THE TEA PARTY. Einen Kommentar bezüglich des Dankes erspare ich mir an dieser Stelle, Gedanken kann und/oder sollte sich jede(r) selbst machen. Fakt ist, die Produktion von "Seven Circles" gestaltete sich für die Bandverhältnisse typisch, sprich aufwendig. Ein kleines Orchester aus dem Klassikbereich bekommt man nicht umsonst und für den deutschen Käufer stellt sich zudem das Problem der Bezugsquelle. Unverständlicherweise scheinen THE TEA PARTY keinen Plattenvertrag in Germanien zu besitzen, was den Griff in die Geldbörse tiefer als gewohnt werden lässt. Aber was soll's, ein paar Euro-Dollars mehr für den Import werden zwar ungern investiert aber letztendlich tut man's doch da der Vorgänger "The Interzone Mantras" (2001) einen absoluten Klassiker darstellte. THE TEA PARTY stellen ein weiteres Glied in der Kette großartiger kanadischer Rocktrios (RUSH, TRIUMPH) dar, was leider in Deutschland nur einem kleinen Fankreis bewusst zu sein scheint.

Nachdem das Päckchen endlich eingetrudelt ist und die Verpackung mit nervösen Fingern geöffnet wurde, stellt sich erst mal eine kleine Ernüchterung ein. Bob Rock hat bei einigen Tracks die Credits als Producer, die werden doch nicht etwa...? OK, Jeff Martin hat gemeinsam mit einem gewissen Gavin Brown den Rest produziert, doch "... Inerzone..." war noch sein alleiniges Werk als Knöpfchendreher. Egal, der zweite absolute Klassiker "The Edges Of Twilight" (1995) wurde seinerzeit auch von Ed Stasium mitproduziert, also warum schwarzsehen?
Vielleicht weil nur ein Song die 5-Minuten-Grenze überschreitet? Die CD also in den Player geschoben und freudige Erwartungshaltung für die nun kommende indisch-orientalisch geprägte Vollbedienung mit Gänsehautgarantie eingenommen.

Denkste, was jetzt folgt ist ein Opener, der die Freunde des alten Hardrocks erfreuen dürfte. Writing's On The Wall zeigt sich als kurzer heftiger Rocker, der direkt nach vorne geht und meine skeptische Miene heller werden lässt. Das folgende treibende mächtige Stargazer entpuppt sich als sehr melodisch und zeigt bereits die neue Richtung TEA PARTYs an. Sicherlich kein AOR-Sound, doch die Sperrigkeit und dadurch Einzigartigkeit der bereits erwähnten Alben geht verloren. Ich will nicht meckern, das neue Material steht der Band besser zu Gesicht als die technischen Spielereien auf den Veröffentlichungen während der zweiten Neunzigerhälfte.
One Step Closer Away kommt mir allerdings eine Spur zu gemächlich daher und ist schon fast als schwach zu bezeichnen. Oceans entschuldigt dafür allerdings unmittelbar, denn die Textzeile "If I promise an ocean" ist Bestandteil eines wunderbar melodischen Songs, der mit seinen Streichern mehr als nur ein profanes Liebeslied darstellt. Doch wo bleibt die Schwermut und tiefe Melancholie, die Dramatik des letzten Albums? Jedenfalls noch nicht völlig auf der Strecke, denn Luxuria, mit eben diesen gesuchten schwermütigen Streichern und leise verhallenden weiblichen Vocals beginnend und später in heftigere Rhythmen mündend, trifft erstmals voll in die "Interzone..."-Kerbe.
Overload beginnt kräftig und versaut sich vieles durch seinen eher durchschnittlichen Refrain. Ich frage mich allmählich, ob ich's hier mit einer kleinen Enttäuschung zu tun bekomme. Beileibe ist es kein schlechtes Songmaterial, doch diese Ergriffenheit wie bei "Edges..." und "Interzone..." bleibt aus.
Coming Back Again stimmt mich versöhnlicher, akustische Gitarren und indisch-orientalische Klänge leiten einen durch Jeff Martin's kräftiges Organ geprägten Song ein. Endlich auch wieder die bisher so schmerzlich vermissten harten bandtypischen Gitarren, welche für die Einzigartigkeit dieser Band gesorgt haben.
Was habe ich zu The Watcher zu vermelden? Akustische Töne, Streicher, eine wundervolle Ballade, die trotz ihre später auftauchenden mächtigen Momente stets melodisch bleibt und eine tolle Single abgeben würde. Der Videoclip würde wahrscheinlich wieder in den Archiven der heimischen Berieselungsanstalten versauern, also Ihr Männer von jenseits des großen Teiches... spart Euch die Kohle und kommt mal wieder auf Tour durch unsere Breitengrade.
Empty Glass zeigt TEA PARTY von einer heftig rockenden Seite, das pumpende Riff und der straighte Rhythmus lassen einen weiteren kernigen Hardrocker auf die Hörerschaft los.
Einen, wenn nicht gar DEN Höhepunkt der Scheibe stellt für mich das Duett Jeff Martin's mit der Gastvocalistin Holly McNarland bei Wishing You Would Stay dar. Eine in tiefer Melancholie eingebettete Melodie welche geradezu süchtig macht. Genau das Richtige für nebelverhangene dunkle Herbstabende.
Seven Circles, der Titelsong und einzige über fünf Minuten, erinnert besonders im Mittelteil wieder an das überragende Vorgängeralbum und stimmt mit seinem leicht vertrackten Ende versöhnlich. Ich glaube als Tip sagen zu können, dass ein Einstieg mit dem siebten Song empfehlenswert ist, die erste Hälfte bietet doch so manche, vielleicht nicht gewünschte, Überraschung.

"Seven Circles" ist beileibe kein schlechtes Album. Was ihm allerdings fehlt, sind die magic moments, Songs für die Ewigkeit welche dir Schauer über den Rücken laufen lassen. Songs wie Sister Awake (2), welches dich mit seinen indischen Flötenklängen in eine andere Welt zu entführen droht, kein tieftrauriges Requiem (3), kein kraftvolles Fire In The Head (2) und auch kein mysteriöses The River (1).
Als Kauf ist "Seven Circles" jedem anzuraten, der mit den bis jetzt veröffentlichten Werken etwas anfangen konnte. Ein typisches TEA PARTY Album gibt es eigentlich ohnehin nicht, die Band war von jeher für Überraschungen gut. Wem das bisherige Material zu komplex war, der sollte "Seven Circles" mal ein Reinhören schenken, denn es ist das mit Sicherheit eingängigste Album der Bandhistorie.
Für Freunde der sogenannten handgemachten Musik sind THE TEA PARTY nach wie vor erstklassige Garanten, die Spur Genialität einiger ihrer vorherigen Releases wurde hier jedoch leider nicht erreicht.

Absolut empfehlenswerte Alben:
(1) Splendor Solis, 1993
(2) The Edges Of Twilight, 1995
(3) The Interzone Mantras, 2001

Jürgen Ruland, 30.11.2004

 

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