The Immediate Family

Skin In The Game

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.02.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock, R&B, Rock'n'Roll
Spiellänge: 55:07
Produzent: The Immediate Family

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Plattenfirma: Quarto Valley Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Whole Lotta Rock And Roll
02. 24/7/365
03. The Toughest Girl In Town
04. Catch You On The Other Side
05. Nobody Wants You
06. Fragile Heart
07. Confusion
 
08. Party At The Graveyard
09. Skin In The Game
10. Love Suicide
11. Looking Away
12. Lost In The Shuffle
13. Too Many Irons
14. High Maintenance
Musiker Instrument
Danny Kortchmar Guitar, Keyboards, Vocals
Waddy Wachtel Guitar, Keyboards, Vocals
Steve Postell Guitar, Keyboards, Vocals
Leland Sklar Bass
Russ Kunkel Drums & Percussion

Kann man bei diesen Herren schon von einer Supergroup sprechen? Der Begriff wird ja teils schon jeder Vereinigung hinterher geworfen, deren Mitglieder zuvor in einer halbwegs bekannten Band bespielt haben. In diesem Fall kann die Antwort aber nur ein klares “Ja“ sein. Was bei THE IMMEDIATE FAMILY an Können und Erfahrung mitmischt, das geht weder auf die sprichwörtliche Kuhhaut, noch auf einen einzelnen Tonträger. Man könnte locker ein Buch mit den Aktivitäten und Beiträgen dieser fünf Musiker füllen, deswegen in aller mögliche Kürze:

Danny Kortchmar (Jackson Browne, CS&N, Warren Zevon, James Taylor...)

Waddy Wachtel (Linda Ronstadt, Jackson Browne, Keith Richards, Warren Zevon...)

Steve Postell (David Crosby, Jennifer Warnes, Robben Ford, John Oates...)

Und das Rhythmus-Duo Leland Sklar und Russ Kunkel hat, vereint oder getrennt, ja auf fast jedem bedeutenden Album in den 70ern (und gern auch danach) gespielt.

Westlich vom Mississippi ging über Jahrzehnte jedenfalls selten was, ohne dass nicht mindestens einer dieser Typen seine Finger im Spiel – bzw. auf den Saiten/Fellen – gehabt hätte. Kortchmar, Sklar und Kunkel waren obendrein Bestandteil einer legendären Studio- und Live-Backingband namens “The Section“. Seit 2020 machen sie gemeinsame Sache und nach einem Album folgten zwei EP's und eine Dokumentation, deren Trailer hier zu sehen ist:

Nun also der neue Longplayer. Und der leckt gleich mit dem munteren Rock Whole Lotta Rock And Roll los. Die wollen hier nicht das Rad neu erfinden, sondern einfach Spaß haben und genau danach hört es sich hier an. Da wird nichts überfrachtet, den Kollegen Platz gelassen und trotzdem die passgenauen Akzente gesetzt. Geschrieben und schön rau gesungen, von Waddy Wachtel. Der funky Soul-Groover 24/7/365 hätte wahrscheinlich dem Großteil ihrer einstigen Klienten gut zu Gesicht gestanden und versetzt einen auch in der kalten Jahreszeit in ein Westcoast-Beach-Feeling. Was auch das locker-flockige, von Danny Kortchmar gesungenen Catch You On The Other Side schafft. Da fühlt man sich an Alben von Jackson Browne oder ein Solo-Album eines beliebigen EAGLES-Mitgliedes erinnert und ein bisschen BEACH BOYS schimmert auch mit durch.

Immer dann, wenn Wachtel federführend ist, wird es gleich eine Ecke rauer. Keith Richards wusste schon, warum er den bei seinen X-PENSIVE WINOS dabei haben wollte. So kommt Nobody Wants You zwar auch leicht funky, aber eben auch kernig, mit derben Riffs, wie man das von Joe Walsh in den 70ern kannte. Waddy hat aber auch ein Fragile Heart, wie er im gleichnamigen Song demonstriert, das bei einem herausragenden Sänger sogar Hit-Qualitäten hätte. Mir gefällt ja besonders das von Steve Postell gesungene Confusion. Perfekter Westcoast-Country-Rock der wieder stark an die frühen “Adler“ erinnert.

Wo die Party At The Graveyard ein wenig zu beschaulich wird, wird Skin In The Game dafür wieder ein echter Ohrwurm, mit 60's-Flair und 70's-Groove. Und wie bei allen Stücken, mit herrlich klingenden und ineinandergreifenden Gitarren. Der Lead-Break hätte ruhig länger ausfallen dürfen. Love Suicide hat was vom Swamp-Sound eines John Fogerty, der mit seinem Gesang der Nummer noch einen Extra-Push gegeben hätte. Kommt aber auch so gut. Wachtel zeigt sich nochmal von der zarteren Seite mit Looking Away, welches auf jedes Graham Nash-Album gepasst hätte. Danny Kotchmar nimmt uns dann ganz weit in seine eigene Geschichte mit zurück, denn Lost In The Shuffle hat er bereits 1966 für seine damalige Band KING BEES geschrieben und mit dieser aufgenommen. Allerdings kommt die neue Version deutlich rockiger und frischer, ich bin versucht “zeitgemäßer“ zu sagen, obwohl natürlich auch diese Musik old-school ist.

Während dann Too Many Irons In The Fire richtig geil groovt und mich an Warren Zevon denken lässt, erinnert High Maintenance Girlfriend stark an Tom Petty. Also das ist schon richtig gut, was die Typen noch drauf haben und wie man das auf Platte gut klingen lässt, das haben weiß ohnehin keiner besser. Ist zu hoffen, dass da noch ein paar Scheiben folgen.

 

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