The Cranberries Roses, Vertigo Berlin, 2012 |
Dolores O’Riordan | Vocals | |||
Noel Hogan | Guitar | |||
Mike Hogan | Bass | |||
Fergal Lawler | Drums | |||
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01. Conduct | 07. Waiting In The Walthamstow | |||
02. Tomorrow | 08. Show Me | |||
03. Fire & Soul | 09. Astral Projections | |||
04. Raining In My Heart | 10. So Good | |||
05. Losing My Mind | 11. Roses | |||
06. Scizophrenic Playboy | ||||
Die CRANBERRIES sind zurück. Nach über zehn Jahren hat die Band aus Limerick ein neues Studioalbum am Start.
Der Erfolg ist vorprogrammiert, denn viele Fans der Iren werden schlicht aus alter Verbundenheit blind zugreifen. Allerdings wird der bekannte Name und die Erinnerung an den Megahit Zombie auch viele Gelegenheits-CD-Käufer motivieren sich mal wieder einen neuen Silberling anzuschaffen.
Ein Problem ist das nicht, zeigt aber doch wieder einmal auf, wie die Masse tickt. Denn seien wir doch mal ehrlich: Die CRANBERRIES sind in erster Linie Dolores O'Riordan und ihre fantastische Stimme ergänzt um drei mehr oder weniger austauschbare Allerweltsmusiker. So klingt das Album dann auch nicht furchtbar anders als "No Baggage", das letzte Soloalbum der Sängerin.
"Roses" bietet souveränen Rock mit Singer-/Songwriteraffinität, verträumt und voller Romantik. Sanfte, gefühlvolle Klänge umschmeicheln den Hörer. Vereinzelt blitzt bei Kompositionen wie Raining In My Heart ganz verschüchtert ein zarter Hauch irischen Kulturerbes auf. Das setzt schöne Akzente, hätte aber gerne etwas prägnanter herausgearbeitet werden dürfen.
Ergreifende Zombie-Dynamik und -Dramatik wird in Scizophrenic Playboy allenfalls vorsichtig angedeutet, doch mehr davon würde diesen ruhigen Teich voller knuffiger Popmelodien nur unnötig aufwühlen. Entspannt und abgeklärt haucht Riordan den eher einfach gehaltenen Kompositionen Seele ein und hinterlässt einen bestechenden Eindruck.
Die Platte belegt, dass Massentauglichkeit und Qualität, Eingängigkeit und Anspruch sich nicht zwangsläufig ausschließen müssen. Unter dem Namen CRANBERRIES lassen sich dann halt doch noch ein paar mehr Einheiten verticken, wie mit einem weiteren Soloalbum.