The Bounty Hunter Gang

Seperate Roads

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2007

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The Bounty Hunter Gang Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Separate Roads, Eigenvertrieb, 2007
Chris DavisLead-, Slide- & Rhythm-Guitars, Lead Vocals on # 4, 12, 14
Gary BrynokLead Vocals
Thom "Goose" GreisLead- & Rhythm-Guitars
Jeramy KattnerBass
Frank ArcureDrums, Vocals
Produziert von: The Bounty Hunter Gang Länge: 61 Min 07 Sek Medium: CD
01. High Road08. Smilin'
02. You Don't Have To Be Lonely09. What A Fool
03. Strong10. Oh My Girl
04. High Wire11. I Need To Know
05. Lose Your Name12. Bad Things
06. Same Mistake13. Honest Man
07. Separate Roads14. Slowly Now

Was'n das? Die ersten Takte dieser mir bis dato völlig unbekannten Scheibe erklingen .... dieses Riff .... wie The Needle And The Spoon, aber nein: die neue SKYNYRD kann das nicht sein. Wenn dieser Berg kreist, bekommt man das in der Szene mit, auch wenn hinterher nur eine Maus geboren werden sollte. Gut, spätestens wenn der Sänger einsetzt, löst sich die Fata Morgana auf. Aber das Interesse ist mit High Road schon einmal geweckt.

Das Southern-Rock-Archiv sortiert diese Debüt-Scheibe der BOUNTY HUNTER GANG zu Recht beim "Southern-Rock" ein und trotzdem wird diese Klassifizierung "Separate Roads" nicht so ganz gerecht. Wenn man die Veröffentlichungen der letzten ein, zwei Jahre in diesem Bereich anschaut - und ich denke da besonders an SNOWBLYND, DOPPLER AFFECT & Co.- kann man eine gewisse Uniformität nicht verleugnen. Bollernde Gitarren-Riffs, satte Bässe und Drums, Shouter, die sich ihre Stimmbänder mit Mr. Jack ruiniert haben .... auch wenn diese Bands alle ihre Qualitäten haben und hatten, viel Neues war nicht aus dem Süd-Osten der US zu vermelden. Genau an diesem Punkt setzt mein Review der BOUNTY HUNTER GANG an, denn was diese Jungs auf "Separate Road hören lassen, ist mehr .... Häufig wird gejammt, wie man's viel eher von JUPITER COYOTE vermuten würde, überhaupt hat's sehr viele relaxt-coole Momente. Wenn dann die SKYNYRD-Axt hervorgeholt wird, dann die filigrane Version wie zu "Nuthin' Fancy"-Zeiten. Gelegentlich darf auch mal ein Country-Rocker im Stil der frühen OUTLAWS oder ein simpler Rock'n'Roll herhalten, um dann -völlig überraschend- eine akustische Nummer im Stil von ABBs Little Martha oder gar einen Shuffle (I Need To Know) dazwischen zu schieben. Die BOUNTY HUNTER GANG glänzt mit einer Vielseitigkeit, wie man sie nicht oft im Southern-Genre findet.
"Separate Roads" hat für mich die fünfte Musik-Dimension: "Feeling"! Treffender als es Gitarrist und Sänger Chris Davis in einem SRA-Interview ausdrückte, kann man es nicht formulieren: "Wenn du Musik machst, geht es darum bei den Zuhörern Emotionen zu wecken und die auch selbst herüberzubringen - Trauer, Freude, Spaß, Ärger usw. - das kannst du mit deinen Texten machen oder mit einer Note an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit. Deine Musik muss Substanz haben, genau dieses Können hat die grossen Musiker zu dem gemacht, was sie sind." Ich möchte ergänzen, genau dies ist der BOUNTY HUNTER GANG bereits mit ihrem Debüt gelungen.

Die BOUNTY HUNTER GANG stammt aus dem "Kohlenpott" der US: Pennsylvania. Bereits 1995 hat man sich formiert und spielte sich in unzähligen Club-Gigs die Finger wund. Auch heute hat die Band einen gut gefüllten Tour-Kalender und kommt sicherlich auf gut 150 Gigs pro Jahr. Das ist wichtig, denn man hört dieser Scheibe unschwer an, dass hier eine "gewachsene" und eingespielte Band agiert. Gerade dies ist oft ein Schwachpunkt an vielen Southern-"Kunstprodukten".
Der Name mag MOLLY HATCHETs gleichnamigem Song entliehen sein - genauer nimmt die Band dazu nicht Stellung. Ein "Bounty Hunter" ist seit jeher ein "Kopfgeldjäger" und auch heute noch im amerikanischen Rechtssystem fest verankert. Wobei heutzutage "nur noch" Kautionsflüchtlinge gejagt werden.
Der unumstrittene Boss ist Chris Davis, der alle Songs im Alleingang komponiert hat. Die prägenden Gitarren-Arrangements sind in Zusammenarbeit mit dem zweiten Axeman Thom "Goose" Greis entstanden. Enge Bindungen bestehen zu 38 SPECIAL, in deren Traditionen man sich sieht - darüber lege ich mal lieber den Mantel des Schweigens. 38 SPECIAL sind für mich persönlich nicht gerade die beste Referenz ....

Bei der Einzelkritik der Songs beschränke ich mich auf die absoluten Highlights, denn es ist kein Ausreißer nach unten vorhanden. Lose Your Name rockt ganz im Stil der OUTLAWS, durch zweistimmige Gitarrenläufe immer vorwärts getrieben. Das Zeug zum Klassiker in bester Free Bird-Tradition hat der Titeltrack Separate Roads: Eine eingangs getragene Ballade endet in einem furiosen Double-Leads Gewitter. Dann folgt das bereits angesprochene Instrumental Smilin', das frappierend an Little Martha vom 72er "Eat A Peach"-Album der Allman Brothers erinnert. Dieses Zwischenspiel der beiden akustischen Gitarren hat eine spielerische Leichtigkeit, ergänzt von einer zwitschernden Querflöte. Die vielleicht stärkste Nummer ist für meinen Geschmack ausgerechnet das ruhige, von einem wunderschönen, gezupften Thema getragene Slowly Now, das mich an manchen Song der Jam-Bands PHISH und moe. erinnert.

Eine überaus gelungene Scheibe also, die Lust auf mehr macht .... aber genau das ist, ich muss es immer wieder erwähnen, das Problem im Southern-Genre. Ob "Separate Roads" mehr als ein Strohfeuer ist, davon muss mich die BOUNTY HUNTER GANG erst noch überzeugen.

Steve Braun, 13.06.2008

 

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