Susan James Driving Toward The Sun, Susan James Music, 2013 |
Susan James | Vocals, Guitar, Mandolin | |||
Jason Chesney | Bass | |||
Chris Lawrence | Pedal Steel | |||
Don Heffington | Drums | |||
John McDuffie | Acoustic Guitar, Dobro | |||
Neal Casal | Acoustic Guitar | |||
Eric Heywood | Guitar | |||
Richard Gowen | Drums | |||
Joseph Karnes | Bass | |||
Brian Macleod | Drums | |||
Walfredo Reyes Jr. | Drums | |||
Ryan Ulyate | Bass | |||
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01. Driving Toward The Sun | 05. Anniversary | |||
02. Wandering | 06. House Of Love | |||
03. Agua Dulce Tears | 07. Tule Fog | |||
04. U-Haul In The Driveway | 08. Mission Bells | |||
Southern California and its magic: Schon mit den ersten Takten des Titelsongs Driving Toward The Sun ist klar, die Musik von Susan James kann nur von dort kommen, wo die Sonne immer scheint. Luftig, relaxed, im mid-tempo, wie die meisten der acht Songs, ein bisschen an die seligen Hippie-Zeiten von „Hair“ und den Mamas & Papas erinnernd. Später fährt die blondgelockte Sängerin dann auch ein wenig ins Landesinnere, in die Canyons, wo der Geist von Crosby & Stills & Nash noch weht und eine Pedal Steel ein bisschen Country-Feeling verströmen darf.
Aber wie Albert Hammond schon wusste: Wenn sich in Südkalifornien die Wolken mal auftürmen, dann schüttet es auch gleich richtig. Und in Susan James Leben scheint es derzeit nur noch zu schütten; ganz im Gegensatz zu ihren Sonnenaufgangsmelodien singt sie auf ihrem inzwischen fünften Album nur von Trennung, Liebesschmerz, vergangenem Glück und der bangen Frage, wie das Leben alleine weitergehen soll. Midlife-crises in Dur. Und so lässt sie sich auch im Booklet abbilden: Eine schöne, gereifte Frau in weißem Sommerkleid; alleine sitzend in einer verschwommenen Umgebung.
Immerhin hat sie auf ihrer musikalischen Reise, die einst mit 8 Jahren an der High School ihren Anfang nahm, einige „credits“ gesammelt, die ihr für ein solches Album prominente Unterstützung sichern. Neal Casal, zuletzt vor allem als „side-kick“ von Ryan Adams im Rampenlicht, spielt hier und da akustische Gitarre, ohne jedoch allzu sehr aufzufallen. Don Heffington schwingt auf ein paar Songs die Drumsticks und Eric Heywood steuert ein paar Gitarrenriffs bei.
Doch das wirklich Schöne liegt in der Geschlossenheit des kurzen Albums: Produzent Ryan Ulyate lässt der hohen, sehnsuchtsvollen Stimme von James genug Raum, Gitarren und Pedal Steel sind wie Wellen an der südkalifornischen Küste, die beständig und warm daherrollen und bei U-Haul In The Driveway darf dann auch einmal die Nacht mit all ihren Unsicherheiten anbrechen. Was kommt am Morgen, neue Freiheit oder bittere Einsamkeit? Susan James scheint sich auf den Weg gemacht zu haben. Der Vergleich mit Joni Mitchell allerdings, der bei ihr häufiger angestellt wird, führt ins Nirgendwo. Von der Klasse des vertrackten Songwritings der kühlen Blonden ist Susan James dann doch noch viele Meilen entfernt.