Susan Cattaneo The Hammer & The Heart, Jersey Girl Music, 2017 |
Susan Cattaneo | vocals | |||
Brian Henneman | guitar | |||
Mark Erelli | guitar, lap steel, vocals | |||
John Horton | guitar | |||
Jim Henry | guitar, mandolin, dobro | |||
Bill Kirchen | guitar, vocals | |||
Keith Voegele | bass | |||
Mark Ortmann | drums | |||
Jesse Williams | bass | |||
Marco Giovino | drums | |||
Tom West | piano, organ | |||
Andrew Jones | drums | |||
Michael Bean | dobro | |||
Jimmy Ryan | mandolin, fiddle | |||
Jamie Walker | vocals | |||
Jennifer Kimball | vocals | |||
Kevin Barry | guitar, bass | |||
Renee Dupuis | piano, vocals | |||
Todd Thibaud | guitar, vocals | |||
Lorne Entree | keyboards | |||
Davy Knowles | guitar | |||
Stu Kimball | guitar, vocals | |||
Kevin Shurtleff | drums | |||
Duke Levine | guitar | |||
Kevin Barry | guitar, bass, lap steel | |||
Amy Fairchild | vocals | |||
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01. Work Hard, Love Harder | 10. Work Hard, Love Harder | |||
02. The River Always Wins | 11. Ordinary Magic | |||
03. In The Grooves | 12. Carried | |||
04. When Love Goes Right | 13. Bitter Moon | |||
05. Lonely Be My Lover | 14. Smoke | |||
06. Dry | 15. Field Of Stone | |||
07. Does My Ring Burn Your Finger? | 16. Fade To Blue | |||
08. Ten Kinds Of Trouble | 17. Everybody Cryin' Mercy | |||
09. Back Door Slam | 18. Space Oddity | |||
Opulenz ist nicht gerade das, was man mit Folk oder Americana gemeinhin in Verbindung bringt. Doppel-Alben auch nicht. Umso schöner, dass Susan Cattaneo den Mut und die Mitstreiter gefunden hat, ihr fünftes Album "The Hammer & The Heart" so richtig opulent zu machen: von dem mit viel Liebe gestalteten Cover und Booklet über die 18 Songs – sauber aufgeteilt in eine "Hammer"- und eine "Heart"-Hälfte - bis hin zu den exquisiten Musikern; hier stimmt einfach alles.
Verblüffend dabei vor allem die erste der beiden CDs, der "Hammer"-Part des Albums. Vom kernigen Nashville-getränkten Opener Love Hard, Work Harder - ein Song, wie ihn Mary Chapin Carpenter seit The Hard Way nicht mehr geschrieben hat – über die düstere Ballade Dry, die eine Stephen-King-Geschichte vertonen könnte, bis hin zum anklagenden Rocker Does My Ring Burn Your Finger?, diese „Hammer“-Songs tragen den Namen zurecht. Zumal sich unter den insgesamt gut 40 Musikern des Albums solche Saiten-Cracks wie Duke Levine, Bill Kirchen oder Jimmy Ryan einreihen, die mit glasklaren Licks und Soli Cattaneos Songs auf eine neue Stufe heben. Back Door Slam beschließt die erste CD, und wer bei diesem Blues mit rollendem Piano und gefährlichem Chorgesang („I am your backdoor slam“) noch still sitzen bleiben kann, muss taub und völlig abgestumpft sein.
Die "Hearts"-Songs auf der zweiten CD sind dagegen vorhersehbarer, aber ebenso schön. New Englands Folk-Musik in allen Schattierungen glänzt aus den Stücken – von der leisen Sehnsuchtsballade bis zum Slow Blues. Work Hard, Love Harder rollt hier noch einmal sanfter auf einer Dobro und einer Mandoline heran, was Cattaneos klarer Stimme den schönsten Boden bereitet. Carried ist einmal mehr Shawn Colvin und Mary Chapin Carpenter vereint, Bitter Moon hätte auch auf einer Alison Krauss-Platte bestanden. Dass die Songwriterin aus Boston all diese Songs auch noch selbst produziert hat, mit viel Wärme und räumlicher Tiefe, macht "The Hammer & The Heart" umso mehr zu einem Juwel. Und am Ende dann noch die ganz dicke Überraschung: Space Oddity als Akustik-Folk mit Todd Thibaud und Amy Fairchild als Partnerstimmen – das geht? Und ob das geht … ganz weit draußen und doch ganz nah.