Steve Miller Band

J50: The Evolution Of The Joker

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.09.2023
Jahr: 2023
Stil: Rock
Spiellänge: 121:46
Produzent: Steve Miller

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Plattenfirma: Capitol/Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
CD 1:
01. Steve Miller Commentary 1
02. Children Of The Future - Live
03. Brave New World - Live
04. Dear Mary - Live
05. Space Cowboy - Live
06. Ginger Man - Live
07. Nothing Lasts - Live
08. Steve Miller Commentary 2
09. Sugar Babe (Early Version)
10. Sugar Babe - Live
11. Sugar Babe (Album Version)
12. Mary Lou (Early Version)
13. Mary Lou (Album Version)
14. Stve Miller Commentary 3
15. Hat (Pre- 'Shu Ba Da Du Ma Ma Ma Ma')
16. Say Hey Ray (Pre-'Shu Ba Da Du Ma Ma Ma Ma')
17. White Elephant (Pre -'Shu Ba Da Du Ma Ma Ma Ma')
18. Shu Ba Da Du Ma Ma Ma Ma (Early Version
19. Shu Ba Da Du Ma Ma Ma Ma (Album Version)
CD 2:
01. Steve Miller Commentary 4
02. Your Cash Ain't Nothin' But Trash (Early Version)
 
03. Your Cash Ain't Nothin' But Trash (Album Version)
04. Lidi (Twang Guitar Hotel 4-Track)
05. Lidi (Studio)
06. Lidi / Travelin' (Looking for a Chorus for 'The Joker')
07. Lidi (Looking for a Chorus for 'The Joker' - Live Radio)
08. The Joker (Album Version)
09. Steve Miller Commentary 5
10. The Lovin' Cup - Live
11. The Lovin' Cup (Album Version)
12. Come On In My Kitchen (Early Version)
13. Come On In My Kitchen (Album Version)
14. Evil (Studio Demo)
15. Evil (Album Version)
16. Steve Miller Commentary 6
17. Coupe De Ville (A Cappella)
18. Something To Believe In (Early Version)
19. Something To Believe In - Live
20. Something To Believe In (Album Version)
21. I Don't Mind (Hotel 4-Track)
22. I Don't Mind (Studio)
23. Mama Church (A Cappella)
24. The Joker (Single Version)
Musiker Instrument
Steve Miller Vocals, Guitars, Harmonica
Gerald Johnson Bass
Dickie Thompson Organ, Clavinet
John King Drums
Lonnie Turner Bass on 'Evil' (Album Version)
Sneaky Pete Kleinow Pedal Steel on 'Something To Believe In' (Allbum Version)

Wenn man die STEVE MILLER BAND nur anhand ihrer Mainstream-Hits, wie The Joker, Fly Like An Eagle oder Abracadabra kennt, dann kann man sich nur schwer vorstellen, dass die Band mal als STEVE MILLER BLUES BAND, Mitte der 60er, gestartet war und folgerichtig genau das gemacht hat: Den Blues gespielt. Gern auch mal mit psychedelischem Ansatz, wie sich das so gehört, wenn man aus San Francisco kommt. Das lief recht passabel bis in die frühen 70er Jahre aber wäre dann womöglich im kalifornischen Sand verlaufen, wenn nicht Steve Miller eine Besetzungs- und Stiländerung vorgenommen hätte.

1973 war es an der Zeit, neue Wege zu beschreiten und The Joker war die Karte, die der Bandleader nun ausspielte. Zum 50. Jubiläum von Album und Hitsingle erscheint das Album nun in einer Sonderedition, die uns “The Evolution Of The Joker“ näherbringt. Anhand von Millers Audiokommentaren auf den beiden CDs und seinen Erzählungen im ausführlichen, 36-seitigen Booklet, wird der Hörer sozusagen Stück für Stück – bzw. Song für Song – durch die Entstehung des Albums geführt. Die Aufnahmen an sich, verliefen ja, für heutige Verhältnisse, schwindelerregend schnell. Ebenso das ganz drumherum, wie die Gestaltung des ikonischen Albumcovers. Mit dem Hören der Albumtracks und gleich 27 unveröffentlichten Aufnahmen – alles chronologisch angeordnet – erlebt man praktisch, wie diese Platte sich entwickelt und entstanden ist.

Darunter finden sich naturgemäß auch Titel, die es nicht auf das Album geschafft haben, weil sie nicht zu den anderen Songs passten. Oder Vorläufer von diesen waren. So gibt’s auf der ersten CD, neben Steves Kommentaren, überwiegend Live-Akustik-Material oder frühe Versionen der späteren Album-Tracks. Besonders interessant finde ich zum Beispiel, wie sich Sugar Babe von einer Solo-Akustik-Nummer über einen Down-Home-Slide-Blues letztlich zu dem bekannten Eröffnungssong des Albums entwickelt und wie selbstverständlich nach dem Steve Miller der 70er Jahre klingt. Auch Mary Lou macht den Sprung von einer experimentellen Jam-Nummer zum Westcoast-Song, der dann als Zweites auf “The Joker“ ertönte.

Wie sich die ganzen Vorher-Versionen dann zu Shu Ba Ba Da Du Ma Ma Ma Ma verwandeln ist schon fast spektakulär. Wobei man auch gleich anführen muss, dass sich Miller da wirklich eine hervorragende Band zusammengestellt hat. Allein die Rhythmus-Abteilung aus Gerald Johnson am Bass und John King am Schlagzeug ist allererste Sahne. Ob R&B, Rock oder so ein Country-Song, wie Lidi, alles kein Problem, das spannend rüberzubringen. Dann geht’s natürlich schon Richtung der Hitsingle und auch hier ist es interessant, wie sich die Vorstufe, Travelin', zu The Joker anhört. Mir persönlich gefällt ja so eine Good-Time-Boogie-Nummer, wie Lovin' Cup – egal in welcher Fassung – besser. Die Album Version erinnert stark an CANNED HEAT und geht dann natürlich in Robert Johnsons Come On In My Kitchen über.

Diese beiden CDs sind ein wahres Füllhorn an Material wie Songs und/oder ein Album entstehen und sich entwickeln. Ob die A Cappella-Mitschnitte von Coupe De Ville und Mama Church, die Metamorphose von Something To Believe In oder wie die Single Version von The Joker dann, nach 50 Jahren, immer noch ihr Flair verströmt - dem sich bis zum heutigen Tag kaum jemand widersetzen kann - , das beeindruckt alles nicht wenig und lässt Steve Miller in meiner Achtung um einiges steigen.  Ich wünschte mir direkt, es gäbe öfter solche Editionen von bedeutenden Alben.

 

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