Stefan Saffer

This Is Not A Dark Ride

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.10.2013
Jahr: 2013
Stil: Roots Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Stefan Saffer
This Is Not A Dark Ride, Cactus Rock Records, 2013
Stefan SafferLead- and Backing Vocals, Electric and Acousitc Guitar
Alex WurlitzerElectric and Acoustic Guitar, Pedal Steel-Guitar
Jimmy WarwasBass
Marcus HeinzigDrums
Additional Musicians:
Thomas KinnigkeitAdditional Bass on The Hard Road
Angela Hofmann & Kerstin BraunBack-Up Vocals on Into The Dark Heart Of My Country
Produziert von: Alex Wurlitzer & Stefan Saffer Länge: 50 Min 26 Sek Medium: CD
01. This Is Not A Dark Ride06. Number On Your Wall
02. Surrender And Rejection07. No Easy Way To Freedom
03. This I Mine And This Is Yours08. And She Said
04. Into The Dark Heart Of My Country09. When Justice Walks On Death Row
05. The Hard Road10. Between High Seas And Dark Cities

Wie durch die Hintertür und fast 10 Jahre danach, kommt Stefan Saffer wieder mit dem Titel seiner damaligen EP des Weges. Zwei Titel sind vom damaligen Mini-Album hier vertreten und auch die Springsteen-Ähnlichkeit ist geblieben, ja, hat sich eher noch verstärkt.
Das "Synthie-Riff", welches der Kollege Frankie erlauscht hat, ist gewichen und Saffer und seine Band frönen einem folkigen Roots-Rock, der stark an die "Seeger Sessions" vom 'Boss' erinnern, wenn auch spartanischer instrumentiert. Also, dieser Opener, samt seiner sachte kreischenden E-Gitarre und der eingängigen Melodie, sowie des hoffnungsvollen Textes, sollte auch im Konzert ordentlich für Stimmung sorgen.
Und mit Surrender And Rejection wird noch einen Gang höher geschalten und das Tempo erhöht. Läuft relativ schnörkellos ab und durch den leicht verstärkten Country-Anteil, fühle ich mich an Bands wie die DRIVE-BY TRUCKERS oder die SWINGING STEAKS erinnert. Geht jedenfalls gut ab!
Das entfernt an Ska erinnernde This Is Mine And This Is Yours ist von einer gewissen Aggressivität durchzogen, die sich in Stefans Gesang ebenso ausdrückt, wie im gesellschaftskritischen Text.

Wer jemals die A9, von Berlin aus kommend, gen Süden befahren hat - oder das noch vor hat - wird sich in Into The Dark Heart Of My Country verlieben. Auch wenn das Herz bei dem Text nicht gerade Luftsprünge machen wird, verzaubert diese Heavy-Dusty-Road-Ballade doch aufs heftigste. Von einem deutschen Künstler kriegt man - soweit ich es überblicken kann - solche Songs schon eine Weile nicht mehr geboten. Von dem schwermütigen Text zum schwerfälligen Rhythmus und schwer beeindruckenden, nahezu lyrischen, Gitarrensolo: It's heavy, man.
Treibender Roots-Rock in The Hard Road vertreibt dann ein paar Wolken, zumal Saffer und Band mit einer schon fast punkmäßigen Attitüde ans Werk gehen, die schon an THE CLASH denken lässt. Kommt gut.
Die zweite Hälfte wird eröffnet, vom an besagten Springsteen und dessen Artverwandten Mellencamp verweisenden Number On Your Wall - welches auch der zweite Song aus Saffers 2004er Werk ist - , was mit einem raueren, schrofferen Stil einhergeht, was sich in No Easy Way To Freedom fortsetzt. Wobei hier die Brücke von Neil Young zu den BOTTLE ROCKETS geschlagen wird. Nun, okay, so lange ist diese Brücke nicht. Vielleicht mehr ein Steg. All diese Vergleiche sollen auch nicht davon ablenken, dass Stefan Saffer durchaus ein eigenständiger Künstler mit gehörigem Wiedererkennungswert ist, sondern den Unbedarften nur zur Orientierung dienen. Allein gesangsmäßig hat Saffer durchaus seinen eigenen Stil.

Und wie man einen flotten Ohrwurm, mit leichten 60's-Anklängen, schreibt, verdeutlicht And She Said gehörigst. Da wären etliche Bands - sagen wir mal, JET oder THE TREWS - verdammt stolz darauf, so eine Nummer im Programm zu haben!
Eine gewisse "Outlaw-Mentalität" durchzieht die Songs von Stefan Saffer häufig und die ist auch in dem rollenden When Justice Walks On Death Row hör- wie spürbar. An dieser Stelle - wird so kurz vor Schluss auch Zeit - sollte mal Alex Wurlitzer an der Lead-Gitarre erwähnt werden, der häufig den Songs das gewisse Etwas verleiht und ihnen jeweils die passende Krone aufsetzt. Perfekter Job!
Ob dies nun ein "Dark Ride" ist, oder nicht, zum Ende hin scheint's recht abschüssig zu sein, denn da drückt die Band nochmal gehörig auf die Tube und es kracht und scheppert in Between High Seas And Dark Cities dass es eine Freude ist. Das von Stefan eingeworfene "Go, Johnny, go" unterstreicht die rockige Attitüde dieser Schlussnummer, die schon fast am Punk vorbeischrammt.
Ein verdammt gutes Album, welches Stefan Saffer und Band hier vorlegen, das so manchen Konzertsaal zum Kochen bringen sollte. Und manche Autofahrt - gefühlsmäßig - verkürzen wird.

Epi Schmidt, 20.10.2013

 

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