Stace England

Foster's Satchel

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.03.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock, Country
Spiellänge: 44:37
Produzent: Mike Lescelius

Links:

Stace England Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Jason Ringenberg

Bob Dylan

The Jayhawks

Johnny Cash

The Byrds

Titel
01. Over The River
02. Stay Summer Breath
03. What Must A Fairy's Dream Be
04. Way Down In Cairo
05. Farewell My Lilly Dear
06. Give The Stranger Happy Cheer
 
07. Come Where My Lolve Lies Dreaming
08. Hard Times Come Again No More
09. Sweet Little Maid Of The Mountain
10. I'll Be A Soldier
11. Tears Bring Thoughts Of Heaven
12. Tell Me Of The Angels Mother
Musiker Instrument
Stace England Guitars, Vocals
Jake Deleonardis Bass
Mary Deleonardis Drums
Roger Fliege Keyboards
Beth Koehler, Mike Lescelius, Chris McKinley Backing Vocals
Charlie Tabin Lead Guitars, Lap Steel, Vocals

Der Rock'n'Roll-Historiker Stace England hat uns bereits mit mehreren Alben Kapitel aus der amerikanischen Geschichte präsentiert, die selbst im “Land of the free“ nur einem kleinen Teil der Bevölkerung bekannt sein dürfte. Dieses Mal beschäftigt sich England mit Leben und Musik von Stephen Foster und eigens dafür wurde die Band FOSTER'S SATCHEL gegründet, unter deren Banner dieses Album eigentlich läuft. Der besseren Übersichtlichkeit halber, firmiert das hier trotzdem unter Stace England. Der Name Stephen Foster wird auf Anhieb – auch in Amerika – nicht allzu vielen was sagen, aber wenn man den amerikanischen Folksong Oh! Susanna erwähnt, geht wahrscheinlich das ein oder andere Licht auf.

 

Stephen Foster komponierte noch über zweihundert weitere Songs (darunter Hard Times Come Again No More und Old Folks At Home) und war der erste Komponist der populären Musik, der davon leben konnte. Songs von ihm wurden noch gut hundert Jahre später unter anderem von Jerry Lee Lewis aufgenommen. Die “Expedition“, die England mit seiner Band unternahm, gipfelte darin, dass man alle Texte von Foster ausdruckte und ohne Kenntnis der ursprünglichen Musik diese neu vertonte. Und so kommen die Songs von Foster zu neuen Ehren und einem neuen Gewand, das man grob mit “Americana“ umschreiben könnte. Und zwar von hervorragender Qualität. Schon Over The River kann man sich von, sagen wir, THE JAYHAWKS nicht besser vorstellen. Wundervolle Stimmen, teils in Harmonie, ein perlendes Piano und Gitarren in bester 60's-Manier.

 

Es lohnt sich, die Texte zu den Songs mitzulesen, denn man wundert sich ebenso über deren Vielfalt und Tiefe, wie man die Inspiration nachvollziehen kann, die diese Band daraus gezogen hat. Musikalisch fällt einem schier jede Country Rock-Band ein, die jemals Bedeutung erlangte. Von späten BYRDS zu THE BAND, frühen EAGLES und auch Bob Dylan, in dessen Buch Die Philosophie des modernen Songs natürlich auch ein Song von Stephen Foster auftaucht. Zu gewissen Zeiten hätte man sich What Must A Fairy's Dream Be auch von Neil Young vorstellen können. Zu den Ohrwürmern hier, gehört zweifellos Way Down In Cairo mit den herrlichen Harmonie-Vocals von Beth Kohler und erfrischend crunchigen Gitarren.

 

Sehr berührend auch das melancholische Farewell My Lilly Dear, erneut mit starker Neil Young-Nähe. Der bekannteste Titel hier dürfte das bereits erwähnte Hard Times Come Again No More sein. Wahrscheinlich wurde der Song schon von jedem amerikanischen Musiker mit Folk-Bezügen gespielt und von zahlreichen – von Bob Dylan bis Johnny Cash – aufgenommen. Und für die Zukunft sollte man Titel wie Sweet Little Maid Of The Mountain Bands wie BLACKBERRY SMOKE nahelegen. Wird sich zum beliebtesten Song entwickeln.

In einer bewegten Zeit, den Tagen von Stephen Foster, ist verständlich, das viele Songs von Abschied und Tod handeln (wir sprechen von der Mitte des 19. Jahrhunderts) aber zumindest in der Instrumentierung von FOSTER'S SATCHEL schwingt da meist auch eine gehörige Portion Hoffnung mit. Tears Bring Thoughts Of Heaven könnte ich mir durchaus auch im Solo-Repertoire von Jason Ringenberg vorstellen. Für sich genommen schon eine Art Mini-Oper. Und das abschließende würde jeder Southern Rock-Band gut zu Gesicht stellen. Wäre eine Klasse-Nummer für die OUTLAWS gewesen und ist natürlich auch hier ein großartiger Abschluss. Besser hat Geschichte noch nie geklungen.

 

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