Southside Johnny and The Asbury Jukes

Rockpalast

Southside Johnny at Rockpalast

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2004
Stil: R&B, Rock
Spiellänge: 233:00
Produzent: WDR

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Southside Johnny
Southside Johnny at Rockpalast
 
     
 
Grugahalle, Essen, 1979 19. Hard To Find
1. All I Want Is Everything 20. Soul's On Fire
2. Your Reply 21. I Feel Free
3. Talk To Me 22. Love Is A Sacrifice
4. Livin' In The Real World 23. All The Way Home
5. Security 24. Let It Be Me
6. I'm So Anxious 25. Broke Down Piece Of Man
7. The Time 26. I've Been Working To Hard
8. Trapped Again 27. The Fever
9. Vertigo 28. Trapped Again
10. The Fever 29. I Don't Want To Go Home
11. I Don't Want To Go Home 30. Shake 'em Down
12. We Are Having A Party 31. Wonderful World
13. Got To Be A Better Way Home 32. Having A Party
Live Music Hall, Köln, 1992 33. Coming Back
14. Better Days 34. This Time It's For Real
15. Talk To Me 35. Forever
16. Love On Wrong Side Of Town 36. It's Been A Long Time
17. Walk Away Renee 37. Hearts Of Stone
18. I Played The Fool  

Da wurde doch endlich mal eine vernünftige Entscheidung beim WDR gefällt und einige der Rockpalast-Klassiker auf DVD mit remastertem Sound und bestmöglicher Bildqualität herausgebracht.
Die Aufnahmen auf diesen DVDs darf man getrost als legendär bezeichnen. Man muss sich das noch mal in Erinnerung rufen: Das wurde europaweit ausgestrahlt und zu den Besuchern in den Hallen saßen unzählige vor den Fernsehern und feierten mit! Mancher wird sich vielleicht gar bei einem der Kameraschwenks im Publikum wiedersehen.
Apropos Kamera. Größtenteils eine Wohltat, Konzerte verfolgen zu können, ohne das permanent hektisch hin und her geblendet wird oder überzogene Nahaufnahmen und sonstige Kapriolen eher an einen Videoclip erinnern. Schön auch wenn die Kamera vor den Zugaben den Musikern in die fast schon familiäre Atmosphäre hinter der Bühne folgt. Das hin und wieder recht gestelzte Englisch der Moderatoren gehört halt einfach zum Rockpalast dazu und ist immer mal für einen Schmunzler gut.
Den Machern der DVDs sei noch gesagt: Auch wenn die Booklets nicht sehr umfangreich sind (brauchen sie auch nicht), sind sie unterhaltsam mit Anekdoten angereichert. Allerdings wäre es für den einen oder anderen "Nicht-Insider" doch ganz nett, wenn die jeweiligen Bandbesetzungen aufgeführt wären. Es sind ja doch mehr Musiker beteiligt als nur die Hauptdarsteller...
Ansonsten warten wir die Veröffentlichung von J. GEILS BAND, THE WHO, GRATEFUL DEAD, Dickey Betts & GREAT SOUTHERN, u.s.w.

Schon die Ansage durch Albrecht Metzger und seine sich überschlagende Stimme lässt auf einen besonderen Abend in der Rockpalast-Geschichte schließen.
Eine heißere R&B/Soul-durchtränkte Rockshow als Southside Johnny und seine ASBURY JUKES an diesem Abend, 1979 in der Grugahalle, kann man sich schwerlich vorstellen. Ganze Blues-Brüder-Bands können da wohl nicht mithalten.

Wie eine Mischung aus Eric Burdon, Rod Stewart und Bruce Springsteen tigert Southside Johnny über die Bühne und erinnert mit Talk To Me sehr an letztgenannten New Jersey-Kumpel, in dessen frühen Jahren.
So eine bläsergetriebene Rock'n'Soul-Show dürfte man in Europa bis dahin selten gesehen haben. Das ist nicht nur der Schweiß, der da auf der Bühne dampft, und nicht nur die Körper die kochen - selbst von Johnny's Sonnenbrillengläsern perlen die Tropfen!
Gerade bei Songs wie I Don't Wanna Go Home ist die Ähnlichkeit zu Bruce Springsteen groß und ich kann die Aufschreie aus dessen Fan-Lager schon hören, aber: Besser ist der auch nicht!
Für das Gebärden am Ende von We Are Having A Party gibt's eigentlich nur ein Wort: Ekstase!!

Dies war übrigens die legendäre Nacht mit Mitch Ryder und die geplante Jam-Session fiel dann leider dessen "Aussetzer" zum Opfer, denn Johnny, sowie der ebenfalls an diesem Abend aufgetretene Nils Lofgren hatten darauf dann, verständlicherweise, keine Lust mehr.

Das zweite Konzert dieser DVD lief dann schon unter dem "Rocklife"-Oberbegriff, aber diesmal übernimmt der Chef, Peter Rüchel, selbst die Ankündigung für das Konzert in der Live Music Hall in Köln.
Etwas "abgeklärter" agiert die Band des Jahres 1992, die Wildheit ist da nicht mehr so groß.
Nicht so Southside Johnny - der ist auch 13 Jahre später ein Energiebündel, rudert mit den Armen und steigert sich bei nahezu jeder Nummer in einen "Rausch". Alter schützt Überdrehtheit nicht!
Damals war natürlich das "Better Days"-Album ein großer Erfolg und entsprechend kommen einige Songs daraus. Befreit vom glattgebügelten Studio-Sound gefallen mir Songs wie Souls On Fire ein ganzes Stück besser als auf der CD.
Klasse auch, wenn mal schnell I Feel Free von CREAM angestimmt wird.
Dann wird die Band von der Bühne geschickt, bis auf den Gitarristen, mit dem Johnny ein paar Songs zusammen singt, u.a. die Ballade Let It Be Me.

Bei I've Been Workin' Too Hard kriegt man's schon fast mit der Angst, wenn der Sänger mitsamt Mikroständer auf den Bühnenboden rollt, oder seine Einsätze missachtet. Anyway, da wird im Song Chuck Berry's Little Queenie integriert und einfach geil abgerockt und sich in ein orgiastisches Finale gesteigert.
Wirklich "crazy" dieser Auftritt. Der Roadie wird herbeizitiert um einen "Pirate-Joke" zu erzählen (ihr wisst schon, der mit der Möwe, dem Auge und dem Haken) und manchmal scheint der rote Faden verloren zu gehen, aber immer wieder reicht es für einen weiteren mitreißenden Song. Und noch einen, und noch einen, und...

Zur Zugabe wird Sam Cooke's Wonderful World in einer flotten Piano-Version gespielt, die mir weit besser gefällt als das Original.
Zu einer weiteren Zugabe erscheint ein "Überraschungsgast" on Stage: Little Steven! In gewohnter Manier krümmt sich der alte Pirat durch Coming Back und rockt durch This Time It's For Real. Bei Forever übernimmt er die Lead-Vocals während Johnny auf der Bühne rumkaspert, Tambourine spielt und die Bläser dirigiert.
Die Ballade It's Been A Long Time gerät zu einem weiteren Highlight wenn sich drei Leute die Vocals zuspielen.

Was hat man nicht alles verpasst damals... Naja, zum Glück kann ich das jetzt bei bestem Ton und Bild nachholen. My TV's on fire!
Zusätzlich gibt's noch ein zehnminütiges Interview von 1979.

Dolby Digital 5.1
Stereo 2.0
Ländercode: 2

Epi Schmidt, 01.06.2004

 

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