Son House

Forever On My Mind

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.03.2022
Jahr: 2022
Stil: Delta-Blues
Spiellänge: 43:07
Produzent: Dan Auerbach

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Plattenfirma: Easy Eye Sound

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Holger Müller

Titel
01. Forever On My Mind
02. Preachin‘ Blues
03. Empire State Express
04. Death Letter Blues
 
05. The Way Mother Died
06. Louise McGee
07. Pony Blues
08. Levy Camp Moan
Musiker Instrument
Son House Vocals, Guitar

Der Blues hat es Dan Auerbach seit jeher angetan. Sein Erfolgsduo BLACK KEYS transportierte den Zwölftakter gelungen in die Neuzeit, auf seinem eigenen Label Easy Eye Sound darf dagegen auch der ganz urwüchsige Delta Blues eine neue Heimat finden. Und kaum jemand ist ein besserer und glaubwürdigerer Vertreter dieser puren „a voice and a guitar“- Musik, wie Son House.

Geboren als Eddie James House im Jahr 1902 in Riverton, Mississippi, durfte er zwei Mal in seinem Leben ein bisschen Ruhm einheimsen; einmal in den dreißiger Jahren, als er mit dem Delta-Blues-Urvater Charlie Patton zusammenspielte und die ersten Plattenaufnahmen von ihm gemacht wurden und dann nochmal Mitte der sechziger Jahre, als er – wie so viele andere schwarze Musiker auch – von weißen Blues-Fans wiederentdeckt wurde.

Aus dem Jahr 1964 stammen auch die acht Aufnahmen für “Forever On My Mind“, die der damalige Son House-Wiederentdecker Dick Waterman machte und nun an Dan Auerbach für eine klangliche Frischzellenkur weitergereicht hat. Wer also Delta-Blues-Platten am liebsten mit dem nostalgischen Rauschen und dem dumpfen Klang eines Grammophons hört, sollte von diesem Album besser die Finger lassen. Aber wer den unverfälschten Blueser Son House in einwandfreiem Klang genießen will, Stimme und messerscharfe Slide als wäre er gerade erst Sechzig geworden und ins Studio gegangen, kommt hier voll auf seine Kosten.

Denn Son House, der in seinem Leben allerlei – auch kriminelle – Abwege einschlug, ist hier mit der vollen Präsenz eines Musikers zu hören, der Tod und Teufel gesehen, sich vergeblich als Priester versucht und zwischen Geburt auf der Plantage und Lebensabend in Detroit mehr Geschichten angesammelt hat, als er jemals erzählen kann. Herausragend sicherlich der Preachin‘ Blues: „I’m gettin me religion, I wanna be a Baptist preacher“, proklamiert der Sänger und die „sisters“ in der Gemeinde sind begeistert. Aber der Schnaps kommt dazwischen und letztendlich muss der Sänger das Weite suchen – es ist Son House‘ eigene, eindringliche Lebensgeschichte. „I wish I had a heaven on my own…“

Während der Titelsong Forever On My Mind hier zum ersten Mal auf einer Platte erscheint, sind die anderen sieben Tracks bereits auf früheren Son House-Werken erschienen. Aber das tut der Echtheit dieser Stücke keinen Abbruch. Son House leidet, er kratzt über die Saiten und singt sich waidwund. So wie der 1988 verstorbene Eddie James House spielt heute niemand mehr den Blues – und es wäre auch nicht passend. Aber seine Musik dergestalt zu bewahren, die ein so überaus wichtiges Stück amerikanischer Geschichte ist, lohnt sich allemal…

 

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