Solitude Aeturnus In Times Of Solitude, Massacre Records, 2011 |
Kris Gabehart, Robert Lowe | Vocals | |||
John Perez, Tom Martinez, Edgar Rivera | Guitars | |||
Steve Moseley | Guitars | |||
Chris Hardin, James Martin | Bass | |||
Brad Kane, Lyle Steadham, Steve Nichols | Drums | |||
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01. It Came Upon One Night | 06. Rememberance Of A Life (Rehearsal Session 1987) | |||
02. Transcending Sentinels | 07. And Justice For All (Live At Joe's Garage 1988) | |||
03. Into Battle | 08. Sojourner (Rehearsal Session 1988) | |||
04. Sojourner | 09. Mirror Of Sorrow (Demo Tape 1988) | |||
05. Where Angels Dare To Tread | ||||
Die Texaner SOLITUDE AETURNUS sind eine ziemlich große Nummer im Doom Metal. Doch mussten auch sie, wie so ziemlich jeder Neuling im Musikgeschäft, zunächst mal klein anfangen. Schließlich galt es die Plattenfirmen für sich zu interessieren. Und wie macht man das am besten? Richtig. Mit Demos. Die Band, damals hieß sie noch SOLITUDE, brachte 1988 also folgerichtig “Justice For All“ (die Ähnlichkeit mit dem Namen des METALLICA-Albums “…And Justice For All“, das ebenfalls 1988 erschien, ist augenfällig), eine Kassette im EP-Format, heraus. Diese, inzwischen zur Rarität avancierte und um die Jahrtausendwende limitiert auf Vinyl mit dem Bonustitel Opaque Divinity (von einem Demo mit Robert Lowe, unverständlicherweise hier nicht enthalten) erneut aufgelegte, Veröffentlichung, ist seit kurzem endlich in digitalisierter Form erhältlich. Auf “In Times Of Solitude“ sind sowohl die Songs des legendären Demos, als auch diverse Zusatzlieder aus der gleichen Zeit zu finden.
Das beinahe schon historisch zu nennende Material von “Justice For All“ auf “In Times Of Solitude“ wird ganz klar durch entschleunigten, zähen, düsteren und emotional extrem aufgeladenen Doom Metal dominiert und geprägt. Die, später allerdings reduzierten, Power Metal Passagen verleihen dem Material eine irgendwie spezielle Note. Die Leistungen an den Instrumenten (Infos über die Besetzung bei der Einspielung der Kassette: Fehlanzeige) sind stark und der Gesang, von Kris Gabehart, dem Vorgänger von Robert Lowe (der ja inzwischen auch bei CANDLEMASS am Mikro tätig ist), kommt recht gut hin, obwohl er nicht an Lowe heranreicht, der halt in einer anderen Liga zuhause ist.
Durch das Remastering haben die Stücke enorm an Qualität gewonnen. Der Klang geht vollkommen in Ordnung.
Die übrigen Tracks glänzen dagegen fast alle nicht gerade mit einem tollen Sound. Ihnen ist der Demo- bzw. Probenstatus ganz deutlich anzuhören. Das klingt alles irgendwie dumpf und unsauber, beinahe wie ein Bootleg. Die Lifeaufnahme von And Justice For All macht da vom Klang her leider Gottes keinen Unterschied. Total untransparent und flach. Einzig Mirror Of Sorrow, vom Demo mit Robert Lowe, macht einen nicht ganz so schlechten Eindruck.
“In Times Of Solitude“ ist in erster Linie deswegen eine interessante Sache, weil das quasi aus der Versenkung zutage geförderte Liedgut auch den Fans, die des originalen Demotapes damals nicht habhaft werden konnten, einen Eindruck vermitteln, wie ihre Helden früher geklungen haben. Allerdings mit wesentlich verbesserter Soundqualität. Einige Nummern fanden später übrigens für reguläre SOLITUDE AETURNUS-Studioalben Verwendung (z.B. It Came Upon One Night auf “Beyond The Crimson Horizon“ und Mirror Of Sorrow auf “Into The Depths Of Sorrow“). Wer CANDLEMASS mag, darf ruhig auch mal reinhören.
Das Hauptargument für den Erwerb dieser Scheibe stellen jedenfalls definitiv die Tunes von “Justice For All“ dar. Allerhöchstens noch Mirror Of Sorrow.