Siena Root Different Realities, Transubstans Records, 2009 |
KG West | Guitar, Sitar, Organ, Rhodes, Synthesizer & Tzouras | |||
Sam Riffer | Bass & Darbuka | |||
Love "Billy" Forsberg | Drums & Percussion | |||
Anna Sandberg | Recorders, Rauschpfeife, Vocals & Tambourine | |||
Tängman | Hurdy Gurdy & Tambourine | |||
Janet Jones Simmonds | Vocals | |||
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I. We | 05. Bairagi | |||
01. We Are Them | 06. Bhairavi | |||
02. In The Desert | 07. Ahir Bhairav | |||
03. Over The Mountains | 08. Bhimpalasi | |||
04. As We Return | 09. Shree | |||
II. The Road To Agharta (Ragmala) | 10. Jog | |||
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Das vierte Studioalbum der Stockholmer Psychedeliker von SIENA ROOT weist im Vergleich zu den Vorgängern einige Besonderheiten und Unterschiede auf. So hat man diesmal mit Anna Sandberg und Janet Jones Simmonds gleich zwei Ladies ans Mikro für den Gesang geholt. Nun also wieder weiblicher Gesang, wobei man sagen muss, dass trotz der femininen Doppelspitze die Instrumentalparts überwiegen und überragen. Tatsächlich sind gerade einmal zwei Songs mit klassischen Vocalschemata angelegt (We Are Them und As We Return).
Zum anderen ist “Different Realities“ in zwei suitenähnliche Songs unterteilt: Während We den Liebhaber des klassischen Psychedelic Rocks mit Heavy Blues, viel Orgel und Fuzzgitarre begeistern wird, ist The Road To Agharta (Ragmala) ein musikalischer Trip nach Indien mit reichlich Sitar, Kazoo und Tabla. Es war den Schweden ja auch auf ihren Konzerten immer ein Anliegen, die Fäden von Ost und West miteinander zu verknüpfen. Und das ist durch dieses gewissermaßen bipolare Konzeptwerk erstmal auch auf Konserve richtig gut gelungen, wenn man hört wie im abschließenden Jog die Spuren zusammenfinden.
SIENA ROOT breiten hier also ihren vollständigen musikalischen Kosmos aus; von Hard Rock der Siebziger bis hin zu Weltmusik und Folk. Es darf natürlich gerne gejammt werden (Over The Mountains) und irgendwie riecht alles unentwegt nach Räucherstäbchen oder anderen süßlich duftenden Dingen. Kein Wunder, dass diese Band beim Burg Herzberg Festival Dauergast ist, zumal sie live natürlich noch ein bisschen mehr abheben. Aber auch so wie hier macht dieser Psychedelia-Trip sehr viel Laune, gerade auch mit der starken Reduktion des Gesangs, da alles noch etwas freier im Fluss und verspielter wirkt. Allerdings wird SIENA ROOT allmählich mal eine Entscheidung treffen müssen, wo es hin gehen soll, denn der ständige Wechsel des Sängers bzw. der Sängerin erschwert doch ein wenig die Identifikation mit dieser ansonsten großartigen Band. Der Schritt zu reinen Instrumentalband, wie er bei “Different Realities“ mehr als angedeutet und auf der letzten Tour ja auch schon vollzogen worden war (da der damalige Vocalist Sartez ausfiel) scheint da für die Zukunft nur folgerichtig zu sein.