Sheryl Crow

Evolution

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 13.04.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock, Pop
Spiellänge: 35:38
Produzent: Mike Elizondo

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Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
Side A:
01. Alarm Clock
02. Do It Again
03. Love Life
04. You Can't Change The Weather
 
Side B:
01. Evolution
02. Where?
03. Don't Walk Away
04. Broken Record
05. Waiting In The Wings
Musiker Instrument
Sheryl Crow Vocals, Acoustic Guitar, Wurlitzer, Harp
MIke Elizondo Electric Guitar, Bass, Keyboards, Drum Programming
Emily Weisband Background Vocals
John Shanks Acoustic, Guitar, Electric Guitar, Background Vocals, Synth
Tim Smith Acoustic Guitar, Bass, Background Vocals
Jeff Trott Electric Guitar
Justin Francis HIgh-Strung Guitar
Fred Eltringham Drums, Percussion
Wendy Melvoin Electric Guitar
Terence F. Clark Drums, Percussion, Background Vocals
Keefus Ciancia, Rob Burger Keyboards
Tom Morello Guitar Solo on 'Evolution'
Bill Bottrell Acoustic Guitar
Rob Moose Violin, Viola

Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber, das muss man sagen, das “Gold Metallic Color Vinyl“, in dem die neue Sheryl Crow verfügbar ist, das hat schon was. Wer des Abspielens überdrüssig wird, für den wäre das auch kein so verkehrter Wandschmuck. Aber natürlich wollen wir hören, was Sheryl uns kredenzt, wo sie doch vor nicht so langer Zeit verkündet hatte, keine Alben mehr veröffentlichen zu wollen. Aber manchmal findet die “Evolution“ schon innerhalb eines Menschenlebens statt. Oder innerhalb eines Schreibprozesses, denn, dem Vernehmen nach, hatte Sheryl zunächst, ohne große Hintergedanken (ja, ja,...) ein paar Songs an Mike Elizondo geschickt und der wieder zurück und dann wurden noch ein paar draus und... oh, wir haben ein Album!

 

Somit ist es einigermaßen verständlich, dass das kein echtes Bandprojekt – wie ich es bevorzuge – ist, sondern die Fäden (und Saiten, Tasten, Drumsticks, Knöpfe...) hat hauptsächlich Mike Elizondo in der Hand und wahrscheinlich hat er das meiste allein in seinem Studio zusammengebastelt. Das ist halt heutzutage so. Immerhin tauchen hier und da mal die langjährigen Crow-Begleiter Fred Eltringham und Jeff Trott auf und die Nummer, die Letzterer mitgeschrieben hat (You Can't Change The Weather) gehört zu meinen Favoriten auf diesem Album.

 

Grundsätzlich muss ich sagen, bin ich ein Fan dieser Frau. Von ihrer Musik, wie von ihrem Gesang, mit dem sie mich jederzeit bezirzen und in gute Laune versetzen kann. Indes, zu Jubelgesängen verleitet mich ihr neues Album nicht. Das ist natürlich alles gut gemacht und die Single Alarm Clock setzt sich auch beim dritten Durchlauf im Ohr fest. Drumcomputer hat sie auch früher ab und an eingesetzt, daran liegt es nicht und wie sie in der Bridge einen früheren Song kopiert, hat durchaus Charme, aber insgesamt fehlt mir hier das gewisse Etwas. In die aktuellen Musikcharts passt es aber sicher gut. Bei Do It Again klingt bei mir im Hintergrund Bob Marleys Is This Love irgendwie mit, aber sicher unbeabsichtigt. In dem Song spielen gleich fünf Gitarren mit (unter anderem Jeff Trott und John Shanks), aber so richtig setzt sich keine durch und das Aufregendste ist die Textzeile “Yeah, I'll probably fuck it up again“. Ist sogar in den Texten im LP-Klappcover so abgedruckt. Das kostet sie bestimmt ein paar scheinheilige, republikanische Konzertbesucher.

 

Love Life hat einen schönen, groovigen Beat und mit seinem “Na Na Na“-Refrain erinnert auch diese Nummer an den ein oder anderen altbekannten Song. Macht man nix kaputt damit. Der Titelsong leitet die zweite LP-Seite ein und wie dereinst Bruce Springsteen, gelingt auch Sheryl Crow ein guter Schachzug, indem sie Tom Morello hier als Gitarristen dazunimmt. Oder wessen Idee es auch immer war. Der hebt diese doch eher beliebige – wenn auch leicht hypnotische – Ballade mit einem seiner Trademark-Soli gleich mal zwei Stockwerke höher. Leider ist sein Beitrag viel zu kurz! Lang genug sind mir die beiden folgenden Balladen. Gerade bei Where wünsche ich mir dann doch eine Skip-Taste an meinem Schallplattenspieler. Sowas kommt eben von sowas, wenn jeder im stillen Kämmerchen vor sich hinwerkelt und gar nicht merkt, dass der an der anderen Ende der Leitung bereits eingeschlafen ist.

 

Broken Record bringt uns dann immerhin zurück in gewohntes und geliebtes Fahrwasser. Das hat den Flair der frühern Crow-Alben, rockt nicht übermäßig, aber lässt einen zu jeder Tageszeit die Sonne aufsaugen. Und mit Waiting In The Wings folgt ebenfalls ein Song, der auf den meisten Alben von Sheryl eine gute Figur gemacht hätte. Fred Eltringham sorgt für den typischen Groove und auch wenn Mike Elizono fast den ganzen Rest eingespielt hat, klingt das nach einer Band und der Songs braucht keine mehrfachen Durchläufe, bis man Freude an ihm empfindet. Die zwei Nummern hätte man vielleicht weiter vorne platzieren sollen, aber letztlich retten sie das Album auch nicht. Man kann sich das dennoch gut anhören und ein paar Glanzlichter sind auch dabei, aber dennoch wird man im Konzert keinen der Songs vermissen, wenn sie nicht gespielt werden. Für Deutschland stehen aber – leider – wohl eh keine Auftritte an.

 

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