Titel |
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01. Chunky |
02. Do The Do |
03. Rockin Daddy |
04. Going Down Slow |
05. Hidden Charms |
06. Fourty Four |
07. Tail Dragger |
08. Hubert Song |
09. Sitting On Top Of The World |
10. Howlin‘ For My Darling |
11. Louise |
Musiker | Instrument |
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Sean Chambers | Vocals, Guitars |
Todd Cook | Bass |
Andrei Koribanics | Drums |
Bruce Katz | Keyboards |
John Ginty | Keyboards |
Rick Curran | Organ |
Gute Blues-Musiker lernen voneinander – und haben keine Scheu, ihren jeweiligen Mentoren zu danken. Sie spielen die Songs ihrer „Ahnen“ und verbeugen sich Nacht für Nacht vor den Großen, die vor ihnen kamen. Sean Chambers hat sich in der Blues-Szene zwar längst selbst einen Ruf als exquisiter Gitarrist erarbeitet, aber er weiß genau, wer ihm den Weg (mit)geebnet hat.
Vier Jahre lang durfte er als „Sidekick“ von Hubert Sumlin auf Tour gehen, der sich wiederum seine Sporen in der Band von Howlin‘ Wolf verdient hatte. Und so dürfte es Chambers leicht gefallen sein, sein achtes Album ganz diesen Größen des Blues zu widmen. Nicht nur, dass er die meisten Songs auf „That’s What I’m Talkin‘ About“ mit Sumlin Nacht für Nacht in den Clubs und Bars zelebriert hat und der Albumtitel ein Lieblingsspruch des alten Südstaaten-Bluesers ist. Mit Hubert Song widmet er seinem Mentor – und nebenbei auch Howlin‘ Wolf und Muddy Waters - auch eine eigene Ode: „Thank you Hubert, for everything you done. You told me how to play the blues, and now we sure have fun.“
Spaß haben Chambers und seine Band auch hörbar beim Einspielen der 11 Stücke für dieses Album gehabt. Es ist keine ehrfürchtige Verbeugung, sondern ein Kraftpaket des Blues, was der aus Florida stammende Gitarrist und Sänger hier aufgenommen hat. Und deshalb weckt diese Platte auch weniger die Erinnerung an den stets im Anzug und mit Hut bekleideten, eher zurückhaltend spielenden Sumlin, sondern bereits mit dem ersten Ton an den schweißtreibenden Texas-Blues von Stevie Ray Vaugahn.
Chunky gleich zu Beginn basiert auf einem kräftigen Riff und einer Orgel am Anschlag, die von Reese Wynans stammen könnte. Sitting On Top Of The World ist jene Sorte Slow-Blues, bei der hinter den verschleppten Trucks der nächste „freight train“ lauert, um alles in Grund und Boden zu stampfen. Am deutlichsten wird Chambers Liebe zum Stratocaster-Spiel à la Vaughan aber auf Hidden Charms: Schon das Eröffnungsriff klingt nach Mary Had A Little Lamb – nur schneller gespielt. Überhaupt versteht es Chambers bestens, sowohl flüssige Riffs als auch aufwühlende Soli aus seiner Strat zu zaubern.
So mächtig und gelungen sich Sean Chambers allerdings in die Saiten legt, als Sänger ist er deutlich weniger überzeugend. Gerade weil er auch beim Singen nur eine Richtung kennt, fast wie ein Hard-Rock-Shouter. Vielleicht hängt es ja auch daran, dass seine Stimme auf fast allen Tracks hinter irgendwelchen Hall- und Verzerreffekten verwischt wird. So als wollte Produzent Ben Elliott seinem Schützling unbedingt noch einen eigenen „touch“ verpassen, damit es nicht zu sehr nach „tribute album“ klingt. Aber dem Blues und Sean Chambers hat er damit keinen Gefallen getan.