Scudiero

Walking Through Mirrors

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 1999

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Scudiero
Walking Through Mirrors, Z Records, 1999
H.B. Anderson Lead Vocals
Michael Dahlquist Drums, Vocals
Fredrik Folkare Guitars
Jori Helminen Bass, Vocals
Mikael Rosengren Keyboards, Vocals
Produziert von: Scudiero Länge: 54 Min 56 Sek Medium: CD
1. Y M I7. Some Things Never Change
2. Slave To Temptation8. Walking Through Mirrors
3. Dragon's Liar9. The Devil In Me
4. The Abyss10. Walls Of Constriction
5. Whispering Shadows11. Never Again
6. (The Sky Is Crying) Autumn Tears

Manchmal passiert ein kleines Wunder. Man legt eine CD ein, die man eher so aus Jux und Dollerei erstanden hat, ohne große Erwartungen und dann entpuppt sich das Teil als ein echtes Juwel.

Progressiver Heavy Rock ist immer so ein Fall für sich, denn all zu oft trifft man hier auf abgefahrene Egozentriker, denen es wichtiger ist, sich musikalisch zu selbstbeweihräuchern, anstatt auch für die breite Masse (sprich Nichtmusiker) nachvollziehbare Songstrukturen zu entwickeln.
Ich gebe zu, es ist ein schmaler Grat auf dem die Künstler da wandeln müssen, denn es soll ja bitteschön immer noch progressiv sein.

Ihr ahnt es sicher schon: SCUDIERO haben genau das geschafft. Walking through mirrors bietet einerseits eine ordendliche Dosis progressiver Elemente, andererseits durchweg eingängiges, hochklassiges Songmaterial, das vorwiegend im Midtempobereich angesiedelt ist.
H. B. Anderson ist ein guter, ausdrucksstarker, melodiöser Sänger, und Frederik Folkares Gitarrenpassagen lassen immer wieder aufhorchen, sei es in Form gefühlvoller Soli oder vertrackter Riffs, die für den progressiven Anstrich sorgen. Vor allem aber haben SCUDIERO ein Gespür für eingängige Hooklines. Die Songs gehen schon beim zweiten, dritten Hördurchgang ins Ohr, sind dabei aber trotzdem noch so komplex, dass man immer wieder neue Nuancen entdecken kann.

Ohne jetzt zu euphorisch klingen zu wollen, aber seit DREAM THEATERs Images and words habe ich auf so ein Album bislang vergeblich gewartet. Womit auch schon die erste Referenz genannt wäre. Auch QUEENSRYCHE zu Empire-Zeiten lassen grüßen, oder FATES WARNING, wenn ihr Paralells-Album etwas weniger Balladen- und mehr Midtempolastig ausgefallen wäre.
Eine weitere Band an die mich die Schweden erinnern - Achtung: Festhalten - sind ihre Landsleute EUROPE und ihr Wings of tomorrow-Album.
Alles in allem hochkarätige Einflüsse, die auf SCUDIERO eingewirkt haben. Das Schönste aber, SCUDIERO steht diesen Bands in Nichts nach. Wer sich also nur ansatzweise für progressiven Heavy Rock interessiert, sollte schnellstens die offensichtliche Lücke in seiner Sammlung schließen und wem dieser Stil bisher zu abgefahren war, der könnte sich mit SCUDIERO langsam an das Genre rantasten.

Leider existieren SCUDIERO mittlerweile nicht mehr. Sänger H. B. Anderson hat sich FATAL SMILE angeschlossen und seit Neustem haben Jori Helminen und Michael Dahlquist mit BONAIRE ein neues Projekt am Laufen, womit auch die Fortführung von SCUDIERO unter dem Namen MAGICA gestorben sein dürfte. Eigentlich sehr schade, denn diese Band hätte in ihrem Bereich richtig groß werden können.

Martin Schneider, (Artikelliste) 19.07.2001

 

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