Global Metal, Universal Pictures Germany, 2008 |
mit: | Lars Ulrich |
| Slayer |
| Iron Maiden |
| X-Japan |
| Marty Friedman |
| Orphaned Land |
| Tang Dynasty |
| Max Cavalera |
| Napalm Death |
| Angra |
| u.a. |
Produziert von: Sam Dunn, Scot McFadyen | Länge: 92 Min 00 Sek | Medium: DVD | |
 |  |
FSK: | Freigegeben ab 12 Jahren |
erscheint am: | 27.11.2008 |
Bildformat: | 16:9 Breitbild |
Ländercode | 2 |
Sprache: | Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1 |
Untertitel: | Deutsch, Englisch |
Extras: | Interaktive Menüs, Kapitelanwahl, Verpackung im Steelbook |
 |
Sam Dunn ist ein Reisender in Sachen Metal. Bereits 2006 stellte sich der ausgebildete Anthropologe mit seinem Partner Scot McFadyen die Frage, was das Besondere und die Faszination der Metal-Szene ausmache.
Man startete ein Projekt, interviewte allerhand Metal-Größen, besuchte u.a. das Wacken-Open Air-Festival und verarbeitete die Ergebnisse in dem Film "Metal - A Headbanger's Journey", der beim letztjährigen Hamburger Musikfilmfestival auch gleich den Publikumspreis einheimsen konnte.
Auch wenn der Film viel Licht ins Dunkel der Metal-Szene brachte, so blieb jedoch vor allen Dingen eine Frage unbeantwortet: Warum hat der Heavy Metal in allen Erdteilen - unabhängig von Religion und Ethik - einen so großen und zunehmenden Erfolg ? Warum sind im Gegensatz zu anderen Musikstilen Fans des Headbangings so gleichmäßig über alle Erdteile verteilt ?
Die Idee für einen Nachfolgefilm war geboren. Man beschloss, 7 Länder auf 3 Kontinenten zu bereisen: Brasilien (Rio de Janeiro, Sao Paulo), Japan (Tokyo), Indien (Mumbai, Bangalore), China (Peking), Indonesien (Jakarta), Israel (Jerusalem) und die Vereinigten Arabischen Emirate (Dubai).
Was man dabei herausbekam, ist zum Teil schon sehr beeindruckend und hat selbst mich trotz meines fast 30-jährigen Metalhead-Daseins in Erstaunen versetzt.
So lernen wir z.B. , dass die brasilianische Metal-Szene, die bis 1985 lediglich im Untergrund agieren konnte, mit dem Fall der Militärdiktatur einen explosionsartigen Ausbruch erfuhr, was auch an den Besucherzahlen der Metal-Konzerte bei "Rock in Rio" in den Achtziger Jahren ablesbar war.
In Japan wird u.a. die Frage gestellt, wie eine Gesellschaft, die wie keine andere vom gegenseitigen Respekt beherrscht wird, mit dem revolutionären und textlich manchmal auch "menschenverachtenden" Gedankengut des Schwermetalls zurande kommt.
Ich will hier nicht weiter den Inhalt verraten. Meine letzten Sätze zeigen jedoch, dass sich "Global Metal" inhaltlich sehr positiv von den zahlreichen Metal- Dokumentationen der letzten Jahre absetzen kann.
Man hat auch als langjähriger Kenner der Szene fast alle 5 Minuten ein neues Aha-Erlebnis. Das auch im Iran SLAYER-Schriftzüge an die Häuserwände gesprüht werden, war mir z.B. auch neu.
Kurzum: Dieser Film ist ein Pflichtkauf für jeden Metaller und gehört zu den interessantesten Musikfilmen, die mir in den letzten Jahren zu Augen und Ohren gekommen sind.
Gerade weil das Thema von einer Seite beleuchtet wird, an die man beim Metal erst einmal nicht denkt, bleiben die 92 Minuten zu jeder Sekunde spannend.
Sam Dunn und Scot McFadyen steigern sich cineatisch im Vergleich zu "Metal-A Headbanger's Journey" auch noch einmal um einige Prozentpunkte, so dass den beiden Kanadiern auch in diesem Jahr der Publikumspreis des Hamburger Musikfilmfestivals zu wünschen gewesen wäre. Diesmal reichte es aber nur für Platz 2.
Wie ihr dem unteren Foto entnehmen könnt, waren Sam und Scot trotzdem guter Dinge und erfreuten sich am 2007er-Publikumspreis des Musikfilmfestivals : einer "Unerhört"-Gitarre.
Kay Markschies, 23.11.2008