Rolling Stones

Live At The Wiltern

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 30.03.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock
Spiellänge: 106:00
Produzent: The Rolling Stones

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Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
Side A:.
01. Jumpin' Jack Flash
02. Live With Me
03. Neighbours
04. Hand Of Fate
Side B:
01. No Expectations
02. Beast Of Burdon
03. Stray Cat Blues
Side C:
01. Dance, Part 1
02. Everybody Needs Somebody To Love
03. That's How Strong My Love Is
04. Going To A Go-Go
 
Side D:
01. Thru And Thru
02. You Don't Have To Mean It
03. Can't You Hear Me Knocking?
Side E:
01. Rock Me Baby
02. Bitch
03. Honky Tonk Women
04. Start Me Up
Side F:
01. Brown Sugar
02. Tumbling Dice
Musiker Instrument
Mick Jagger Vocals, Guitar, Harmonica, Percussion
Keith Richards Guitar, Vocals
Charlie Watts Drums
Ronnie Wood Guitar, Keyboards
Darryl Jones Bass
Chuck Leavell Keyboards
Bobby Keys Saxophone
Bernard Fowler Backing Vocals, Percussion
Lisa Fischer Backing Vocals
Blondie Chaplin Backing Vocals, Percussion
Tim Ries Saxophone, Keyboards
Kent Smith Trumpet
Michael Davis Trombone
Jim Keltner Percussion
Solomon Burke Special Guest on 'Everybody Needs Somebody To Love'

ROLLING STONES Live-Album Nr. ??? Zählt man die ganzen Bootlegs hinzu, sind die Studioalben wahrscheinlich längst überholt. Wer kann heute noch überblicken, wo die beste Live-Version eines bestimmten Titels zu finden ist? Das ist ohnehin die, bei der man selbst vor Ort war. Also was bringt so eine Veröffentlichung, außer Geld auf die ohnehin schon übervollen Konten der Stammgruppierung? Nun, man muss es den STONES zugestehen, dass sie immer wieder interessante Aktionen starten und daraus etwas tolles herausholen.

 

So überraschten sie uns vor fast drei Jahrzehnten mit den Club-Konzerten in Paris, Amsterdam und er Londoner Brixton Academy, die zum Live-Album “Stripped“ führten, auf dem die Band einige unerwartete Songs präsentierte. Für ihre “Licks“-Tour, die 2002/2003 stattfand, wählten die STONES erneut den Ansatz, nicht nur Stadien, sondern auch Clubs und Theater zu bespielen, was am 4. November 2002 zum Auftritt im “The Wiltern“ in Los Angeles führte. In weiser Voraussicht hatte man ein riesiges Repertoire geprobt. Laut Ronnie Wood unter anderem das komplette “Exile On Main St“-Album sowie nahezu alles von “Black & Blue“ und “Some Girls“. Der Bühnenprofi Mick Jagger wusste ganz genau, welche Songs in den Arenen am besten kommen, und was man eher “im kleinen Kreis“ offerieren kann.

 

So also dieses Album, welches mir in hervorragend klingendem Tripple-Vinyl vorliert und welches ich empfehle, sich unter Kopfhörern zu geben. Natürlich sind auch die CD-Versionen mit DVD oder Blu-ray interessant, aber man kann sich ohne das visuelle Beiwerk auch besser auf die Musik konzentrieren. Und das macht ordentlich Spaß, zumal die Gitarren in den Kanälen gut getrennt sind. Jumpin' Jack Flash bewährt sich nicht zum ersten Mal als Einpeitscher und dann kommt das Spezialitäten-Karussell schon in Schwung. Geiler Bass von Darryll Jones, der Live With Me einleitet und was Bobby Keys am Sax da reinschmettert, nötigt jeden Respekt ab! Ähnliches gilt für das wahrlich schon lange nicht mehr live gehörte Neighbours, dem zwar ein paar der Feinheiten von “Tattoo You“ abgehen, aber das immer noch cool rockt.

 

Von “Black & Blue“ folgt das oft sträflich unbeachtete Hand Of Fate und kommt zu verdienten Ehren. Die B-Seite startet mit No Expectations, eine noch größere Rarität, bei der Ronnie Wood seine Slide-Künste aufblitzen lässt, die nur einmal an ihrer Grenzen zu geraten scheinen. Auch der Schluss wird von Jagger etwas hingeschummelt, aber das ist eben alles STONES-like. Ebenso die Akkorde, die das “Human Riff“ in den Stray Cat Blues einbringt. Ob das alles immer so gemeint war? Im Zweifelsfall für den Angeklagten. Nahezu spektakulär, das Bass-Solo, dass Darryll Jones einflechtet und gegen Ende ist es wieder Mal Chuck Leavell, der den Weg in den Hafen weißt.

 

Spektakulär ist im Grunde auch Dance, Part 1, welches des erste Song überhaupt war, bei dem Ronnie ein paar Songwriting-Credits abbekam. Auch hier gibt’s ein paar eigenwillige Licks von Keith. Dafür beeindruckt der brasilianische Dschungel—Samba, in den man am Ende steuert. Wenn Mick Jagger ankündigt, dass das Publikum Solomon Burke vorher am Abend gesehen hat, rührt das davon, dass dieser das knapp einstündige Vorprogramm betritten hat. Für sein Everbody Needs Somebody To Love ist er erneut auf der Bühne und bringt nicht nur gesanglich ganz schön Power rein. Für die schiefen Licks ist dieses Mal Ronnie zuständig.

 

Die vierte (LP-) Seite bringt uns Keith in seinen Parade-Disziplinen Soul-Crooner und Reggae-Spezialist. Vor allem bei You Don't Have To Mean It laufen er und die Background-Gesangsmannschaft zu großer Form auf. Wenn da nicht ein bisschen Ganja im Spiel war. Danach folgt Can't You Hear Me Knocking zwar nicht so filigran, wie zu Mick Taylors Zeiten, aber dennoch mit toller Power und mit Mick Jagger gegen Ende an der Blues-Harp. Kommt richtig gut! Bei der dritten Scheibe liefert man dann die üblichen Verdächtigen, mit Ausnahme vom Blues-Klassiker Rock Me, bei dem sich Keith als der fundiertere Blues-Gitarrero ausweist.

 

Man die drei Scheiben drehen und wenden, wie man will (und entsprechend abspielen), man wird mit diesem Live-Album sicherlich reichlich Spaß haben. Wie immer bei Konzertmitschnitten, sollte man eine gewisse Grundlautstärke einhalten. Dass der ein oder andere “nicht so 100%ige“ Ton beibehalten wurde, trägt dazu bei, dass hier ein weiterer STONES Live-Klassiker entstanden ist.

 

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