Rocky Votolato Hospital Handshakes, Glitterhouse Records, 2015 |
Rocky Votolato | Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica | |||
Cody Votolato | Electric Guitar, Bass | |||
Chris Walla | Piano, Moog, Mellotron, Soundscapes | |||
Eric Corson | Bass | |||
Andy Lum | Drums | |||
Alexandra Niedzialkowski | Backup Vocals | |||
Casey Foubert | Tamborines, Kick Drum, Electric Guitar | |||
| ||||
01. Boxcutter | 07. A New Son | |||
02. The Hereafter | 08. Sawdust & Shavings | |||
03. Hospital Handshakes | 09. So Unexpected | |||
04. Royal | 10. This Is My Work | |||
05. White-Knuckles | 11. The Finish Line | |||
06. Rumi | ||||
Von seiner schönsten Seite zeigt sich Rocky Votolato, wenn er alles ablegt. Wenn nur noch seine Stimme übrig bleibt, die akustische Gitarre und nicht viel mehr. Sawdust & Shavings heißt das Stück Nummer acht auf seinem achten Album. Und auch beim letzten Stück bleibt nicht viel mehr, eine Mundharmonika noch und eine so sanfte Melodie, dass es scheint, als schwebe man auf einer kleinen Wolke. Je leiser Votolato ist, desto weiter dringt seine Musik bis zum Herzen vor, berührend.
Der Mann aus Seattle veröffentlicht "Hospital Handshakes" europaweit bei Glitterhouse Records. Produziert hat wie bereits zuvor Chris Walla (ehemals DEATH CAB FOR CUTIE), der auch als Musiker mitwirkte. Neben Rockys Bruder Cody Votolato (THE BLOOD BROTHERS) und anderen nicht ganz unbekannten Größen der Seattler Musikszene.
Dass eine Schaffenskrise der Arbeit am Album vorausging, aus welcher Votolato letztlich gestärkt zurückkehrte, klingt angesichts der Musik fast unglaublich. Doch genau diese Phase verarbeitet er in den neuen Stücken. Mit dem treibenden, musikalisch fast schon punkig angehauchten The Hereafter, zieht Votolato einen Strich unter diese Zeit: "No one wants to watch a suicide I decided to keep digging up more bones". Und auch beim zackigen White-Knuckles rechnet er mit seinen Dämonen ab, indem er mit ihnen Frieden schließt.
"Hospital Handshakes" hat daraus eine ungewöhnliche innere Kraft gezogen, doch Rocky Votolato bleibt sich treu, bleibt nachdenklich, kritisch, ernsthaft, dunkel. Aber er hat auch Licht entdeckt auf seinem Weg und hat es in seine Songs gelassen. Vorsichtig und unauffällig, so sanft wie seine Stimme in ruhigen Momenten.