Rolling Stones

Rockbuch Verlag

Rip This Joint

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 22.08.2004
Jahr: 2002
Verlag: Rockbuch Verlag

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Rockbuch Verlag
The Rolling Stones - Rip This Joint - Die Story zu jedem Song, Rockbuch Verlag, 2002
Verfasser: Steve Appleford
ISBN: 3-927638-11-0
Umfang: 274 Seiten
Preis: 19,80 Euro

Nachdem ich mich unlängst mit einem ursprünglich auf Deutsch verfassten Buch in der englischen Ausgabe befasste, gehe ich nun den umgekehrten Weg.

Eingeschworene STONES-Fans (somit auch ich) besitzen natürlich bereits seit 1997 die Originalausgabe, damals unter "The Rolling Stones - It's Only Rock'n'Roll", mit dem Untertitel "The Stories Behind Every Song", bei Edition Olms erschienen.
Diese deutsche Ausgabe macht aber durchaus Sinn, denn erstens können sich nun auch die Fans, die bisher vor der englischen Sprache zurückschreckten an diesem Werk erfreuen und zum anderen hat man es nicht versäumt, die Ausgabe zu aktualisieren. Will sagen: Endete die Erstausgabe naturgemäß beim Album "Voodoo Lounge", enthält "Rip This Joint" auch die Geschichten zu "Bridges To Babylon".

Die Anzahl der Bücher über die "Greatest Rock'n'Roll Band In The World" ist ja schon längst nicht mehr überschaubar, aber die wirklich guten und wichtigen halten sich doch in Grenzen. Nimmt man mal die opulenten Schinken, wie "Bill Wyman's Rolling Stones Story", "A Life On The Road" (Schirmer/Mosel), den prachtvollen Bildband "The Rolling Stones" aus dem Scherz Verlag (laut Bill Wyman "Der schönste Bildband der je über uns gemacht wurde"), sowie das von den vier verbliebenen Stones verfasste "According To The Rolling Stones" (Ullstein) weg, bleibt noch die Keith Richards Biografie von Victor Bockris und Bill Wymans Autobiografie "Stone Alone". Es gibt, zugegeben, noch eine Handvoll interessante Bücher, aber oftmals werden halt doch nur die immer gleichen Geschichten aufgewärmt.
Deswegen kommt man an diesem Buch hier eigentlich nicht vorbei.

Viel hat man gelesen über diese Band und trotzdem findet man hier massig Informationen, die sonst noch nirgends zu finden waren. Ganz einfach deswegen, weil es hier um nicht um Klischees oder Mythen oder sonstiges Drumherum geht, sondern um das wichtigste: Die Musik!
Mal sind die zugehörigen "Stories" kürzer mal länger, aber nahezu immer bringen sie wenig bis nicht gekannte Teilchen in dieses Mosaik namens Rolling Stones ein.
Da kann man auch mal ein bisschen Häme nicht vermeiden, wenn z.B. der ehemalige GUNS 'N ROSES-Gitarrist Slash bei den Aufnahmen zu Thru And Thru ("Voodo Lounge") im Studio anwesend ist und liebend gern dazu in die Saiten greifen möchte. Die Abfuhr die er von Keith Richards erhält, macht selbst im deutschen Wortlaut Spaß (im Original "You're not coming anywhere near my fuckin' track").
Erfreulich ist auch, dass hier nicht kritiklos lobgehudelt wird, sondern durchaus heftige Sätze vorkommen wie: "... schrammen auf ihren Gitarren herum auf der Suche nach einem einprägsamen Riff, bringen jedoch kaum eine auch nur mittelmäßige Melodie zusammen" (If You Can't Rock Me) oder "Die Musik beginnt vielversprechend mit flottem Funk, im mittleren Tempo, bricht jedoch nie voll durch..." (100 Years Ago).
Außerdem wird auch, etwas deutlicher als sonst gewohnt, die Mitarbeit von Gastmusikern erwähnt. Wo hat man sonst gelesen, dass Jim Barber des öfteren Gitarre auf dem Album "Undercover" spielte (bzw. Bass, wenn man das Bild betrachtet), oder dass die "weiche Funk-Gitarre" in Worried About You von Wayne Perkins bereits zu den Sessions für "Black And Blue" aufgenommen wurde?
Außer denen, und David Sanborn und Jimmy Page, gab es noch eine ganze Reihe von Musikern die den Stones durch deren ganze Karriere hindurch unter die Arme griffen und so lüftet sich hier mancher Schleier.

"Rip This Joint" ist eine wahre Fundgrube an Informationen und am besten platziert man dieses Buch gleich beim Platten- bzw. CD-Regal, neben den Stones-Scheiben, denn da wird man beim Hören jedes Albums mal reinschauen wollen.
Wer sich, wie ich, mal in Süditalien (bei Neapel) aufhielt und plötzlich liest, dass Midnight Rambler im nur wenige Kilometer entfernten Positano geschrieben wurde, wird ewig dankbar für dieses Buch sein!

Epi Schmidt, 22.08.2004

 

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