Risin' Circle Nothing Left To Lose, Keiler Records, 2016 |
Thommy Eickhoff | Gesang | |||
Olli Elf | Gitarre | |||
Hansi Kecker | Hammond & Keyboards | |||
Klaus Wiegandt | Bass | |||
Claus Walther | Schlagzeug | |||
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01. Nothing Left To Lose | 07. The Evil Smiles | |||
02. Power And Glory | 08. Streets Of Eternity | |||
03. The Legacy Of The Paraoh | 09. Child Of Tomorrow | |||
04. Into Darkness | 10. Rainbow Dancer | |||
05. Rules No More | 11. African Dance | |||
06. Widowmaker | 12. Fightin' Man | |||
Aus Nord-Deutschland stammt das Quintett RISIN‘ CIRCLE. Die fünf gestandenen Musiker haben es sich zum Ziel gesetzt, die Rock-Musik mit der sie groß geworden sind – nämlich dem klassischen Hard Rock der 1970er Jahre – zu spielen. Und wenn man ein Bild der Herren sieht, dann weiß man, hier sind gestandene Musiker am Werk, die wissen, was sie tun und wo sie klanglich hinwollen. Und das sind vernehmlich die großen Helden ihrer Jugend, sprich DEEP PURPLE, frühe RAINBOW und URIAH HEEP.
Und wenn man jetzt mal die Stimme von Thommy Eickhoff für einen Moment ausblendet, dann sind RISIN‘ CIRCLE soundtechnisch auch ganz nah dran. Der Titelsong hätte locker so auch auf dem letzten PURPLE-Album der BLACKMORE-Ägide, “The Battle Rages On“, stehen können. Gitarrist Olli Elf und Hansi Kecker an der Hammond spielen sich die Bälle zu wie weiland Blackmore und der selige Jon Lord. Später klingen sie dann mal tendenziell eher wie Mick Box und Ken Hensley, die das ja bei URIAH HEEP musikalisch durchaus ähnlich umsetzten.
Aber bei der Umsetzung zeigt sich denn auch hier die Schwäche. Denn die Kompositionen von RISIN‘ CIRCLE kommen nicht aus dem übergroßen Schatten der Vorbilder heraus. Die Musiker verstehen sich auf das reproduzieren eines großen Sounds aber sie haben nicht das Händchen für eigene große Momente und Melodien. Das Werk klingt toll und ist toll gespielt, aber es fehlen einfach die „Wow“-Momente, die Überraschungen und ein Stück weit auch das Eigenständige.
RISIN‘ CIRCLE sind eine Band, die live auf der Bühne sicherlich viel Spaß macht und die auch im Studio nicht enttäuscht. Leider gelingt es ihr aber auf dem Debüt-Album auch nicht, so richtig zu überzeugen. Zudem ist Eickhoff ein nur durchschnittlich beeindruckender Sänger. Sicher im ersten Song haut er mal ein paar Ian Gillan-Gedächtnisschreie raus. Aber eine Melodie oder ein Moment, der sich in den Gehörgang brennt, der ist leider nicht dabei. Es gibt also bei RISIN‘ CIRCLE noch „Luft nach oben“, damit die Band auch das Maximum aus ihren spieltechnischen Möglichkeiten herausholt.