Rick Springfield

Shock/Denial/Anger/Acceptance

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.03.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Shock/Denial/Anger/Acceptance, Gomer Records, 2004
Rick Springfield Guitars, Vocals, Keyboards, Backing Vocals, Drum Loops
Matt Bissonette Bass, Backing Vocals
Rodger Carter Drums, Acoustic Drum Loops
Derek Hilland Keyboards, Backing Vocals
Dave Whiston Spanish Guitar (Psychopathic Mother)
Produziert von: Rock Springfield Länge: 48 Min 34 Sek Medium: CD
1. Perfect10. Alien Virus
2. I'll Make You Happy11. Angels Of The Disappeared
3. Will I?12. Eden
4. God Gave You To Everyone13. The Invisible Girl
5. I Don't Want Anything From You14. My Depression
6. Jesus Saves15. Your Psychopathic Mother
7. Beautiful You16. Every Night I Wake Up Screaming
8. Wasted17. Open My Eyes
9. Shoot Your Guru

Wer erinnert sich nicht an seine Mega-Hits aus den 80er, wie etwa Jessie's Girl oder Love Somebody? Durchwegs gute Alben wurden von dem Australier abgeliefert, unterstützt von Star-Produzent Keith Olson und dem Studio-Gitarren-As Tim Pierce (ja, das erwähne ich noch mal, dass jener der Gitarrist war, der BON JOVIs Runaway eingespielt hat!).
Der Teilzeit-Schauspieler Rick Springfield hat mit Alben wie "Working Class Dog", "Success Hasn't Spoiled Me Yet" (u.a. mit dem Hit Don't Talk To Strangers) und dem härteren, selbst produzierten "Living In Oz" schon damals bewiesen, dass er sowohl ein hervorragender Sänger als auch ein ausgezeichneter Gitarrist ist. Leider wurde er halt als Teenie-Star abgestempelt (und vermarktet), woran sein Kinofilm "Hard To Hold" (mit der späteren Keith Richards Gattin Patti Hansen) nicht ganz unschuldig waren.
Ausbrüche aus diesem Image, mit der LP "Tao" (immerhin noch mit dem Hit Celebrate Youth) und, konsequenter, mit "Rock Of Life" - 1988, enthält den rockenden Steve Marriott/Ronnie Lane Song (If You Think You're) Groovy - wurden ihm nicht gedankt und so wurde es mit den Jahren stiller um Rick. Es gab noch eine Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Tim Pierce und erst 1998 erschien mit "Karma" wieder ein durchaus sehr gutes Album, das die Brücke zwischen Vergangenheit und neuen (auch östlichen) Einflüssen schlug.
2001 zeigte dann "The Greatest Hits... Alive" an, dass noch reichlich Feuer in dem mittlerweile 52jährigen vorhanden ist. Mit ordentlicher Power gibt's einen Parforceritt durch seine ganze Karriere, sowie eine hard-rockende Version von Gloria.
Dann die Ankündigung eines neuen Albums und jetzt ist es tatsächlich da: "Shock/Denial/Anger/Acceptance".

Album- wie Songtitel (und Texte) verweisen auf die persönliche Krise die Mr. Springfield durchlaufen hat und das schlägt sich auch im Sound deutlich nieder.
Ungekannt heftig wird bei Perfect in die Saiten gedroschen, erinnert mich teilweise an D-A-D und geht richtig gut ab. Der erste Song seit "Working Class Dog" (1980) ohne Keyboards, wie Rick erzählt, geht immer mal kurz in ruhigere Passagen um dann um so gnadenloser zu Sache zu gehen. Und nicht weniger knallig geht's direkt in das EASYBEATS-Cover I'll Make You Happy, bei dem lediglich der Mittelteil noch leichte 60's Klänge suggeriert. Der Rest ist richtig druckvoller Rock des 21. Jahrhunderts!
Stimmlich ist Rick Springfield noch absolut auf der Höhe, lediglich eine gewisse "Angerautheit", die ihm sehr gut steht, ist zu entdecken. "The songs on the album were written to clear the demons in my head" erzählt er und so erklären sich wohl die aggressiven Texte und Töne. Obschon bei Will I? altvertraute Harmonien und Schemen zu entdecken sind, ist auch hier Sound eine ganze Ecke härter.
Fast schon Rap-artig startet God Gave You To Everyone, um dann mit die brutalsten Gitarren zu offerieren, die man beim Interpreten je gehört hat.
I Don't Want Anything From You ist "very much a 'fuck you' song" und drückt das mit seinen aggressiven Vocals auch überdeutlich aus. Da können die zwischenzeitlichen Keyboard-Streicher nix dran ändern. Der Song live und die Halle wird kochen!

Wenn man aus Australien kommt ist man ja von Asien nicht weit weg und so kamen immer mal östliche Melodien in Ricks Liedern vor. So auch bei Jesus Saves, welches in einem schleppenden Tempo gespielt trotzdem reichlich "Härte" zu bieten hat.
Beautiful You ist dann mal wieder mehr "Old-Style", trotz der Heavy-Gitarren Einwürfe könnte man den Song auch auf seinen Alben aus den 80ern unterbringen. Irgendwo zwischen State Of The Heart und It's Always Something.
Eine Sitar erklingt in dem akustischen Instrumental Shoot Your Gun, welches sich auf eine knappe Minute beschränkt und anscheinend so eine Art Überleitung darstellt. Danach wird's zunächst auch etwas verhaltener, mit leicht jazzigem Feeling. Es handelt sich eigentlich um das Demo für diesen Song und somit spielt Rick auch alle Instrumente. Das Resultat war so gut, dass man von einer Neuaufnahme absah.
Angels Of The Disappeared ist die erste richtige Ballade und vielleicht seine beste seit dem beeindruckenden My Father's Chair (von "Tao"). Zunächst nur mit akustischer Gitarre vorgetragen, schleichen sich dann noch ein Piano sowie sein alter Weggefährte Tim Pierce an der E-Gitarre ein.
Mit reichlich Keyboard-Streichern und Drum Loops etwas bombastisch ist dann Eden, aber die funky Rhythmus-Gitarre ist absolut typisch.
Leicht südamerikanisch startet The Invisible Girl, das auch wieder deutliche Reminiszenzen an die frühen Songs wie The American Girl oder auch, und das mit dem eingeflochtenen Gitarren-Riff sehr deutlich, an Jessie's Girl enthält, während bei My Depression der Rhythmus an Alyson erinnert. Da könnte sich übrigens manch andere Band der 80er mal abschauen, wie man "It's My Life" interessanter präsentieren kann!
Your Psychopathic Mother pendelt dann wieder zwischen deftigem Rock, spanischer Gitarre mit leichten Reggae-Einflüssen und präsentiert sich im Chorus in bestem "Living In Oz"-Feeling.
Würden die Drum Loops nicht so bald einsetzen, könnte man beim Anfang von Every Night I Wake Up Screaming auf THE POLICE tippen. Jedoch schnell schrubbt ein Heavy-Riff dazwischen und ein weiterer prima Rocker ist geschaffen. Nachdem es hier "Everything looks better with my eyes closed" hieß, beschließt folgerichtig Open My Eyes nur mit akustischer Gitarre und Gesang dieses Werk.

Für mich ein absolut überzeugendes und beeindruckendes Album von Mr. Rick Springfield, welches ihm hoffentlich den verdienten Erfolg beschert und ihn noch mal für ein paar Konzerte nach Europa bringt.

Epi Schmidt, 11.03.2004

 

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