Poison The Well Tropic Rot, Ferret Music/Hellfest Records, 2009 |
Jeffrey Moreira | Vocals | |||
Ryan Primack | Guitar | |||
Chris A. Hornbrook | Drums | |||
Bradley Grace | Bass | |||
Bradley Clifford | Guitar | |||
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01. Exist Underground | 07. When You Lose I Love as Well | |||
02. Sparks It Will Rain | 08. Celebrate the Pyre | |||
03. Cinema | 09. Are You Anywhere | |||
04. Pamplemoosse | 10. Makeshift Clay You | |||
05. Who Doesn't Love a Good Dismemberment | 11. Without You and on Other I Am Nothing | |||
06. Antartica Inside Me | ||||
Jetzt sind noch nicht einmal zwei Wochen vergangen und das nächste Metalcore-Schwergewicht veröffentlicht seinen neues Album.
KILLSWITCH ENGAGE, die ihr Neugeborenes bereits im Juni zur Welt brachten, gelten ja schlechthin als die Väter dieses Musikgenres.
Wenn es danach ginge, dann müssten POISON THE WELL als Großväter des Metalcores gelten, denn die Jungs aus Florida blicken auf eine noch längere Bandhistorie zurück und haben bereits seit dem Jahre 1997 das damals noch dürre Metalcore-Pflänzchen genährt.
Dass beide Bands dennoch teilweise Welten trennen, ist schlichtweg der Tatsache geschuldet, dass POISON THE WELL viel stärker die Einflüsse der Hardcore-Band der 80er- und frühen 90er-Jahre in ihrem Sound verarbeiten. So hört man auf "Tropic Rot" gerne auch mal Sounds, die früher auch schon die SUICIDAL TENDENCIES oder SICK OF IT ALL benutzt haben. Cinema, Antartica Inside Me und Makeshift Clay You sind zum Beispiel solche Songs, die Erinnerungen an die gute alte Hardcore-Zeit wachrütteln. Neben den Metalcore-typischen melodischen Gesangslinien bietet Shouter Jeffrey Moreira ansonsten alles auf, was seine Stimme hergibt und klingt dabei ein wenig wie eine Mischung aus Lemmy Kilmister und OBITUARYS John Tardy.
Ein dickes weiteres Plus erhält "Tropic Rot" von mir für seine Vielfältigkeit. Neben den typischen Metal- und Hardcore-Arrangements gibt es auch mal langanhaltende ruhige Abschnitte von Moreira & Co zu hören oder die Strophen werden auch mal nur durch minimalistische Tom Tom-Beats untermalt.
Außerdem sind alle 11 Songs auf der CD mehr als hörbar, Ausfälle sucht man vergebens. Die Platte lädt nicht nur zum mehrfachen Hören ein, sie macht, sofern man Core-Fan ist, faktisch süchtig.
Wer sich die neue KILLSWITCH ENGAGE gekauft hat und im Herbst mit dem neuen CALIBAN-Output liebäugelt, der wird auch ab dem 10.07. in den Plattenladen laufen müssen und sich "Tropic Rot" kaufen müssen.
An alle Enddreißiger und Mitvierziger ergeht dieselbe Aufforderung mit dem Tipp, auch gleich die angestaubten Skateboards aus der Doppelgarage wieder herauszuholen.