Pieta Brown

Mercury

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.12.2011
Jahr: 2011
Stil: Folk Rock

Links:

Pieta Brown Homepage



Redakteur(e):

Michael Stepien


Pieta Brown
Mercury, Red House, 2011
Pieta BrownAcoustic guitar, vocals
Bo RamseyElectric guitar, electric 12 string, harmony vocals
Richard BennettElectric guitar, national resonator, lap steel, bouzouki
Glenn WorfElectric and acoustic bass
Chad CromwellDrums, percussion
David MansfieldStrings
Mark KnopflerElectric guitar (track 12)
Produziert von: Pieta Brown & Bo Ramsey Länge: 43 Min 50 Sek Medium: CD
01. Be With You08. Night All Day
02. Butterfly Blues09. Closing Time
03. Mercury10. I Don't Mind
04. How Much Of My Love11. Glory To Glory
05. I'm Gone12. So Many Miles
06. I Want It Back13. No Words Now
07. Blue Rider

Den Status, vor allem Tochter des großartigen Singer/Songwriters Greg Brown zu sein, hat Pieta Brown längst abgelegt. Begeisterte Reviews ihrer Alben und ihrer Konzerte machen deutlich, dass sie ihre ganz eigene Songwriterkunst entwickelt hat. Eine wichtige Rolle hat in diesem Prozeß sicher ihr langjähriger musikalischer Begleiter Bo Ramsey gespielt. Auch Pieta Browns fünfter Longplayer wurde wie einige Vorgänger von Iowa-Gitarrenlegende Bo Ramsey produziert. An diesem Punkt fällt der Apfel aber nicht weit vom Stamm: Mit Vater Greg arbeitet Bo Ramsey seit Ende der 80ziger zusammen, spielte auf vielen Alben von Greg und war auch immer wieder mit ihm auf Tour. In den Neunzigern wuchs Ramseys Bekanntheitgrad durch seine Zusammenarbeit mit alt.country Ikone Lucinda Williams. Auch die anderen an der CD beteiligten Musiker sind absolute Hochkaräter: Die Discography des Supergitarristen Richard Bennet liest sich wie ein Who is who? der anspruchsvollen Countrymusik: Emmylou Harris, Steve Earle, Mary Chapin Carpenter, Rodney Crowell, Vince Gill, Waylon Jennings und viele andere. Übrigens war er auch an Greg Browns aktueller Studio CD "Freak Flag" beteiligt. Die Liste der Künstler, mit denen Basist Glenn Worf zusammen gearbeit hat, ist sicher nicht kürzer. Glenn ist Top Session-Musiker in Nashville und zur Zeit mit Mark Knopfler unterwegs. Last not least ist Drummer Chad Cromwell ebenfalls ein vielbeschäftigtes Session-Ass aus Nashville.

In ihrer Jugend mußte Pieta mit ihrer Mutter ziemlich oft den Wohnsitz wechseln. Unter anderem lebte sie eine Zeit lang in Alabama. Auf ihrer Homepage erklärt sie zur Produktion von "Mercury": "Not long before I made this recording I had a dream about going back south...visions of my Alabama childhood..." Die Aufnahmen zur CD wurde in einem kleinen Studio in Tennessee ("somewhere between Nashville and Memphis") in drei Tagen quasi live eingespielt. Später steuerte Mark Knofler, bei dessen letztjähriger Tour Pieta Support Act war, noch das Gitarrensolo zu "So Many Miles" bei.

Tennessee war nicht nur der Aufnahmeort von "Mercury". Die 13 Songs der CD stehen auch deutlich in tiefer Tradition der Musik des US-Amerikanischen Südens. Das hört man schon im Intro zu ersten Track "Be With You": Eine Resonatorgitarre eröffnet den Song in klassischer Blues-Manier unterstützt von einem einfachen Schlagzeugbeat. Dann setzt eine cleane E-Gitarre ein, die mit Tremoloeffekt gespielt ebenfalls das Blueselement des Songs hervorhebt. Dieses Bluesfeeling bestimmt auch den "Butterflies Blues". Das Solo von Bo Ramsey finde ich ganz große Kunst. Jenseits von allen Hochgeschwindigkeitsgitarreros erzeugt Bo mit wenigen intensiven Tönen eine großartige Atmosphäre. Der folgende Titelsong plätschert ein wnig beliebig daher. Allerdings ist der Refrain mit seiner feinen Melodie sehr eingängig. Der versöhnt mich etwas mit dem Song. Bei dem sehr ruhigen "How Much Of My Love" wird deutlich, wie stark sich die Nashville-Cracks zurüch- nehmen. Die müssen niemanden mehr beweisen, was sie drauf haben und ordnen sich den musikalischen Not- wendigkeiten der einzelnen Songs unter. "I'm Gone" hat wieder ein Bluesfeeling. Sehr schön das Zusammenspiel der beiden Gitarren. "I Want It Back" ist mein Lieblingssong von "Mercury". Die wunderschöne Melodie des Songs wird zusätzlich noch von Streichern (David Mansfield) verstärkt. Dazu passt der sehr poetische Text: "want it back / I want to give / It all back too / I want it back / & I’m laying all my love / Down for you". Wunderbar ist auch der Drum-Beat bei "Blue Rider" und das Zusammenspiel der Gitarren mit der Stimme von Pieta. Die ist schon sehr besonders. Fällt mir schwer, das in Worte zu fassen: Obwohl Pieta ja mittlerweile auch schon Ende 30 ist, hat ihre Stimme etwas sehr Jugendliches. "Night All Day" und "Closing Time" sind wieder in Bluestradition. "I Don't Mind" ist vor allem Pietas Stimme und eine Akustikgitarre. "Glory To Glory" erinnert mich sehr an Songs von Pietas Vater Greg Brown. Sehr stark ist die Lapsteel bei diesem Songs. Bei "So Many Miles" stößt Mark Knopfler zum Gitarrenduo Ramsey/Bennet und spielt ein klasse Solo. Mark bleibt der Stimmung der CD treu und schafft mit wenigen intensiven Tönen eine bluesige Stimmung. Song Nummer 13 "No Words Now" beschließt eine sehr gute CD. Der Refrai gefällt mir ausgesprochen gut: "No words / No words now / There’s not much use / In wondering how / Oh you... / You serenaded my mind / & I never was the easy kind / Oh you… / You serenaded my mind / & I never was the easy kind".

Wer sich "Mercury" von Pieta Brown intensiv anhört, endeckt eine Künstlerin, die eine sehr eigene Art des Songwriting hat, ihren Songs durch ihre sehr eigene Stimme auch Individualität gibt und sich dadurch von vielen Kolleginnen ihrer Zunft absetzt. Klasse CD!

Michael Stepien, 14.12.2011

 

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