Peter Green

The Peter Green Collection

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.11.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Peter Green
In The Skies, PVK, Sanctuary Records, 2005 (1979)
Peter Green Vocals, Guitar
Snowy White Guitar
Lennox Langton Conga Drums and Percussion, Bongos
Kuma Harada Bass Guitar
Peter Bardens Hammond Organ, Electric Piano
Reg Isidore Drums
Godfrey Maclean Drums (Proud Pinto)
Produziert von: Peter Vernon-Kell Länge: 40 Min 23 Sek Medium: CD
1. In The Skies6. Funky Chunk
2. Slabo Day7. Just For You
3. A Fool No More8. Proud Pinto
4. Tribal Dance9. Apostle
5. Seven Stars
Little Dreamer, PVK, Sanctuary Records, 2005 (1980)
Peter Green Vocals, Guitar
Ronnie Johnson Rhythm Guitar
Dave Mattacks Drums
Morris Pert Percussion
Paul Westwood Bass
Roy Shipston Keyboards
Peter Vernon-Kell Piano
Dave Wilkey Piano
Carol Ingram Background Vocals
Pam Douglas Background Vocals
Kuma Harada Bass (One Woman Love)
John Edwards Bass (Baby When The Sun Goes Down)
Produziert von: Peter Vernon-Kell Länge: 43 Min 24 Sek Medium: CD
1. Loser Two Times6. Walkin' The Road
2. Momma Don'tcha Cry7. One Woman Love
3. Born Under A Bad Sign8. Cryin' Won't Bring You Back
4. I Could Not Ask For More9. Little Dreamer
5. Baby When The Sun Goes Down
Whatcha Gonna Do?, PVK, Sanctuary Records, 2005 (1981)
Peter Green Vocals, Guitar
Ronnie Johnson Guitar
Paul Westwood Bass
Mo Foster Bass
Roy Shipston Keyboards
Dave Mattacks Drums
Lennox Langton Percussion
Jeff Daly Saxophon
Länge: 52 Min 38 Sek Medium: CD
1. Gotta See Her Tonight7. Bizzy Lizzy
2. Promised Land8. Lost My Love
3. Bullet In The Sky9. Like A Hot Tomato
4. Give Me Back My Freedom10. Trying To Hit My Head Against The Wall
5. Last Train To San Antone11. Woman Don't (Bonus Track)
6. To Breave Your Heart 12. Whatcha Gonna Do? (Bonus Track)

Warum muss ich erst meine alte "In The Skies" LP aus dem Schrank ziehen, um die Besetzung für dieses Album genau aufgelistet zu finden? Häh? Selbst Texte sind da abgedruckt!
Wenn man schon so was neu rausbringt, und auch noch mit einem fetten The Peter Green Collection Sticker versieht, könnte man ruhig etwas liebevoller und penibler sein.
Da wurde offensichtlich am falschen Ende gespart. Auch bei "Little Dreamer" unterschlägt man im Booklet einfach die beiden Backgroundsängerinnen - wo die doch wirklich einen guten und wichtigen Job hier machten.
Bei "Whatcha Gonna Do?" hüllt man sich fast gänzlich in Schweigen.

So, das musste gleich mal raus und natürlich ist den meisten ziemlich Wurst, wer da klimpert und klopft, und tatsächlich steht ja auch an erster Stelle was hinten rauskommt.
Oder vorne. Oder oben?
Jedenfalls hat sich die Anhängerschaft von Peter Green damals ungeheuer über "In The Skies" gefreut. Auf dem Kontinent noch mehr als in seiner britischen Heimat, aber ab den frühen 70ern, so meine ich, hatte der Blues in Frankreich und Deutschland eh einen höheren Stellenwert als in England. Der Titel der Platte passte auch ganz gut, denn wo Peter Green mit seinem Bewusstsein schwebte, wusste seit Jahren keiner mehr und seinen Körper vermuteten manche schon längst unter der Erde. Na ja, Jobs als Krankenhauspförtner und Friedhofsgärtner lassen schon Bedenken aufkommen.
Zusammen mit dem allgegenwärtigen Snowy White (THIN LIZZY, PINK FLOYD, etc.) legte der ehemalige FLEETWOOD MAC-Leader ein überwiegend instrumentales Album von überwiegend strahlender Schönheit vor. An seinen Vorgänger bei den BLUESBREAKERS von John Mayall, Eric Clapton, wird man schon beim Titelsong erinnert. Cool und laidback, aber äußerst stimmungsvoll.
Slabo Day führt einem dann mehr Mark Knopfler und seine DIRE STRAITS vor Augen. Snowy Whites Phrasen und Licks sind hier deutlich zu erkennen, während sich Peter Green nur dem Rhythmus widmet.

Ich weiß nicht, irgendwie hab ich bis in die heutige Zeit den Eindruck, dass der Peter Green eigentlich keine Lust mehr hat und zu diesen ganzen Platten und Tourneen immer überredet und bekniet werden musste. Eine Tournee zu diesem Album lehnte er auch ab und hatte wohl Recht damit. Das ist mehr Musik für Zuhause, wo man sich rein vertiefen kann und mit den Tönen eines Slow-Blues wie A Fool No More mitfühlen.
Man braucht halt schon ein gewisses Gemüt für so sphärische Nummern wie Tribal Dance, sonst langweilt man sich bei so einem Instrumental leicht.
Da tut man sich bei Seven Stars, mit Gesang, schon etwas leichter. Da kitzelt Peter auch ein paar auffälligere Töne aus seiner Gitarre und insgesamt ist man hier wieder beim Clapton-ähnlichen Stil, den jener zur selben Zeit verfolgte.
Piano und Orgel auf diesem Album spielte übrigens Peter Bardens, vormalig bei CAMEL und in den 60ern Peters erster musikalischer Arbeitgeber.
Wie gesagt geht's relativ ruhig zu, aber wer sich darauf einlässt wird von einigen wunderschönen Gitarrentönen verzaubert, die stellenweise an Peters Klassiker wie Man Of The World oder Albatross anknüpfen. Man höre sich nur das leicht spanisch angehauchte Gitarrenduett Apostle an - traumhaft.

Wem es allerdings doch zu lahm zugeht, der ist mit der Nachfolgescheibe "Little Dreamer" wohl besser bedient. Loser Two Times rockt natürlich nicht hemmungslos los, aber dieser Funky-Groove und der sehr förderliche Backgroundgesang sorgen gleich für mehr Schwung und auch Peters Gitarrenspiel kommt mir lockerer, wie von einer Bürde befreit vor.
Vielleicht weil er im Gegensatz zu "In The Skies" - wo er alle Titel schrieb - auf diesem Album nur an einem Song kompositorisch beteiligt war? Außer der einen Cover-Nummer wurden alle Titel von seinem Bruder Michael Green geschrieben. Alle Achtung.
Peters damalige Zuneigung zum Reggae kommt bei Momma Don'tcha Cry durch, welches locker-flockig karibisch groovt. Mehr Richtung Blues geht's mit Albert Kings Born Under A Bad Sign, ohne das lockere Feeling zu verlassen.
Baby When The Sun Goes Down gehört ja mittlerweile zu den Peter Green Klassikern. Am Bass bei diesem Song übrigens John Edwards, den die STATUS QUO-Fans später als 'Rhino' kennenlernen sollten. Positiv machen sich hier wieder die Girls im Background bemerkbar. Vielleicht inspirierten die Peters beseeltes Spiel?
Also, wem die Clapton-Scheiben aus dieser Zeit gefallen, der sollte hier ruhig mal reinhören. Besser war der Gitarren-'God' auch nicht.
Yeah, Man, so einen schönen, coolen Boogie wie Walkin' The Road hat's hier genau noch gebraucht. Da kommen doch gleich Erinnerungen an die frühen FLEETWOOD MAC-Stücke auf, wenngleich es längst nicht so rau klingt.
Spärlich instrumentiert und vom funky Bass Kuma Haradas bestimmt, entwickelt One Woman Love eine düster bedrohliche Stimmung die gespannte Aufmerksamkeit erzwingt. Da begrüßt man das freundliche Cryin' Won't Bring You Back richtig erleichtert, zumal einen dieser leicht karibische Rhythmus, trotz des Titels, in gute Laune versetzt.
Das abschließende siebenminütige Little Dreamer erzwingt mit seinem theatralischen Charakter Vergleiche zu Albatross, erreicht wohl nicht ganz dessen Klasse, aber gehört sicher zu den typischsten und schönsten 'Arbeiten' von Peter Green.

Auch "Whatcha Gonna Do?" started groovig und leicht funky mit Gotta See Her Tonight, das auch wieder einen leichten Reggae-Flair verbreitet.
Erneut wurden die Songs von Michael Green geschrieben und zwar diesmal ausnahmslos. Promised Land ist ein wundervolle Ballade, mit effektiver Saxophon-Untermalung und sowohl Soul- wie Pop-Anleihen. Schöne Nummer, die mich vom Feeling her an Lay Down Sally erinnert.
Das Motorradgeräusch zu Beginn von Bullet In The Sky hätt's gar nicht gebraucht, denn bei dieser coolen Mischung aus Jazz und Funk fühlt man sich gleich wie auf einer nächtlichen Großstadtstraße.
Bei Give Me Back My Freedom ist man dann schon ganz nahe dran am Roots-Reggae - Jah Rastafari. Gefällt mir gut.
Bizzy Lizzy mit seinem Good-Time-Feeling, fällt fast etwas aus dem Rahmen - aber positiv! Natürlich ist das Gitarrenspiel von Peter Green immer von besonderer Güte und auch nicht Nicht-Gitarristen können mühelos die Klasse dieses Mannes nachvollziehen. Ob beim Slow-Blues Lost My Love oder beim funky R&B Like A Hot Tomato, es klingt einfach immer gut und kommt ohne jegliches Pompöse aus.
Auf dieser CD finden sich auch zwei Bonus Tracks. Woman Don't bewegt sich im Blues/R&B-Bereich, mit kurzen discohaften Intermezzi (die an Miss You von den STONES erinnern).
Der Titelsong, der damals gar nicht auf dem Album war (die beiden Bonus Tracks erschienen dann auf der Compilation "Blue Guitar"), birgt ein paar mehr Funk-Einflüsse und lässt beim Solopart wieder an Mark Knopfler denken.

Mir gefallen "Little Dreamer" und "Whatcha Gonna Do?" doch eine Ecke besser als "In The Skies". Wer sich lieber etwas in Schwung versetzen lässt, ist mit diesen Alben gewiss besser bedient. Allerdings will ja kaum jemand zugeben, "In The Skies" nicht zu besitzen. Wer die Platte noch (abspielbar) hat, der muss sich nicht vom remasterten Klang locken lassen. Die CDs klingen schon ziemlich gut, aber das ist bei dieser Musik nicht das ausschlaggebende.

Epi Schmidt, 09.11.2005

 

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