Omega

Greatest Performances

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.05.2012
Jahr: 2012
Stil: Hard Rock, Pomp Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Omega
Greatest Performances, Edel, 2012
László BenkKeyboards, Vocals
Ferenc DebreczeniDrums, Percussion
János KóborLead Vocals
Tamás MihályBass, Vocals
György MolnarGuitars
Produziert von: János Kóbor, András Trunkos Länge: 118 Min 07 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Addig élj08. Ébredés
02. Hütlen barátok09. A malomban
03. Varázslatos fehér k10. Hazafelé
04. A madár11. A hetedik napon
05. A könyvelö álma12. Van aki nyugtalan
06. Ezüst es13. Nem tudom a neved
07. A nagy folyó14. Örültek órája
CD 2:
01. Gammapolis07. Start
02. Èletfogytig Rock and Roll08. Napot hoztom, csillagot
03. Naplemente09. Ègi vándor
04. Mozgó világ10. Nyári ejek asszonya
05. Ballada a fegyverkov´cs11. Petróleumlámpa
06. Léna12. Gyöngyhajú lány

Um ein Fan von OMEGA zu sein oder zu werden, braucht man kein Ungarisch zu verstehen. Eine Menge Leute sind Fans von englisch singenden Bands oder Interpreten und verstehen auch praktisch kein Wort vom Dargebrachten. Und fahren damit in mindestens 50% der Fälle sogar besser. Bei vielem, was da an Texten zu hören ist, hätte man in seiner Muttersprache wohl massivste Probleme. Meist ist es die Stimmung die kreiert wird und da sind die Ungarn von jeher Meister ihres Faches. Wobei nicht unerwähnt sein soll, dass für die ungarischen Fans auch die Texte dieser Band von besonderer Bedeutung sind - wie mir eine ungarische Freundin versicherte.
Tatsächlich funktioniert die Musik der ungarischen Vorzeige-Rockband seit nunmehr 50 Jahren (!) und anlässlich dieses Jubiläums ist eben dieses Live-Doppel-CD "Greatest Performances" erschienen. Aufgenommen in den 1990er und 2000er Jahren im Budapester Nep-Stadion (heute Puskas-Ferenc Stadion. Wir erinnern uns an den großartigen Fußballer. - Anm.: Im Ungarischen wird zuerst der Nachname genannt).
Die Fans füllten das Stadion bis zum letzten Platz und die Performance von OMEGA wurde von der Welle der Begeisterung hörbar beflügelt. Tatsächlich fällt bei Addig élj kaum au, dass hier nicht Englisch gesungen wird. Das könnte auch eine Stadionrockband aus den Staaten sein. Lediglich die Keyboards gemahnen kurz an eine Pomp-Rock-Vergangenheit aus den späten 70ern, frühen 80ern.
Vom Pathos, den man früheren Ostblock-Bands gern - nicht zu Unrecht - nachsagt, ist zumindest zu Beginn wenig zu hören. Das rockt, schiebt nahezu brachial und macht so richtig Stimmung. Man scheint die Euphorie im Stadion zu spüren.

Die Stimmung steigt naturgemäß, wenn das Tempo etwas zurückgenommen wird und es zu hymnischen Songs, wie Varázslatos fehèr kö kommt. Kommt es mir nur so vor, oder singt hier bereits das Stadion komplett mit? Auf jeden Fall ziehen vor meinem geistigen Auge die Weiten der ungarischen Puszta. Wahlweise mit dem Klang von galoppierenden Pferden oder marschierenden Heerscharen.
Auf jeden Fall bleibt der Schwung erhalten und weiterhin steht die Gitarre von György Molnár im Vordergrund. Entsprechend klingt es meist recht hart und rockig, wenn auch gern mal von melancholischen Zwischentönen begleitet. Gerade das ist wohl ein Grund für den internationalen - und vor allem nationalen - Erfolg von OMEGA.
Hier und da verweisen die Gitarre/Orgel-"Duelle" auf die großen Hard- und Progressiv-Rock-Zeiten der 70er. Auf der anderen Seite sind OMEGA aber auch nie abgeneigt, einen straighten, fast punkrockigen Stil mit einem fröhlichen Refrain zu würzen und so eine ausgelassene Partystimmung zu kreieren.

Die dritte - und vielleicht wichtigste - Seite der Band wird von elegischen Balladen bestimmt, bei denen die Kenntnis des Textes sicherlich von Vorteil ist. Auf jeden Fall sind die Fans bei Songs wie A nagy folyó oder dem rauen Örültek órája lautstark dabei und die ausgestreckten Arme und brennenden Feuerzeuge sind fast zu sehen.
Auch wenn diese beiden CDs ein Zusammenschnitt aus verschiedenen Konzerten sind, wird hier doch sehr gut die Atmosphäre eines einzelnen, kompletten, Konzertes geschaffen. Der Bombast "dieses Konzertes" nimmt in dessen Verlauf zu, aber im Gesamtkontext wirkt das nicht störend, zumal es weitgehend rockig bleibt. Musikalische Ausflüge in landestypische Klänge - wie in Léna - bleiben überwiegend die Ausnahme. Was ich sogar als Schade empfinde.
Schön, Égi vándor trieft dann schon etwas vor Pathos, aber spätestens bei Gyöngyhajú lány würde man doch selbst gern mitsingen. Wer das nicht auf Ungarisch kann, der kann das auch anhand von White Dove von den SCORPIONS tun, die alte Freunde von OMEGA sind und diesen Song auf ihrem Album "Live Bites" (1995) gecovert haben.
OMEGA sind zur Zeit auch in Deutschland auf Tour und nachdem sie, nach eigener Aussage, "nicht vor den ROLLING STONES" aufhören wollen, kann man sich die Stimmung auf diesem Live-Album auch persönlich vor Ort geben. Ein Erlebnis scheint es ganz offensichtlich zu sein.

Epi Schmidt, 01.05.2012

 

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