Capital Joke

Oberhausen, Helvete, 02.10.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 10.10.2010
Stil: Metal

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Redakteur(e):

Maurice Schreiber


Capital Joke,
Oberhausen, Helvete, 02.10.2010

Zur Buchpräsentation des sehr gelungenen Werkes „Kumpels in Kutten – Heavy Metal im Ruhrgebiet“ gibt es heute im Helvete eine ganz besondere Premiere für die Fans harter Musikklänge zu bestaunen: CAPITAL JOKE, die neue Band um den ex-GRAVE DIGGER und ex-RAGE Gitarristen Manni Schmidt, gibt ihren Live-Einstand und präsentiert erstmals überhaupt einem öffentlichen Publikum ihre Songs, die im Vorfeld nicht einmal auf deren MySpace-Seite zu hören sind. Mit Spannung wird also von den Fans erwartet, welche musikalische Richtung mit CAPITAL JOKE denn nun eingeschlagen wird.

Im Vorfeld gibt es vier Vorbands zu sehen, von denen mir bis dato nur Scanner (Urgesteine aus den 80ern) und PATH OF GOLCONDA (aufstrebender neuer Act aus dem Ruhrpott) bekannt sind, die den Berichten zufolge alle eine gute Figur abgeben und wunderbar auf CAPITAL JOKE einstimmen.

In den Pausen zwischendurch hat man Gelegenheit, mit der einen oder anderen Persönlichkeit der örtlichen Metalszene ein Bierchen zu trinken, unter den Anwesenden im Publikum befinden sich unter anderen Victor Smolski (RAGE) oder Bobby von SODOM, die sehr offen und für jeden Spaß zu haben sind. Auch Manni selbst mischt sich unters Volk, so daß man hier von fehlender Fannähe wahrlich nicht sprechen kann.

Als es dann endlich gegen 23.00 soweit ist, finden sich im kleinen Kellerraum zunächst erst 30-40 Leute zusammen, die voller Spannung die Show von Manni Schmidt und seiner Band erwarten. Nach einem kurzen Soundcheck geht es dann mit der ersten Nummer Agent of Karma voller Power los und man wird förmlich von den Songs umgeblasen! Hier wird klischeefreier, bodenständiger und grooviger Southern-/Stoner-Rock zelebriert, dass es eine wahre Freude ist! Mannis Riffs werden dem geneigten Fan nur so um die Ohren gehauen und die ersten Schweißperlen auf den Gesichtern der Bandmitglieder sprechen Bände. Sänger „Barto“ kommt schon mal sehr sympathisch rüber, hat ebenso wie Drummer „Dom“ (auch bekannt von der Paul DI'ANNO-Band) ständig Blickkontakt zum Publikum und weiß mit Grimassen den Unterhaltungswert noch zusätzlich zu steigern.

Weiter geht es mit Krachersongs wie The Punchline, Black Rivers und Permanent State, bevor der erste bekannte Song, das BLACK SABBATH-Cover Hole in the Sky, für eine handfeste Überraschung sorgt und die begeisterte Zuhörerschaft zum Mitsingen animiert. Man merkt Manni Schmidt richtig an, wie er hier aus dem doch recht eng gestrickten Korsett seiner Vorgängerband ausbricht und mit wesentlich groovigeren Riffs, aber dennoch gestochen scharfen Soli einen breiteren musikalischen Horizont zum Vorschein kommen lässt. Zwischendurch lässt er es sich nicht nehmen, sich von einem Fan in der ersten Reihe eine Bierflasche öffnen zu lassen, während bei den übrigen Bandmitgliedern eine Flasche Jägermeister standesgemäß die Runde macht. Der Set zieht nach und nach mehr Zuschauer und -hörer an, so dass es vor der Bühne zunehmend voller wird. Weiter geht es mit Reverse Midas, The Aesthete und Zealot, allesamt überzeugende und zeitlose Rocker, die von Bartos rauchiger und kraftvoller Stimme überzeugend in Szene gesetzt werden. Die Menge tobt und nimmt die neuen Nummern mehr als dankend an. So klingt authentischer und zeitloser, aber dennoch modern angehauchter Metal, der gar an Combos wie CORROSION OF CONFORMITY oder DOWN erinnert, aber dennoch völlig eigenständig zelebriert wird! Das gefällt dem Publikum äußerst gut!

Und so beenden Capital Joke nach ca. 75 Minuten mit Glow einen fulminanten Set, der auf voller Länge überzeugt und niemanden kalt lässt. Grandios und bald wieder auf Tour mit RAGE und PAUL DI’ANNO in Köln! Keine Frage, von dieser enthusiastischen Band wird noch einiges zu hören sein. Wollen wir hoffen, dass das richtige Label ihnen den entsprechenden Weg ebnen wird.

Bleibt am Ende noch anzumerken, dass es sehr faire Merchpreise gibt (T-Shirts 10 Euro), und man sich fragt, wo bei dem niedrigen Eintrittspreis von 12 Euro bei allen Bands noch etwas hängen bleiben soll. Schade, dass das Helvete heute nicht ausverkauft ist. Ein rundum gelungener Abend für alle!

Maurice Schreiber, 02.10.2010

 

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