Northcote

Northcote

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.11.2013
Jahr: 2013
Stil: Singer-Songwriter, Roots

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Redakteur(e):

Holger Müller


Northcote
Northcote, Xtramile Recordings, 2013
Matt GoudVocals, Guitar, Bass
Blake EnemarkGuitar
Marek TylerDrums
Olivier ClementHorn
Francis GerrardVocals
Kathryn CalderVocals
Produziert von: Colin Stewart Länge: 40 Min 07 Sek Medium: CD
01. How Can You Turn Around?07. Drive Me Home
02. When You Cry08. Knock On My Door
03. Hope The Good Things Never Die09. Find Your Own Way
04. A Thousand Nights10. Speak Freely
05. Burn Right Past Them All11. Walking Home In The Rain
06. Counting Down The Days12. Only One Who Knows My Name

Mitte der Siebziger durften Songwriter noch ungestüm ihren Träumen hinterherrennen und wie der junge Springsteen mit lauten Gitarren aus Asbury Park nach New York und von dort in die ganze Welt weiterziehen. Oder manchmal auch nur in die Badlands. Dann kamen der Synthesizer, Brit-Pop, Grunge und eine Generation von Songwritern, die im Slogan "Quiet is the new loud" ihr langweiliges Heil fanden.

Doch zum Glück müssen manchmal nur ein oder zwei Generationen vergehen, bis sich junge Bands und Songwriter an das Erbe ihrer eigenen Vorbilder erinnern und es mit dem selbst Erlebten auf der Strasse zu einem frischen, brodelnden Musikgebräu vermengen. Viele dieser Künstler und Bands wie GASLIGHT ANTHEM oder Chuck Ragan haben ihre Wurzeln im Punk und ihre Melodien direkt von "Born To Run". Auch der Kanadier Matt Goud, alias NORTHCOTE, ist so ein "gentle giant", der mit der Gitarre in der Hand vermutlich sämtliche Pubs in seiner Heimat bespielt hat, bevor jemand auf ihn aufmerksam wurde. Und der nun mit seiner dritten, "Northcote" betitelten CD nach den ganz großen Hymen greift.

Hymnen wohlgemerkt, die nichts mit schwülstigem Bombast zu tun haben. Sondern mit kräftigen Drums, leidenschaftlichem Gesang und Melodien, die im schweißgetränkten Club genauso zünden wie im Stadion, sollte Goud jemals die Chance bekommen, dort zu spielen. Drive Me Home etwa, der klassische Sehnsuchtsrocker, der in Gedanken sofort auf eine einsame Strasse an der amerikanischen Ostküste führt, in kleine Städtchen mit verloren blinkenden Neonlichtern und der Hoffnung auf das große Abenteuer hinter der nächsten Kreuzung.

A Thousand Nights ist auch so ein klassischer und doch moderner Rock'n-Roll-Song mit treibenden Gitarren, einem lauten Background-Chor und dem Fuß immer auf dem Gaspedal. Goud ist viel umhergezogen und davon handeln auch seine Songs. Burn Right Past Them All beginnt mit einer Akustikgitarre, Gouds rauher Stimme und der Geschichte zweier Tunichtgute und Vagabunden, die heute Nacht über den Ozean blicken und "forever foolish" sein dürfen. Und dann schwingen sich Hörnerklänge immer weiter empor, bis sich die Spannung endlich in kräftigen Drums entlädt. Ein Song, den NORTHCOTE auf jedem Springsteen-Konzert mühelos ins Programm schmuggeln könnte.

Und natürlich dürfen auf so einem Album auch ein paar Akustik-Balladen nicht fehlen. Knock On My Door ist der "tearjerker", den der mit Country aufgewachsene Kanadier inbrünstig seiner verlorenen Liebe hinterherruft. Speak Freely die einsame Bestandsaufnahme am Morgen. Und ganz zum Schluss darf Kathryn Calder von den NEW PORNOGRAPHERS dann den fröhlichen Late-Night-Rausschmeisser Only One Who Knows My Name veredeln, mit dem NORTHCOTE jede Kneipe in Irland kurz vor Sperrstunde nochmals zum Toben bringen könnte.

Holger Müller, 24.11.2013

 

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