Neil Young

Live At The Cellar Door

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.12.2013
Jahr: 2013
Stil: Folk, Country

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Neil Young
Live At The Cellar Door, Reprise Records, 2013
Neil YoungVocals, Guitar, Piano
Produziert von: Neil Young Länge: 45 Min 08 Sek Medium: CD
01. Tell Me Why08. Don't Let It Bring You Down
02. Only Love Can Break Your Heart09. See The Sky About To Rain
03. After The Goldrush10. Cinnamon Girl
04. Expecting To Fly11. I Am A Child
05. Bad Fog Of Loneliness12. Down By The River
06. Old Man13. Flying On The Ground Is Wrong
07. Birds

Eine weitere Veröffentlichung aus Neil Youngs "Archives Performance Series" und eine weitere Lücke, die mit diesem Album geschlossen wird. Am 30.11. sowie am 1. und 2. 12.1970 gab Neil Young drei Solokonzerte in Washington in dem legendären "The Cellar Door" Club. Sein Album "After The Gold Rush" war zwei Monate zuvor erschienen und machte den Kanadier noch um einiges bekannter und begehrtet. Trotzdem lies Neil durch seinen Manager Elliot Roberts für die Tour nur kleine Hallen und Clubs buchen und bestritt diesen Auftritt allein, nur mit Akustikgitarre und Piano. Die Mundharmonika, die später zu einem Markenzeichen werden sollte, war da noch ein Stück entfernt.
Die "kleine Tour" war womöglich auch seinen andauernden und heftigen Rückenschmerzen geschuldet, die ihn auch das kommende Jahr und bis in die Aufnahmen zu "Harvest" hinein peinigen sollten. Vielleicht auch ein Grund, warum er hier zwischen den Songs längst nicht so mitteilsam war, wie Jahre zuvor beim ebenfalls dokumentierten Auftritt im Canterbury House. Ein kurzes "Hi, folks" zur Begrüßung, ein paar "thank you"s und ein paar mehr gemurmelte Worte wie "the next song is of my new album", viel mehr gibt’s vorerst nicht.

Aber, wie auch immer, für Neil Young-Fans ist auch dieser Auftritt ein Muss. Etliche Songs aus "After The Gold Rush" werden hier solo präsentiert und zeigen, welche Qualität diese Lieder haben, da sie auch nur mit einer Gitarre oder Piano und Stimme faszinieren.
Wie das Album wird auch das Konzert mit Tell Me Why eröffnet. Die Gitarre vielleicht etwas schrammeliger als gewohnt, aber Neils leicht klagender Gesang kommt gut und trägt auch das folgende Only Love Can Break Your Heart. Auch ohne die Harmoniestimmen des Albums entfaltet sich die Schönheit dieses Songs.
Der Titelsong des Albums wird natürlich mit dem Piano begleitet. Neils Gesang etwas zurückhaltender als bei der Studioversion, dafür ist sein Pianospiel etwas "verspielter".
Weiter am Piano gibt’s das lange Jahre selten gehörte Expecting To Fly. Die melancholische Ballade aus seiner BUFFALO SPRINGFIELD Zeit gehört für mich zu Youngs schönsten Stücken überhaupt.
Bereits typisch Neil Young, spielt er kaum Lieder seiner vorherigen Alben, sondern bringt zum Beispiel mit Old Man einen Song, der erst 1972 auf "Harvest" erscheinen sollte. Wie man hört, ist die Fassung schon komplett und man kann sich im Nachhinein schon gut das Banjo vorstellen, welches im Studio hinzukam. Dies ist die erste bekannte Live-Performance dieses Stückes.

Zu den Raritäten zählt sicher die Piano-Fassung von Cinnamon Girl. Bekommt dadurch natürlich ein anderes Flair als die elektrische CRAZY HORSE-Variante, aber auch diese Version hat ihren Reiz. Bleibt halt ein hervorragender Song, der wahrscheinlich auch a capella funktionieren würde.
Ein weiterer Favorit von mir - einer von vielen, aber Sugar Mountain und dieses Lied haben irgendwie eine Ausnahmestellung - folgt mit I Am A Child. Ist es die schlichte Schönheit, die einfachen Worte, die umspielten Akkorde? Ich bin keiner, der so genau analysiert - es ist einfach ein wunderschöner Song.
Wenn's elektrisch wird bei Neil, dann kommt bei mir Down By The River mit an erster Stelle. Hier gibt’s eine Akustikfassung und auch hier erstaunt mich, wie gut das trotzdem funktioniert. Keine Lead-Gitarre, kein Harmoniegesang, keine Solo-Orgie. Vielleicht spielt sich das stattdessen in meinem Kopf ab, aber konzentriert hier zu lauschen, verschafft mir trotzdem eine kleine Gänsehaut.
Zum Schluss hin ist Neil offensichtlich doch aufgetaut und albert etwas mit den Saiten des Pianos herum, welches ihm ein Schmunzeln und dem Publikum einige Heiterkeit beschert. Nun fühlt er sich doch zu ein paar Worten hingerissen und kalauert mit dem Publikum, was ihn weitaus sympathischer macht, als man lange Zeit dachte.
Sympathisch-witzig auch, wie er mit einem "song about dope" abschließt und Flying On The Ground Is Wrong mit einigen Worten einleitet. Eine dann doch bittersüße Nummer aus seinem Repertoire, wie sie auch auf seinem nächsten Album zu finden sein würde. In jenem Song wird von einer "cellar door" die Rede sein. Muss nicht zwangsläufig mit diesem Auftritt zusammenhängen, aber als Fortsetzung dieser letzten Nummer kann man sie eigentlich sehen. Sie beschließt einen sehr guten Auftritt in einer fast intimen Atmosphäre, welche diese tollen Songs umso heller strahlen lässt. Sicher nicht für jeden Musik- oder sogar Folkmusik-Hörer von Nöten, aber wer sich etwas näher mit Neil beschäftigt hat, wird diese Aufnahmen alsbald lieben.

Epi Schmidt, 15.12.2013

 

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