Controller, Ferret Records, 2008 | ||||
Karl Schubach | Vocals | |||
Ryan Morgan | Guitar | |||
Stuart Ross | Guitar | |||
Branden Morgan | Drums | |||
Kyle Johnson | Bass | |||
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01. Nothing | 06. A certain death | |||
02. Weight of the world | 07. Set in motion | |||
03. Labyrinthian | 08. Ebb and flow | |||
04. Parallels | 09. Reset | |||
05. Coma | 10. Homecoming | |||
Neues Futter aus dem Hause Krach und Radau, auch bekannt als Ferret Music. Vorauszuschicken ist aber gleich, dass es sich bei "Controller", dem dritten Werk von MISERY SIGNALS, um eine der interessanteren Veröffentlichungen des Labels handelt, weil das Album nicht nur aber eben auch Lärmfetischisten anspricht.
So gerne die Band aus Milwaukee auch in die Metalcore-Schublade gepackt wird, diese Kiste ist einfach viel zu eng. Es ist aber auch verdammt schwierig, die über weite Stecken reichlich chaotisch und willkürlich zusammengewürfelt anmutenden Soundmelange mit einigen wenigen Schlagworten zu charakterisieren.
Durch den aggressiven Gesang kommt eine geballte Ladung Death Metal ins Spiel, der durch wohldosierte cleane Vocals etwas Auflockerung erfährt. Brutale Riffs und elegisch angelegte Melodiebögen werden scheinbar nach dem Zufallsprinzip ins Rennen geschickt, was auf Kosten gängiger Vers-/Refrain-Schemata die Dynamik der Komposition in den Vordergrund stellt und ihnen einen pseudo-progressiven Anstrich verleiht.
Irgendwie hat man das Gefühl, als würden MISERY SIGNALS planlos zwanzigsekündige Songfragmente aneinanderreihen, die sie je nach Lust und Laune aus dem Kreativpool von IN FLAMES, DISTURBED, OBITUARY, DREAM THEATER und PINK FLOYD entliehen haben. Wo eine Komposition endet und die Nächste beginnt lässt sich allenfalls mit viel Fantasie erahnen beziehungsweise durch einen Blick auf das Display feststellen. In seiner Gesamtheit klingt "Controller" dadurch bei aller Abwechslung zu einförmig und überambitioniert.
Dieses Prinzip aus Zuckerbrot und Peitsche, aus Genie und Wahnsinn, funktioniert aber zumindest soweit, dass MISERY SIGNALS mit einem aufregenden Sound aufhorchen lassen. So richtig nachvollziehbar ist der Parforceritt zwischen Schweinsgalopp und verträumten Melodien zwar nicht, er entbehrt aber auch nicht einer gewissen Faszination.